Die größten Hersteller von Akkus für Elektroautos kommen aus Asien. Laut den Analysen von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) verfügt China bereits über genügend Produktionskapazitäten, um die gesamte weltweite Produktion von Elektrofahrzeugen zu versorgen.
BNEF schätzt den globalen Bedarf an Batteriezellen für E-Fahrzeuge und Energiespeicher auf rund 950 Gigawattstunden (GWh) in diesem Jahr. Die Produktionskapazitäten seien jedoch mit rund 2.600 GWh mehr als doppelt so hoch. Allein die von China für 2023 angegebene Batterieproduktion entsprach BNEF zufolge annähernd dem tatsächlichen weltweiten Bedarf.
Die Analysten weisen darauf hin, dass die USA, Kanada, Europa und Indien nun Anreize für die lokale Batterieproduktion schaffen, um mit China zu konkurrieren. Dadurch werde die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage noch größer.
BNEF berichtet von 7.900 GWh jährlicher Batterieproduktionskapazität, die bis Ende 2025 angekündigt wurden, aber nur 1.600 GWh Nachfrageprognosen. Und das unter der Annahme, dass der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen sowie die Nutzung von Energiespeichern weiter zunimmt. Selbst die Hälfte der angekündigten Produktionskapazitäten würde ausreichen, um jedes 2024 weltweit verkaufte Neufahrzeug mit einem 50-kWh-Batteriepaket auszustatten, so BNEF.
Allerdings werde wohl ein Großteil der angekündigten Kapazitäten nicht in Betrieb gehen, fügen die Analysten hinzu. „Vieles davon wird sich entweder verzögern oder ganz gestrichen werden, wenn die Realitäten des Ausbaus deutlicher werden und sich die Liste der Bewerber ausdünnt. Andere Teile der Lieferkette sind nicht in der Lage, auf diesem Niveau zu liefern, und man kann das Angebot ohnehin nicht perfekt auf die Nachfrage abstimmen, weil Elektroauto-Batterien noch keine Massenware sind.“
Dennoch steuere der Markt auf ein noch größeres Überangebot zu. Das werde zu sinkenden Preisen und Margen führen und die durchschnittliche Kapazitätsauslastung bestehender Anlagen werde weiter sinken, nachdem sie bereits 2023 zurückgegangen sei. Zusammengenommen wirke die Dynamik des Batterieangebots nun als mäßigender Faktor für die Entwicklung auf der Nachfrageseite. Wenn die Nachfrage nach E-Fahrzeugen nachlasse, sänken die Batteriepreise, was zu niedrigeren Preisen führe und zu einer Erholung der Nachfrage beitrage.
Später könnten laut den Analysten aber wieder die Preise steigen, da Rohstoffe wie Lithium knapp werden könnten. Einige der Preissenkungen seien zudem wohl auch darauf zurückzuführen, dass etablierte Anbieter versuchen, ihren Marktanteil zu sichern und kleinere Anbieter zu verdrängen. „Überkapazitäten sind ein Segen für potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen, bedeuten aber auch eine Herausforderung für neue Marktteilnehmer in der Batteriebranche“, so die Analysten.
Steven B. meint
Man darf davon ausgehen, dass die Investitionen in die eigene Produktion von Zellen, dem dient, dass man den Gesamtpreis eines Fahrzeugs, also die volle Wertschöpfungskette, so gross wie möglich auszureizen. Das bindet Arbeitsplätze und langfristig betrachtet, beeinflusst das den Kostenfaktor je Fahrzeug, um so eine bessere Marge zu erzielen. Viele Zulieferer beklagen sich derzeit, dass die Autohersteller einige Leistungen wieder in den Konzern zurück transferiert haben, um die Kosten gering zu halten. Ich kann nichts nachteiliges an der Tatsache empfinden, dass es künftig ausserhalb Asiens auch Produktionsstätten von Batteriezellen geben wird. Zudem werden bereits heute neue Quellen der Rohstoffe zum Bau der Speicher ausgemacht, Sei es Kanada, Schweden, Norwegen – aber auch Frankreich und Deutschland. Einge gute Entwicklung, um sich langfristig frei von den Chinesen zu machen.
