Laut einer Umfrage sind 99 Prozent der chinesischen Nutzer von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) bereit, künftig erneut ein Elektroauto zu kaufen. Weltweit liegt dieser Wert bei 88 Prozent.
Die Befragung des Beratungsunternehmens Roland Berger, die im zweiten Quartal dieses Jahres unter 12.000 Teilnehmern durchgeführt wurde, zeigt regionale Unterschiede: In der Region Naher Osten und Nordafrika beträgt die Kaufbereitschaft 92 Prozent, in Amerika 88 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum (ohne China) 87 Prozent und in Europa 84 Prozent.
Der hohe Wert in China wird laut den Analysten durch die umfassende politische Unterstützung der Regierung für die Elektrifizierung des Verkehrs, eine ausgereifte E-Mobilitätsindustrie und eine technikaffine Bevölkerung begünstigt. Diese Faktoren hätten maßgeblich zum Erfolg des chinesischen Stromer-Marktes beigetragen.
China bleibt zugleich Weltmarktführer bei der Verbreitung von Elektroautos. Im vergangenen Jahr machten E-Fahrzeuge dort 49 Prozent aller verkauften Autos aus – ein deutlicher Anstieg gegenüber 36 Prozent im Jahr 2023. Global stieg der Anteil von 20 auf 25 Prozent, während Europa mit 25 Prozent stagniert und die USA einen leichten Zuwachs von 9 auf 11 Prozent verzeichneten.
Die Studie führt Chinas führende Rolle auf die wachsende Modellvielfalt und den raschen Ausbau der Ladeinfrastruktur zurück. Weniger als 40 Prozent der befragten chinesischen BEV-Nutzer zeigten sich unzufrieden mit dem Tempo des Ladesäulenausbaus – ein Ergebnis der massiven staatlichen Unterstützung, insbesondere beim Aufbau von Schnellladestationen. Der Markt für öffentliche Ladestationen in China wird laut dem Bericht von fünf großen Anbietern dominiert. Gemeinsam kontrollieren sie etwa 70 Prozent der landesweiten Ladeinfrastruktur.
Für Europa prognostiziert die Studie eine leichte Abschwächung des Marktwachstums. Durch gelockerte Emissionsvorschriften für Verbrennungsfahrzeuge werde die Verbreitung von Elektroautos in einigen Märkten in den kommenden zwei bis drei Jahren etwas geringer ausfallen als bisher angenommen. Langfristig bleibe die Elektrifizierung des Verkehrs aber ein unausweichlicher Trend.

NeutralMatters meint
Werte aus China sind wertlos, ohne auf die Vergabe von Zulassungen zwischen Verbrennern und NEV (New Energy Vehicles) hinzuweißen. Natürlich sind es dann 99% – weil man sonst kaum Chancen auf ein Kennzeichen hat.
Informationen ohne Kontext sind nichtig.
Gerry meint
Das wäre doch auch ein Modell für D👍.
Luftverschmutzer und Dreckschleudern nur noch begrenzt zulassen. Dann bräuchte es auch keine milliardenschweren Geschenke (eAuto-Förderung) an die Autoindustrie.
Futureman meint
Da zeigt sich, wie mediale „Unterstützung“ einen Wandel beschleunigen oder bremsen kann. China wird weiterhin um mindestens 10%-Punkte pro Jahr zulegen und damit 2030 bei 100% BEV sein. Und hier wird über das Verbrenneraus (welches keines ist) im Jahr 2035 diskutiert. Bis dahin hat China sein komplettes Stromsystem auf Wind, Sonne und Speicher umgebaut.
Egon Meier meint
89% – super Wert.
Könnte mehr sein aber ist auf jeden Fall ausbaufähig.
Was ich vor 4 Jahren nicht für möglich hielt: Alle Leute in meinem Bekanntenkreis ziehen ein BEV als nächsten Wagen zumindest in Erwägung.
South meint
Ja, dass kann ich auch so bestätigen, dass Interesse steigt. Vor fünf Jahren war man da eher ein bunter Hund mit nem E Auto, teils wurde man sogar eher schief angekuckt. Einige in meinem Bekanntenkreis haben mit Leasing reingeschnuppert oder sich zumindest beim Zweitwagen ein E Auto zugelegt. Trotzdem halten sich negative E Automythen sehr hartnäckig. Also so Fragen,
– Was macht man mit einem E Auto im Stau auf der Autobahn? (Sind sogar besser, denn witzigerweise muss der Motor zum heizen nicht laufen)
– Ist dir schon mal der Strom ausgegangen? (Ja Ne, aber mir ist auch noch nie der Benzin ausgegangen).
– Hast du nicht Angst, dass dein E Auto in der Garage brennt? (Verbrenner brennen häufiger, hast du Angst mit dem Diesel?)
– Also mit nem E Auto kann man doch nur im Umkreis von 100km fahren? (Na, ich war schon in Neapel und Co.)
– Hast du nicht Angst dass dein Accu kaputt geht? (Eine Garantie für 160Tkm hätte ich mir beim Verbrenner gewünscht, und es gehen viel weniger andere Teile kaputt)
– Stromladen am Schnelllader ist superteuer, das lohnt doch nicht? (Lustig, dann ist es in etwas so teuer wie beim Benziner, mal davon abgesehen lade ich allergrößtenteils zuhause)
Undundund…es fehlt einfach noch das Vertrauen und die Erfahrung, deshalb finde ich auch Hybride an sich nicht so schlecht… da machen viel einfach praktische Erfahrung. Die Einstellungen ändern sich nicht über Nacht… deshalb schlicht und einfach ehrlich reden…