Volvo hat Anfang März angekündigt, ab 2030 nur noch Elektroautos zu verkaufen. Kurz darauf wurde der zweite Voll-Stromer nach dem im letzten Jahr eingeführten Kompakt-SUV XC40 Recharge vorgestellt. Der neue C40 Recharge verbinde die Vorteile eines SUV mit einem dynamischen Design mit Coupé-artiger Dachlinie, so Volvo. Das Modell sei als erstes der Marke ausschließlich auf E-Antrieb ausgelegt. Die Basis bildet die kompakte Modular-Architektur (CMA).
Der 4,43 Meter lange C40 Recharge soll ab Herbst neben dem XC40 Recharge im belgischen Werk Gent vom Band laufen, anschließend sind weitere Volvo-Elektroautos geplant. 2025 soll weltweit jedes zweite verkaufte Modell der Schweden rein elektrisch unterwegs sein und der Rest auf Hybride entfallen. Ab 2030 sollen E-Autos dann den kompletten Absatz ausmachen.
„Der Volvo C40 Recharge repräsentiert die Zukunft von Volvo und zeigt, wohin wir gehen“, sagte der Technologie-Chef von Volvo Cars Henrik Green. „Er ist vollelektrisch und wird ausschließlich online zu attraktiven Komplettkonditionen und mit kurzen Lieferzeiten angeboten. Nie war es attraktiver, einen neuen Volvo zu fahren.“
Die Frontpartie des C40 Recharge führt das neue Volvo-Gesicht für alle vollelektrischen Modelle ein, das nun Scheinwerfer mit moderner Pixel-Technik umfasst. Das Interieur bietet den Insassen unter anderem eine SUV-typisch erhöhte Sitzposition. Modellspezifische Farb- und Dekorelemente geben Spielraum zur Individualisierung. Als erstes Volvo-Modell verzichtet der C40 Recharge gänzlich auf Leder.
Wie schon den XC40 Recharge stattet Volvo auch sein zweites Elektroauto mit einem gemeinsam mit Google entwickelten Infotainmentsystem auf Android-Basis aus. Kunden können dadurch Apps und Dienste wie Google Maps, Google Assistant und den Google Play Store nutzen. Für Konnektivität steht ein unbegrenztes Datenvolumen zur Verfügung, Software-Updates für Verbesserungen erfolgen drahtlos „over the air“.
Den Vortrieb übernehmen beim C40 Recharge zwei Permanent-Magnet-Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse, die eine Systemleistung von 300 kW (408 PS) und 660 Nm Drehmoment erzeugen. Von Null auf Hundert soll es damit in 4,9 Sekunden gehen. Die Energie dafür stellt eine 78-kWh-Batterie bereit, die sich an Schnellladestationen in 40 Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen soll. Die von Volvo erwartete Reichweite beträgt rund 420 Kilometer gemäß WLTP-Norm. „Diese kann im Laufe der Zeit durch Software-Updates voraussichtlich weiter verbessert werden“, wird angemerkt.
Vertrieben wird der C40 Recharge wie künftig alle Elektroautos des Premium-Anbieters ausschließlich online. Man konzentriere sich dabei auf wenige, beliebte Ausstattungsvarianten – „eine wichtige Maßnahme im Bemühen, die Komplexität im Modellangebot zu vereinfachen“, so Volvo. Kunden profitieren zudem von einem umfassenden Service-Komplettpaket, wirbt das Unternehmen.
Nico meint
Als langjähriger Volvo-Fahrer warte ich jetzt schon einige Zeit auf den großen Wurf einer elektrischen Limousine von Volvo/Polestar. Leider wieder nix.
Warum müssen die Wagen alle so hoch stehen (z.B. Polestar 2) und daher eine so schlechte Effizienz haben? Wann kommt die e-Plattform mit ner famlinentauglichen Limousine und Kombi und 90kw/h (oder mehr) Batterie für gescheite Reichweiten? Volvo könnte wieder Kombi-Vorreiter sein… So fahre ich weiter Tesla Model S.
Egon Meier meint
78 kwh für 420 km und 40 min bis 80%
Wen wollen sie denn mit den Daten hinter dem Ofen vorlocken?
Selbst ein banaler ID.4 schafft mit 77 kwh schon 520 km und der ID.5 wird ein bisschen mehr packen.
Ist das die chinesische Hoffnung?
ID.alist meint
Der XC40 hat laut VOLVO eine WLTP Reichweite von 418 km. Der C40 schafft im Vergleich nur 420 km WLTP. Bei dieser Form hätte ich mehr erwartet, so im Bereich 5-10% mehr.
Mal sehen wie sich der ID.5 gegenüber den ID.4 verhält.
Futureman meint
Wieder ein Modell mehr am Markt. Auch wenn es wenig Käufer findet, sorgt es zum einen dafür, das für jedes Exemplar ein Verbrenner weniger gekauft wird. Zum anderen wird Volvo bestimmt kräftig Werbung machen. Das wiederum sorgt dafür, das bei vielen Menschen E-Autos immer „normaler“ werden.
Es ist noch nicht so lange her, der gab es pro Jahr! ein neues (brauchbares) E-Auto. Inzwischen kommen sie eher im Wochentakt…
Gerd meint
Das dritte Modell auf einer umgebauten Verbrenner-Plattform.
Könnte ich mit leben (eigentlich mag ich Volvo sehr), aber ins Beuteschema kommt ein (X)C40 erst, wenn die Leasingkonditionen in etwa dem Technologie- und Effizienzniveau entsprechen. Also deutlich unter VW oder Hyundai.
