Das Elektroauto so warm wie möglich halten
Batterien mögen es nicht kalt. Lithium-Ionen-Akkus, die sich unter dem Gefrierpunkt befinden, weisen verlangsamte chemische Reaktionen auf. Dies wirkt sich negativ auf die Leistungsabgabe an den Elektromotor aus. Der Großteil der aktuellen Lithium-Ionen-Batterien bringt seine Bestleistung daher bei Temperaturen, die in etwa der menschlichen Körpertemperatur entsprechen.
Um dieses Problem zu umgehen, verfügen zwar die meisten heute erhältlichen Elektroautos über Wärmesysteme, die die Batterien im Winter vor zu großer Kälte schützen. Einige Fahrzeuge – wie bspw. der Nissan LEAF vor 2012 – haben jedoch keine solchen Schutzvorrichtungen und können daher in kalten Wintern über eine teils deutlich schlechtere Leistung verfügen.
Um derartige Leistungsabfälle bei niedrigen Temperaturen zu minimieren, sollte das Elektroauto über Nacht in einer Garage abgestellt werden und, soweit vorhanden, Vorwärmesysteme genutzt werden.
Autoheizung kostet Reichweite
Nicht nur dem Elektroauto kann im Winter kalt werden, auch den Insassen. Wird die Batterie dann übermäßig zum Aufwärmen des Innenraums genutzt, kann die Reichweite des Elektroautos stark sinken. Dem kann man entgegenwirken, indem man sich für längere Fahrten möglichst warm anzieht. Denn je weniger die Innenraumheizung in Anspruch genommen werden muss, desto stärker wird die Fahrzeugbatterie entlastet.
Aufladen im Winter kann länger dauern
Während die Leistungsfähigkeit von Batterien bei kaltem Wetter abnimmt, kann parallel dazu die Ladezeit zunehmen. Besonders bei Elektroautos ohne Vorwärmesystem muss mit längeren Aufladezeiten gerechnet werden.
So berichten beispielsweise Nutzer des Nissan LEAF Modelljahr 2011, dass sich im Winter der Ladevorgang um zwei Stunden und mehr verlängern kann.
Durchdrehende Räder verhindern
Eine Eigenheit von Elektroautos besteht darin, dass diese ein sehr hohes, unmittelbar verfügbares, Drehmoment produzieren. Was auf trockenen und sauberen Straßen für eine sportliche Beschleunigung sorgt, führt auf schnee- oder eisbedeckten Oberflächen zum Verlust an Bodenhaftung und durchdrehenden Reifen.
Während man bei benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeugen einen Gang höher schalten kann, um durchdrehende Räder zu verhindern, existiert diese Möglichkeit bei Elektroautos aufgrund der fehlenden Gangschaltung in der Regel nicht.
Trotzdem lässt sich auch bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen das Durchdrehen der Räder in der Regel minimieren. Zu diesem Zweck wechselt man in den bei vielen Elektroautos vorhandenen Eco-Modus oder eine vergleichbare Funktion mit weniger Leistung. In den meisten Fällen wird dann deutlich weniger Kraft an die Räder weitergegeben und das Vorankommen dadurch erheblich erleichtert.
Allgemeine Winterregeln gelten auch für Elektroautos
Ansonsten hat die Praxis bisher noch keine weiteren Besonderheiten für das Fahren elektrisch betriebener Fahrzeuge im Winter aufgezeigt. Es gilt daher wie bei regulären Autos, sich möglichst umsichtig und vorausschauend im Verkehr zu bewegen und rechtzeitig Winterreifen aufzuziehen.
Eine ausführliche Checkliste für winterfeste Autos unabhängig von der Antriebsart finden Sie auf ADAC.de.
Unseren Ratgeber zum Betrieb von Elektrorollern im Winter finden Sie hier