Jeff Healey meint
Frei machen von Chinas Akku-Produktion ist Illusorisch.
Zu spät.
Die chemische Kapazität ist uneinholbar und bestimmt den Preis und das Spiel.
Europa hat vor zwanzig Jahren eine Schlüsseltechnologie verleugnet, verschlafen, verschleppt.
Jeff Healey meint
Nicht chemische Kapazität, sondern chinesische….🙄
Draggy meint
Alles ist ein und überholbar, wenn man nur will. Haben wir sogar schon mehrfach geschafft.
Jeff Healey meint
Die Chinesischen Hersteller sind uneinholbar, und bauen ihre Präsenz in Europa deutlich aus.
Worüber wir sogar froh sein können. Ich finde es nur sehr bedenklich, wie lange Europa trotz jahrzehntelanger Forschungen in Milliardenhöhe die Zukunft verschlafen hat.
Andererseits, vielleicht ist es auch gut so, diese gegenseitige Abhängigkeit. Wir brauchen günstige Akkus, und China braucht einen Abnehmer. Es fügt sich alles zusammen. Der CATL-Gründer hatte zuletzt eine bemerkenswerte Rede dazu gehalten.
Futureman meint
Heißt es nicht immer, eine Steigerung der E-Auto-Produktion ist mangels Batterien nicht möglich. Und jetzt sind plötzlich doppelt so viele gibt wie verbaut werden. Bis Northvolt fertig ist, ist der Drops gelutscht.
Jeff Healey meint
Ja.
China spielt Europa an die Wand.
Die Kapazitäten die dort entstanden sind und noch entstehen sind von der EU nicht ansatzweise zu erreichen.
Die Folgen sind gravierend.
Und waren selbst für manche Laien schon vor zwanzig Jahren abzusehen.
ShullBit meint
Halt typischer Schweinezyklus. Die BEV-Nachfrage zog an. Es gab nicht genügend Batterien und Batterierohstoffe. U.a. der Lithiumpreis explodierte förmlich. Batterien wurden teurer. Es wurde viel in Batterien und Batterierohstoffe investiert.
Teure Autos, hohe Zinsen, konjunkturelle Schwächen in vielen Weltregionen haben die BEV-Nachfrage etwas gedämpft. Jetzt gibt es temporär zu viel Produktionskapazität. Im besten Fall führt das wie bei PV-Paneln dazu, dass die Chinesen Batterien unterhalb der Produktionskosten abgeben. Dann subventioniert uns China die Transformation der Mobilität, so wie China aktuell (unfreiwillig) die Energiewende subventioniert.
Wenn man mal langfristig schaut: Pro Jahr werden weltweit um die 80 Mio. PKWs abgesetzt. Gehen wir für eine überschlägige Beispielrechnung mal davon aus, dass 2030 80% davon BEV sind und durchschnittliche brutto 70 kWh an Zellen installiert haben, dann brauchen wir 2030 4.500 GWh allein für Fahrzeuge. An stationärem Speicher werden wir Minimum noch mal dasselbe brauchen, je nach Preis (Natriumzellen!) auch mehr.
alupo meint
Hinzu kommen bis 2030 hoffentlich auch noch viele eLKWs, denn die sind für gewaltige Mengen an CO2, NOx, Feinstaub und weiteres verantwortlich.
In einen Semi 8 können da durchaus bis zu 1 MWh reinpassen, insbesondere wenn man am Schrankwanddesign festhält und trotzdem 800 km Reichweite bei 40 t haben möchte.
Und dann noch die Stadt- und Fernbusse.
Andi EE meint
Eieiei … das wird ein Problem für all die neu angesagten Batteriefabriken im Westen geben. Es kann sein, dass das ganze Fördergeld sich in Luft auflöst, wenn die so viel günstiger anbieten. Das System (Subventionen) in den USA, wo man dort produzieren muss (pro produzierte kWh Batterie in den USA gibt es Geld), damit man an die Fördergelder kommt, ist deutlich zukunftssicherer.
