Die Zahl der Elektroautos in Deutschland wird in den kommenden Jahren nach Hochrechnungen der Unternehmensberatung Deloitte weit langsamer wachsen als von der Ampel-Koalition erhofft. Im Jahr 2030 könnten demnach nur 11,2 Millionen anstelle der im Koalitionsvertrag angepeilten 15 Millionen reinen Batterieautos auf den Straßen rollen.
SPD, Grüne und FDP haben das Ziel von mindestens 15 Millionen Elektroautos im Koalitionsvertrag festgeschrieben, Hybride nicht eingerechnet. Ende Dezember 2023 hatte die Bundesregierung dann aber wegen der Haushaltsprobleme den langjährigen Stromer-Zuschuss „Umweltbonus“ abrupt gestrichen, in der Folge gingen die Verkaufszahlen stark zurück.
„Um die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, sind verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, sagt Harald Proff, Leiter der Autosparte bei Deloitte.
Basis der Schätzung von gut 11 Millionen vollelektrischen Automobilen im Jahr 2030 ist ein Rechenmodell, in das für die Kaufentscheidung wichtige Faktoren einfließen. Dazu zählen die Entwicklung von Strom- und Benzinpreisen wie die Preise der Kfz-Versicherung und Kaufprämien. Am 1. Oktober waren laut dem Kraftfahrzeug-Bundesamt knapp 1,6 Millionen Batterieautos in Deutschland zugelassen.
Einer Deloitte-Umfrage nach ist die Bevölkerung in Sachen Elektroauto gespalten: Vierzig Prozent von 1.000 Befragten halten das ab 2035 von der EU geplante Verkaufsverbot für neue, klassisch angetriebene Verbrennerautos für sinnvoll, 36 Prozent lehnen dies als schlechte oder sehr schlechte Entscheidung ab.
Die Deloitte-Berater gehen dennoch davon aus, dass sich Elektroautos international durchsetzen werden. „Die Unternehmen sind gut beraten, stärker in die Batterieforschung zu investieren, so die Fahrzeugpreise zu senken und die Akzeptanz der E-Mobilität zu stärken“, so Proff in Richtung Autoindustrie.
Ossisailor meint
Ab einem bestimmten Anteil der BEV an den Gesamtzulassungen werden diese exponentiell zunehmen. Dann wird das ein Selbsläufer. Wo dieser Wert liegen wird, weiß ich nicht. Aber man kann sich leicht vorstellen, dass die immer stärker werdende Präsenz von BEV im Straßenverkehr die Vorbehalte gegen BEV reduzieren wird.
aha meint
„Die Deloitte-Berater gehen dennoch davon aus, dass sich Elektroautos international durchsetzen werden.“
Aber VW und Co sind sicher schlauer als jede Beratung, Musk, China und alle andere Grünenkomplizen :)
Nein, ich Frage mich ernsthaft was deren Plan ist. Noch etwas mehr Gewinn mit Verbrenner und egal was die Umwelt betrifft? Oder glauben sie 2027 mit neuen Modellen die Welt elektrisch zu erobern? Klingt gerade nicht wahrscheinlich….
Deine Mudder meint
Noch 6 Jahre, 3 Mio. Neuwagen im Jahr, wenn davon 1/3 Elektro, wären das 6 Mio. neue E-Autos bis 2030, den aktuellen Bestand kenne ich nicht.
ID.alist meint
Zum 1. Jan 2024 waren BEVs nur 2,8% vom gesamten PKW-Fuhrpark. 11,2 Millionen würden 22,8% des aktuellen Fuhrparks entsprechen.
Ich finde das Wort „nur“ im Titel nicht ganz passend. Ich, persönlich, würde mich über mehr freuen, aber ich denke es wird schon schwierig sein diese 11 Millionen Marke zu erreichen.
Fred Feuerstein meint
Da stimme ich dir zu, 11 Mio. reinelektrische Fahrzeuge in 2030 wären ein großer Schritt in die richtige Richtung.
BEV meint
sehe ich auch so
die Studie sagt aus, dass unter deren Annahmen, die >15 Mio. nicht erreicht werden. Ob das so kommen wird, weis keiner
Jetzt gehts darum Lösungen zu finden um weniger Verbrenner dafür mehr BEVs zu verkaufen
Dagobert meint
Selbst für „nur“ 11,2 Millionen wären das ca. 2 Millionen Neuzulassungen pro Jahr. Dieses Jahr werden es wohl nicht mal 500.000. Wo sollen die hergezaubert werden?!
Wenn es bis 2030 insgesamt 5 Millionen im Bestand sind könnte man schon von einem „Erfolg“ reden.
Fred Feuerstein meint
Wenn in 2030 die Zahl von 11 Mio. reinelektrischen Fahrzeugen auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, ist das schon ein ziemlicher Erfolg. 11 Mio. von derzeit 49,1 Mio. Fahrzeugen im Bestand. Das spart auf jeden Fall Unmengen an Benzin oder Diesel ein.