Egon Meier meint
Für den BEV-Markt insgesamt ist einfach nur wichtig und schade, dass wieder ein Konzern seine knappen und teueren Entwicklungskapazitäten in einen Verbrenner-Umbau gesteckt hat – das wäre vor 5 – 7 Jahren ok gewesen aber nicht mehr heute.
Mittelfristig sind sie damit nicht konkurrenzfähig und müssen sowieso eine BEV-Plattform teuer völlig neu entwicklen.
Die Konkurrenz von VW und Ioniq/Hyundai (eventuell auch Nissan) lachen sich mit ihren akutellen und margenstarken echten BEV-Fahrzeugen ins Fäustchen und können die Kohle in noch bessere Konzepte stecken.
Das mit dem XC40 und dem C40 waren Entscheidungen, die bei Volvo vor Jahren gefällt wurden und ihnen demnächst auf die Füße fallen werden.
Die Wagen werden zerrieben zwischen id.4 /ID.5/Enyaq/Audi/ioniq 5/Nissan ariya und vielleicht spielt der my noch eine Rolle.
David meint
Komplettkonditionen….was ich immer das ist. Wer die „Komplettkonditionen“ für den XC40 Recharge kennt, nämlich fröhliche 62.000€ Grundpreis, wird verstehen, warum Volvo jetzt schon weiß, dass es bei „kurzen Lieferzeiten“ bleiben wird.
Tommi meint
Der XC40 entspricht von der Ausstattung am ehesten dem Volkswagen ID.4 Family für 52.205 €. Für die 10.000 € mehr bekommt man aber 300 kW statt 150 kW beim ID.4 und Vierradantrieb. Der Volvo ist eine ganz anderen Leistungsklasse. Ich finde die 62.000 € erst mal angemessen.
Er wird sicher hierzulande weniger verkauft, als der ID.4 weil hier die Marke Volkswagen so viel zählt. Aus dem gleichen Grund wird eher Volkswagen oder gar Audi gekauft auch wenn es das gleche Modell billiger auch als Seat oder Skoda gibt.
Allstar meint
Dann schnell zuschlagen wenn es doch so ein Schnäppchen ist. Wozu noch warten?
Envision meint
420 km WLTP ist für den Preis eher nix, zumal Polestar/Volvo da in Praxis gerne noch stärker einbrechen wie Konkurrenz, die Geely Plattform ist auch recht schwer.
Die Wuchern halt mit Leistung, das stimmt – aber bei hohen Gewicht,Verbrauch und Preis.
Von den Bildern würde ich auch sagen weniger Platz/Kofferraum wie ein id4.
Tommi meint
Reichweite ist halt nicht alles. Wichtiger für die Langstrecke ist die Ladeleistung. Und die sieht beim Volvo/Polestar sehr gut aus. Da kann kaum einer mit halten. Ich habe neulich bei -5 Grad mit bis 118 kW in meinen Polestar geladen. Und andere haben auch die 150 kW schon gesehen.
Auch der Verbrauch ist nicht so exorbitant hoch. Und er wurde mit dem letzten Softwareupdate verbessert.
Lediglich Tesla und Porsche sind momentan besser. Und Audi. Aber bei Audi ist der Verbrauch so hoch, dass die Ladeleistung das auch nicht ausgleichen kann.
Klar hat jeder so seine Stärken und Schwächen. Mehr Auswahl ist sehr gut. Der ID.4 hat wahrscheinlich mehr Kofferraum und hat sicher auch andere Vorteile.
Vanellus meint
420 km aus einem 78 kWh-Akku ist nicht doll. Aber bei diesem hochbeinigen Kasten wohl nicht anders zu erwarten. Vor 15 Jahren bin ich auch mal Volvo gefahren, aber so …
Mein Model 3 holt aus dem 75 kWh-Akku 600 WLTP-Kilometer.
Schade.
Jürgen Schrader meint
Ein Preisvergleich ist extrem schwierig…… Mit der aktuellen Preisliste vom 17.02.21 kommt der XC40 in 2 Versionen: Plus und Pro, 60.900/64.900. Allen gemeinsam sind Wärmepumpe, ACC, Verkehrszeichenerkennung, Navi, Rückfahrkamera, EPH vo/hi, ….Beim Pro kommen noch die el. sitze, ein potentes Soundsystem, das GSHD, die 360° Kamera, Voll-LED. Letztlich gibt es noch die Wahl von 20″ Felgen, Metalliclack, Leder, Anhängerkupplung und abgedunkelte Scheiben. Bestandteil des Kaufpreises ist eine KH und VK-Versicherung für 3 Jahre, sowie die Module für Service, Wartung und Verschleiss ebenfalls für 3 jähre/100.000km. Die Abwahl verringert den Preis um 1260€, wird ein Rechenexempel.
Ebi meint
420km WLTP mit 78kWh Batterie, da gibt s noch einiges zu tun.
AK swiss meint
Macht doch die Software!
prief meint
Wie wäre es mit ein bisschen Aerodynamik?
Wenn schon SUV artig, dann wie Tesla oder wenigstens wie VW.
Aerodynamik war bei Verbrennern ein „Luxusthema“, weil 1 oder 2l Mehrverbrauch auf der Autobahn die Nutzer kaum störten (den Klimaschutz schon eher). Bei e-Autos ist der Verbrauch bei höherer Geschwindigkeit aber sehr interessant wegen möglicher Reichweite (und natürlich auch wegen des Verbrauchs an Strom).
Und Volvo / Polestar liefern einen Wandschrank nach dem anderen …..