Trotz ambitionierter Ziele blieb der Durchbruch des chinesischen Autoherstellers Great Wall Motors (GWM) in Europa bislang aus. Nun plant das Unternehmen laut der Automobilwoche eine deutliche Erweiterung seines Modell- und Antriebsportfolios, um sich als Volumenmarke zu etablieren. Ziel sei es, durch neue Hybrid-SUVs und preisgünstige Stadtautos die Verkaufszahlen auf dem Kontinent deutlich zu steigern.
GWM verfolgt demnach eigenen Angaben zufolge ein „langfristiges Engagement“ auf dem europäischen Markt, das „kontinuierlich erhebliche Investitionen“ erfordere. Dennoch schloss der Konzern im letzten Jahr seine Europazentrale in München – dem Bericht nach eine Folge der schwierigen Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge in der Region.
Nun startet GWM eine neue Modelloffensive in Europa. Ab Mitte 2026 planen die Chinesen nach Informationen der Automobilwoche die Einführung von mindestens sieben neuen Modellen oder Derivaten. Diese „erste Welle“ umfasst Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, Vollhybride, Plug-in-Hybride und Elektroautos. Die meisten neuen Modelle sollen unter der SUV-Submarke Haval erscheinen und das Einstiegssegment bedienen.
Auch die Elektroauto-Submarke Ora soll stärker in den Fokus rücken. GWM will die Reihe um eine neue Familie urbaner, kompakter Pkw mit verschiedenen Karosserieformen erweitern. Besonders der Ora 03, früher als Funky Cat bekannt, gilt dabei als Hoffnungsträger. Mit 1.755 abgesetzten Einheiten in den ersten neun Monaten ist er Great Walls meistverkauftes Modell in Europa. Deutschland bleibt dabei der wichtigste Markt.
Die Gesamtverkäufe in Europa sind allerdings rückläufig. Laut Dataforce sanken die Zulassungen von GWM-Fahrzeugen in den ersten neun Monaten 2025 um 19 Prozent auf nur 3.124 Einheiten. Um dem Trend entgegenzuwirken, will das Unternehmen neue Märkte erschließen und seine Präsenz auf dem Kontinent ausweiten.
Nach Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Schweden sollen nun auch Spanien und Italien folgen. Gleichzeitig arbeitet GWM am Ausbau seines Vertriebsnetzes. Geplant ist eine Kombination aus nationalen Vertriebsgesellschaften, Importeuren in kleineren Ländern sowie unabhängigen Händlern und Händlergruppen.

Futureman meint
Der mäßige Erfolg kann evtl. an dem Vertriebsmodell liegen. Es soll zumindest einige geben, die den Ora schick finden. Wenn man aber nur folgende Aussagen vom Händler bekommt: „Eine Probefahrt, wie auf der Homepage beschrieben ist gerade nicht möglich“; „das angepriesene Leasingangebot ist zur Zeit nicht verfügbar“, versteht man die schlechten Verkaufszahlen.
Spiritogre meint
Also, egal wie süß man Funky Cat und Co. finden mag, ein Blick aufs Preisschild in Kombination mit den technischen Daten schreckt einfach generell ab. Die müssten einfach massiv günstiger sein, dann klappt es auch mit den Verkäufen…
Futureman meint
Das Preisschild war ja günstig. Mit 129€/Monat ohne Anzahlung eigentlich ein gutes Angebot. Aber halt leider ein Angebot ohne Verfügbarkeit. Verkaufen wollte der Händler, mit Wartezeit. Da stimme ich zu, dann für die Leistung unbezahlbar.
Zum Glück gibt es inzwischen viele andere Hersteller mit interessanten Modellen. Nur halt nicht süß.
Andreas meint
und damit 30% teurer als der Fiat 500e, den es für 99 Euro/Monat gab…