Laut einer Studie stehen dem europäischen Markt für Ladeinfrastruktur erfolgreiche Jahre bevor: Experten von Frost & Sullivan rechnen im Zeitraum von 2012 bis 2019 mit einem jährlichen Wachstum von über 113 Prozent. Die Marktforscher gehen davon aus, dass sich der Markt für Ladestationen in Europa in einer Transformationsphase befindet, in der vor allem die Industrie daran interessiert ist, die wachsende Anzahl an Elektroautos auf den Straßen mit adäquater Ladeinfrastruktur auszustatten.
Die Studie sagt voraus, dass die Zahl von 7250 Ladestationen im Jahr 2012 dank einer prognostizierten Wachstumsrate auf über 3,1 Millionen im Jahr 2019 steigen wird. Dabei gehen die Experten davon aus, dass die Länder Deutschland, Frankreich, Norwegen und Großbritannien den europäischen Markt durch ihre hohe Akzeptanz von Elektromobilität anführen.
Das hohe Wachstum begründet Frost & Sullivan damit, dass nun Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen wie industrieller Automation, Versorgung, Parkplatz- und Infrastrukturbetreiber die Zukunftsfähigkeit von Elektromobilität erkannt haben und deshalb in den Wettbewerb eintreten.
Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass sich der Markt für Elektroautos von staatlichen Subventionen und Fördermitteln unabhängig macht und in den nächsten Jahren selber trägt.
Einfacher Zugang zu Ladestationen ist wichtig
Eine entscheidende Rolle für die weitere Verbreitung von Elektromobilität spielt die problemlose Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur: Je mehr Ladestationen, desto geringer die Angst vor mangelnder Reichweite. Noch schrecken aber auch lange Ladezeiten von bis zu acht Stunden potentielle Käufer ab. Doch auch daran arbeitet die Industrie.
„Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung werden Marktteilnehmer voraussichtlich innovative Lösungen vorstellen, um diese Probleme zu lösen“, erklärt Prajyot Sathe, Automotive & Transportation Research Associate bei Frost & Sullivan, und ergänzt:
„Die sich derzeit abzeichnenden Trends konzentrieren sich beispielsweise auf das Schnellladen mit Gleichstrom, um die Fahrzeuge in 2-3 Stunden zu laden, und diese Vorgänge könnten im besten Fall an Orten wie etwa Kino- und Einkaufszentren Anwendung finden.“