Volvo Cars betrachtet den anstehenden Marktstart des elektrischen Mittelklassemodells EX60 und die erstmals genutzte Plattform SPA3 als einen der bedeutendsten Entwicklungsschritte des Unternehmens seit Jahrzehnten. Entwicklungschef Anders Bell betonte laut der Automobilwoche, man habe „mit dem EX60 und der SPA3 in gewisser Weise das Auto neu erfinden“ müssen.
Der Ansatz basiere darauf, ein kompromissloses Elektroauto auf einer neuen, hochflexiblen und skalierbaren Software-Architektur zu entwickeln. Bell erklärte, für den EX60 und die neue Plattform habe das Team praktisch „auf einem weißen Blatt Papier“ begonnen, um einen reinen Stromer ohne Rücksicht auf frühere Konstruktionsregeln zu realisieren. Die Software-Architektur sei so angelegt, dass sie dauerhaft updatefähig ist und in allen künftigen Volvo-Modellen einsetzbar wird, was die Entwicklung robuster, schneller und kostengünstiger machen soll.
Besonders im Fokus stehe die Sicherheit. Volvo nutze die permanent vernetzten Fahrzeuge und die umfangreichen historischen Datenbestände, um die aktive Sicherheit schon heute zu verbessern und künftig weiter auszubauen. Die neue Plattform und die neue Software-Architektur seien dabei eng miteinander verzahnt und gegenseitig abhängig, um ein E-Auto ohne Kompromisse zu ermöglichen.
Bell unterstrich, dass die Abkehr von traditionellen Regeln aus der Verbrennerwelt notwendig sei, um ein möglichst effizientes elektrisches Auto zu entwickeln. Diese Vorgehensweise habe zu Verzögerungen bei den großen Modellen EX90 und ES90 geführt, doch beim Volumenmodell EX60 seien nun alle Ziele erreicht worden – etwas, das laut dem Volvo-Manager nicht allen Wettbewerbern gelungen ist.
Wichtige Unterstützung habe Volvo durch die seit 2017 bestehende Partnerschaft mit Google erhalten. Die Integration des Android-Betriebssystems habe Entwicklungsprozesse beschleunigt und wertvolle Erkenntnisse geliefert. Im Mai kündigte Volvo an, Googles KI-Tool Gemini künftig in allen neuen Modellen zu integrieren. Gemini soll natürliche Sprache besser verstehen, Befehle schneller ausführen, Nachrichten vorlesen oder übersetzen und damit das Infotainment modernisieren. Auch die Übernahme zentraler Teile des früheren Joint Ventures Zenuity im Jahr 2020 habe die Entwicklung eines softwaredefinierten Fahrzeugs vorangetrieben, so der Entwicklungschef.
Bell geht davon aus, dass die Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge die gesamte Arbeitsweise in der Automobilproduktion verändern wird, ebenso wie die Beziehungen zwischen Herstellern und Zulieferern. „Je tiefer die Kooperationen gehen, um so schneller können Iterationen stattfinden.“ Dies sei auch ein Grund dafür, dass viele Prozesse in China aktuell schneller abliefen als in Europa.


Egon Meier meint
Wie war das mit dem Getriebe-Buckeln und Kardantunneln? Gibt es die bei Volvo-BEV immer noch?
Fliegender Holländer meint
Nein beim EX30 ist der nicht vorhanden. Beim EX90 glaube ich ebenso. Das sind auch die erste reine Elektische von Volvo.
McGybrush meint
Ok. Fangen wir an… 160km/h vMax…
Und da sind wir noch nicht mal bei der Frage des Antriebes.
Ben meint
Du meinst so wie vei den Volvo Verbrennern auch ?
Und bitte aus der deutschen Blase rauskommen, den Rest von Europa interessiert nicht was der unrelevante 3% Automakt in Deutschland möchte mit seiner 130km/h Richtgeschwindigkeit.
btw. bei einem Unfall auf „freier“ Strecke wird bei Versicherungen die Richtgeschwindigkeit rangezogen also wenn du mit 160km/h einen Unfall hast warst du 30km/h zu schnell und bekommst dementsprechent (Teil-)Schuld.
ID.alist meint
Ich denke dass sind die Lessons learned from EX40/EC40 Programm.
Ben meint
Hiffentöich hat sich VW da ein Beispiem genommen und machts dann beim SSP besser.
M3P_2024 meint
„reines Elektrofahrzeug nicht mit einem Kompromiss beginnen“
Hoffentlich nicht.
Sagt das mal einer dem Polestar 2 und XC40-Entwickler?
Fliegender Holländer meint
Seit wann ist der XC40 ein reines E-Fahrzeug. Der wurde doch immer auf die Verbrennerplatform gebaut.
Wenn dann EX30 und EX90 ranziehen.