In Deutschland gibt es immer mehr Ladepunkte für Elektroautos. Einer Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter seinen Mitgliedern und weiteren Marktteilnehmern zufolge standen im vergangenen Jahr insgesamt 5500 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung – eine Steigerung um 18 Prozent seit Mitte 2014.
Der BDEW berichtet, dass mittlerweile 839 Städte und Gemeinden über mindestens eine öffentliche Ladestation verfügen (Dezember 2013: 652). Nordrhein-Westfalen ist dabei das Bundesland mit den insgesamt meisten öffentlichen Ladepunkten (1321), unmittelbar gefolgt von Baden-Württemberg (1115) und Bayern (756). Unter den deutschen Städten sind Stuttgart (384), Berlin (247) und Hamburg (236) mit den meisten öffentlichen Ladestationen ausgestattet.
„Der Zuwachs an Ladepunkten zeigt, dass die Energiebranche den Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge vorantreibt und weiter hinter dieser zukunftsweisenden und klimaschonenden Antriebstechnologie steht“, so Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Allein könne die Energiebranche den weiteren Ausbau der Infrastruktur jedoch nicht schultern. „Um den weiteren Zuwachs der defizitären öffentlichen Ladeinfrastruktur parallel zum Fahrzeughochlauf in Deutschland sicherzustellen, brauchen wir ein partnerschaftliches Konzept zur Finanzierung zwischen öffentlicher Hand und der Wirtschaft. Der BDEW entwickelt dazu aktuell Vorschläge und wird ein entsprechendes Konzept für ein Marktaktivierungsprogramm voraussichtlich im Sommer dieses Jahres vorstellen“, kündigte Kohlmann an.
Zudem setze sich die Energiewirtschaft weiter für eine kundenfreundliche Nutzung der öffentlichen Ladepunkte ein, dafür seien vor allem einheitliche Bezahl- und Zugangssysteme notwendig. „Die Energiewirtschaft hat sich deshalb darauf verständigt, ab Mitte 2015 nur noch solche Ladesäulen aufzubauen, an denen jeder Kunde den Ladevorgang mit Hilfe eines Mobiltelefons spontan starten kann“, erklärte Kohlmann. Darüber hinaus sei es wichtig, die Vernetzung der im Hintergrund laufenden Prozesse weiter auszubauen: Betreiber von Ladeinfrastrukturen werden über IT-Plattformen mit Fahrstromanbietern und dem Fahrzeug vernetzt. Das anbieter- und grenzüberschreitende Laden auf Basis von Roaming-Verträgen sei ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Akzeptanz der Elektromobilität.