Der erste autonome Holon urban ist in Hamburg angekommen. Der fünf Meter lange elektrische Kleinbus ist barrierefrei, bietet Platz für bis zu 15 Fahrgäste und kann bis zu 60 km/h fahren. Im Spätsommer soll der technische Testbetrieb im späteren Bediengebiet von Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek starten. Die ersten Fahrgäste sollen ab 2026 zusteigen können.
Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Nahverkehrsunternehmens Hochbahn: „Mit der Ankunft des ersten autonomen Holon Shuttle beginnt für die Hochbahn eine neue Phase im ÖPNV. Wir wollen herausfinden, wie wir autonome Fahrzeuge intelligent integrieren können – flexibel und zukunftsweisend, im Sinne unserer Fahrgäste.“
„Hamburg ist in Europa Vorreiter für das autonome Fahren. Ziel ist es, mit dem Bund, unseren Partnern und der Industrie eng zusammen zu arbeiten und dadurch erstmals in der EU Fahrzeuge in den Betrieb zu bringen, die vollständig autonom fahren können. Dies ist die Voraussetzung für die Inbetriebnahme größerer Flotten und für Europa eine sehr wichtige industriepolitische Frage“, so Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg.
Tjarks weiter: „Mit autonomen Kleinbussen wie dem von Holon wollen wir den ÖPNV für die Fahrgäste noch effizienter, noch flexibler und dadurch noch attraktiver machen. Die Ankunft des neuen Fahrzeugs und die ersten Fahrten auf Hamburgs Straßen sind ein weiterer Meilenstein des Projekts. Jetzt schon können sich die Menschen für eine Mitfahrt im nächsten Jahr bewerben, um die Zukunft des ÖPNV im wahrsten Sinne selbst zu erfahren.“
Projekt „Alike“: Zwei Fahrzeugtypen im Test
Im Projekt „Alike“ werden zwei verschiedene Fahrzeugtypen im hochautomatisierten On-Demand-Betrieb erprobt: der Holon urban sowie der bereits in Hamburg fahrende ID. Buzz AD der VW-Tochter Moia. Im Spätsommer soll in Barmbek der neue Betriebshof für den Holon urban – der AD Hub – eröffnet werden. Von hier aus werden die Kleinbusse ihre Testfahrten starten. Bis zur Fertigstellung des AD Hub ist das Fahrzeug auf dem Hochbahn-Betriebshof Hummelsbüttel stationiert.
Im Rahmen der Testfahrten in Hamburg werden zunächst die grundlegenden Fahrzeugeigenschaften erprobt. Mit Erhalt der angestrebten Erprobungsgenehmigung für autonomes Fahren soll eine schrittweise Übergabe der Fahraufgaben vom Fahrpersonal an das Selbstfahrsystem erfolgen. Diese Übergabe orientiert sich am fortschreitenden Reifegrad des Systems und wird im Laufe des Jahres stufenweise erweitert, sodass das Fahrzeug zunehmend eigenständig agieren kann. Nach Abschluss der Testphase soll im kommenden Jahr eine geschlossene Gruppe an Nutzern die Möglichkeit haben, die Holon urban zu verwenden.
Ziel des Projektes Alike ist es, Erkenntnisse zum Betrieb und zur Akzeptanz autonomer Fahrangebote zu gewinnen. Perspektivisch plant die Hochbahn, autonomes Fahren im Linienverkehr zu etablieren. Dafür sei das Projekt ein wichtiger Schritt, um mit zunächst noch kleineren Fahrzeugen im On-Demand-Betrieb Erfahrungen für den Einsatz größerer und großer Busse im Linienbetrieb zu sammeln.
Alike wird vom Bundesministerium für Verkehr mit 26 Millionen Euro gefördert und gilt als Blaupause für die Umsetzung der Mobilitätswende in deutschen Städten. „Ziel ist es, ein intelligentes und inklusives Mobilitätsangebot zu schaffen, das neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilitätslösungen setzt.“
Future meint
Was ist da los in Hamburg? Zuerst verbieten sie Dieseltaxis. Und die Taxifahrer braucht auch bald keiner mehr in Hamburg. Warum können Berlin und München das nicht auch so gut machen wie Hamburg? Gibt‘s da keine Grünen im Rathaus?
Tinto meint
Machen sie doch. In München gibt es weniger Diesel Taxen, dafür einen höheren Anteil an Elektroautos als in Hamburg.
M. meint
Krasses Teil – 15 Passagiere auf 5 Meter Länge!
Das ist ein großer SUV, mehr nicht.
Echt gespannt bin ich auf die autonomen Fähigkeiten. Wenn das funktioniert, könnte das auf Nebenstrecken die schlecht ausgelasteten großen Busse ablösen und in der Stadt in Bereiche vordringen, die mit einem 2,5m breiten und 10m langen Bus nicht zu erreichen sind.
Kirky meint
Schon wieder ein neues Fahrzeug mit Sackkarrenrädern dass sich auf auf der ersten Baustelle festfährt. Warum nicht einfach 19 Zoll Stahlfelgen drauf, wahrscheinlich bleiben die dem Hilti-Niklas vorbehalten der mit 200 kmh über die Autobahn fährt um 30 Minuten zu sprechen.
Tinto meint
Finde den echt klasse!