Volvo stattet seine Elektroautos mit der Plug&Charge-Funktionalität aus. Los geht es mit dem großen SUV EX90. Das ist das Ergebnis einer kürzlich unterzeichneten Partnerschaft mit dem Unternehmen Hubject, das auf Interoperabilität von E-Fahrzeugen spezialisiert ist.
Bei der neuen Plug&Charge-Funktion startet der Ladevorgang durch Anstecken des Ladesteckers automatisch. Zudem erfolgt die Abrechnung der Ladekosten komfortabel im Hintergrund. Die Nutzung einer App oder Ladekarte ist nicht mehr nötig.
Damit EX90-Nutzer in den Genuss der Funktion kommen, müssen sie sich zunächst beim „Volvo Public Charging Service“ registrieren. Dabei handelt es sich um einen Ladedienst, der aus einer Kooperation mit Digital Charging Solutions (DCS) entstanden ist. Auch dann können Volvo-Fahrende Plug&Charge aber nur an Ladestationen nutzen, die die Funktion unterstützen – beispielsweise von Ionity und Aral.
„Es ist ein klares Bekenntnis von Volvo Cars, das Aufladen von Elektrofahrzeugen bequem, einfach und sicher zu gestalten und mehr Menschen zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu ermutigen“, so Christian Hahn, CEO von Hubject. Alexander Petrofski, Leiter von Volvo Cars Energy Solutions: „Ein unkompliziertes Premium-Erlebnis zu bieten, indem wir vermeintliche Hindernisse für den Besitz eines Elektroautos beseitigen, ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie, und diese Partnerschaft mit Plug&Charge ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Damit die Volvo-Modelle Plug&Charge technisch ermöglichen können, werden diese mit einem „V2G Root“-Zertifikat von Hubject ausgestattet. Diese Technologie soll eine „sichere Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation unter Verwendung des ISO15118-2-Standards“ gewährleisten. Das soll letztlich auch die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Ladevorgangs erhöhen. Das ISO15118-2-Protokoll unterstützt laut Hubject nicht nur Plug&Charge, sondern soll auch „für Interoperabilität und ein reibungsloses Nutzererlebnis in verschiedenen Ladenetzwerken“ sorgen.
Volvo will die Plug&Charge-Funktion auch bei weiteren rein elektrischen Modellen anbieten. Wann dies der Fall sein wird, haben die Schweden noch nicht verraten.
Gerd Heinrich meint
Plug&Charge ist doch nur der halbe Weg und wird nicht immer die beste Option an der konkreten Ladesäule sein.
Ich wünsche mir eine Zeit, in der man , nach dem Einstecken, am Bildschirm im Auto sehen kann, was es hier kostet und welche Zahlungsoptionen man hier nutzen kann. Dann entweder die dafür im „Auto hinterlegte Kreditkarte“ nutzen oder eventuell über einen special „Ladevertrag“ mit einem Anbieter bezahlen. Eventuell kann man dann auch eine Standard-Option einstellen, was der Plug&Charge-Geschichte entsprechen würde.
Martin meint
Kann man mit Plug&Charge mehrere Tarife hinterlegen?
Falls ja, wird dann automatisch der günstigste Tarif gewählt?
Gibt es Hersteller die das implementiert haben?
(PS: Das Tesla System kenne ich und finde ich gut, aber da nach frage ich nicht)
David meint
Ich glaube, das hat noch kein Hersteller vollständig implementiert. BMW kann bis zu fünf Ladeverträge verwalten, wenn sie Teil des eroaming Netzwerks von Hubject sind. Das sind aber eigentlich alle. Nur muss man dann an der Säule auswählen, mit welchem Provider man jetzt laden möchte. Dazu muss das Display der Säule funktionieren und man merkt schon – damit ist es komplizierter, als wenn man gleich die passende Karte dran hält.
Mittelfristig wird die ISO 15118-20 umgesetzt und dann kann man über die App oder direkt im Auto Regeln aufstellen. Also, wochentags nur die Firmenkarte benutzen und am Wochenende den privaten Ionity Tarif. Aber wie das Beispiel zeigt, dürfte die Tücke jeweils in Detail liegen, weil das Leben bunter ist, als man es mit Regeln fassen kann.
Da dürfte der ein oder andere also noch später diese Funktion und seine eigenen Regeln verfluchen…aber es wird kommen.
Thorsten G. meint
https://www.autoscout24.de/informieren/news/volvo-fuehrt-plug-and-charge-ein/
Das war für den EX30 für Dezember 2023(!) angekündigt. Wir EX30-Fahrer warten da heute noch drauf. Volvo ist einfach Ankündigungsweltmeister angeführt von einem ehemaligen Staubsaugerverkäufer als CEO. Er behauptet auch, alle Softwareprobleme beim EX30 seien gelöst. Einer der Running Gags bei uns im Forum.