Am Donnerstag findet ein Autogipfel zur Zukunft der Automobilindustrie statt. Dazu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft: „Der Autogipfel findet ohne die Energie- und Ladebranche statt. Dies ist angesichts der weltweiten Entwicklungen bei der Elektromobilität falsch. Die Sorgen um den Standort Deutschland teilen wir – nicht nur, aber auch in der Automobilwirtschaft.“
Andreae weiter: „Von der Politik brauchen wir ein klares Commitment für die Elektromobilität in Deutschland und Europa. Dieses Signal müsste vom Autogipfel im Sinne eines modernen und wettbewerbsfähigen Standorts ausgehen. Die IAA 2025 hat ein starkes Signal für die Elektromobilität gesetzt. Hier müssen wir jetzt ansetzen.“
Die Energie- und Ladebranche liefere, so die BDEW-Chefin. Seit Jahren werde im Vertrauen auf stabile Rahmenbedingungen in Ladeinfrastruktur investiert und das Ladeangebot deutlich über dem aktuellen Bedarf ausgebaut. „Wir übererfüllen die EU-Vorgaben für E-Pkw um das 2,5-fache und die EU-Ausbauziele für E-Lkw-Ladeparks entlang der Bundesautobahnen sogar um das 4,5-fache. Die Auslastung ist entsprechend mit durchschnittlich 15 Prozent dabei konstant zu niedrig.“
Eine Verlangsamung im Hochlauf der Elektromobilität bedeute noch mehr Leerstand an den Ladesäulen. Auch die Diskussion über Plug-in-Hybride oder „Range Extender“ sei vor dem Hintergrund vorhandener Lademöglichkeiten und immer reichweitenstärkerer Batterien unverständlich und unnötig. „Die Diskussion um eine Aufweichung der Flottengrenzwerte geht dabei genau in die falsche Richtung. Hierdurch werden nun zudem die Verbraucher verunsichert, Investitionen entwertet und Elektromobilitäts-Arbeitsplätze gefährdet“, sagt Andreae.
Die Politik stehe in der Verantwortung, den Hochlauf der Elektromobilität im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sicherzustellen. Bestes Instrument dafür sei eine nachhaltige Steuergesetzgebung, die die Anschaffung von E-Pkw unterstützt. Dass die Kfz-Steuer für E-Fahrzeuge weiter entfällt, sei dafür ein erstes gutes Signal. Hier müsse die Politik nachlegen. Beispielsweise durch eine bessere Ausdifferenzierung bei der Dienstwagenbesteuerung oder eine aufkommensneutrale CO2-orientierte Besteuerung von Neuzulassungen.
„Wir brauchen endlich eine gute Elektromobilitätspolitik“, so Andreae abschließend. „Wir fordern daher einen Austausch mit allen Beteiligten, der ein klares Bekenntnis zu Elektromobilität sendet und die richtigen Impulse für einen erfolgreichen Hochlauf in Deutschland und Europa setzt.“
Martin meint
F. K. Fast
….
Damals hat man 50 Cents Einspeisevergütung erhalten als der Strompreis bei unter 20 cents lag.
Das sowas nicht funktioniert kapiert eigentlich jeder Dachbalken
Martin meint
Es gibt da ein Problem. Eine Tankstelle verdient gutes Geld mit dem Verkauf von Dingen die nichts mit Diesel und Öl zu tun haben. Wenn jetzt die ladensäule Betreiber rumheulen dass man unterm Strich nichts verdient, weil man ja nur Strom verkauft dann ist das ein Treppenwitz und kaufmännisch betrachtet nur folgerichtig.
F. K. Fast meint
Eine CDU-geführte Regierung hat ja schon in der Vergangenheit Arbeitsplätze in der deutschen Solarindustrie geopfert. Es würde mich wundern, wenn sie heute auf den Pfad der Vernunft geschwenkt wären.
Mary Schmitt meint
Absoluter Un.sinn von Dir aus vollkommener Ahnungslosigkeit. Es war genau richtig, eine industrielle Produktion von Solarmodulen zu stoppen. Das ist so, als wolle man in der T-Shirt Produktion mit Bangladesch konkurrieren. Gut, dass diese Fehlnutzung von Förderung schnell beendet wurde.
Heute haben wir 50.000 gesunde und wertige Arbeitsplätze in der Solarindustrie, wir liefern die Produktionsanlagen, betreiben F&E, arbeiten in der Systemintegration und im Thema Wechselrichter / Leistungselektronik. Ebenso liefern wir Kabel und Montagesysteme.
Zusätzlich zu diesen 50.000 gibt es indessen 400.000 in den erneuerbaren Energien insgesamt, wachsend. Da sind wir also auf dem Weg zur halben Million.
Future meint
Die Textilindustrie war auch nicht die letzte Industrie, die abgewandert ist in Billiglohnländer. Das ist ein ganz normaler Prozess in entwickelten Gesellschaften. Wichtig ist, diesen Prozess zu steuern. Aber aufzuhalten ist er nicht.