In Europa bekommt eine Firma Geld, wenn sie eine Fabrik erstellt in Zukunft Batterien herstellt. Damit ist aber keinesfalls sicher, dass jemals nur eine kWh Batterie verkauft wird. Diese Abnahme“garantien“ von europäischen Herstellern lösen sich in Luft auf, wenn die Konkurrenz so viel günstiger … und oft auch noch bessere Technologie bieten.
Werner Mauss meint
Andi, alle Subventionen haben sich bisher in D in Luft aufgelöst. Wenn eine günstige Produktion bereits besteht, macht es keinen Sinn eine mit einem gleichartigen meist bald veraltetem Produkt aufzubauen.
hundhausen meint
Jetzt Feststoffakkufabiken hier bei uns bauen wäre sicher nicht schlecht.
eCar meint
Der Zug ist abgefahren. Noch vor Jahren haben alle unsere OEMs gesagt, dass es nicht unsere Kernkompetenz ist. Die großen Zulieferer haben vor Jahren auch abgewunken. Unser Vorzeige-Akkuhersteller VARTA hat auf ganzer Linie versagt.
Solariseur meint
Für Taschenlampe kaufe ich nur Varta 🤣
Ja, volle Zustimmung zu Deiner Ausführung. Alle Solar-Produktion-Subventionen in D sind verbrannt.
hundhausen meint
@eCar deshalb schrieb ich doch „wäre“.
Vielleicht sind die kommenden angekündigten Akkufabriken solche für Feststoff. Ich hoffe es zumindest.
Samsung sprach von günstiger, nicht brennbar, doppelte Kapazität im Fahrzeug und 20 Jahren Garantie.
Damit wäre das dringend erforderliche exponentielle Wachstum an Eautos garantiert.
Solariseur meint
Maaiiiikk, die meisten in der deutschen KFZ Industrie haben eben noch wie Du die Mitdieselzumgardasee-Denke. Grad-z Du kannst alo nicht von anderen erwarten, was Du selbst nicht bringst.
Solariseur meint
Korrektur: für die Fahrt in den Sommerurlaub sind Akkus ab 100kWh im Auto sinnvoll. Die bisherigen Eautos sind dafür einfach zu langsam und unkomfortabel. Optimal auf Langstrecke sind deshalb die ausgereiften, langlebigen und schnellen diesel. Kurzstrecke fahren diese natürlich auch.
Mäx meint
„Samsung sprach von günstiger, nicht brennbar, doppelte Kapazität im Fahrzeug und 20 Jahren Garantie.“
Also um das mal klarzustellen.
Samsung geht davon aus/plant folgendes:
. 2026 eine Batteriezelle zu haben, die von 8-80% in 9 Minuten lädt
. 2027 eine Massenproduktion für Solid State Zellen zu haben, die dann 40% mehr Energiedichte haben gegenüber den jetzigen prismatischen Zellen
. 2029 möchte man dann hoffentlich („Samsung hopes“) eine Zelle mit 20 Jahren Lebenszeit haben
Du hast also mal wieder bisschen durcheinander geworfen, hast nicht richtig aufgepasst, ne schlechte Quelle gelesen, bist des Englischen nicht mächtig oder auch alles zusammen.
Mäx meint
Achso, hab noch zwei Punkte vergessen:
Bei den oben aufgeführten Zellen wurde nicht über Kosten geredet.
Samsung plant für prismatische Zellen ein Cell-to-pack Design zu entwickeln, welches dann wiederum kosten einspart.
Auf welche Zellen genau sich das bezieht, ob das mit den Solid State Zellen oder den anderen Zellen kompatibel ist, wurde nicht besprochen.
Ähnliches gilt für die Sicherheit. Samsung hat Konzepte, die beim thermischen Durchgehen helfen können…thats it.
Fred Feuerstein meint
Also es ist unglaublich, Maiiik ist so unfassbar kindisch, dass er nicht nur unter verschiedenen Pseudonymen seinen Unsinn posten muss, sondern jetzt auch noch andere Pseudonyme kapert…An die Moderation: Bitte abstellen, so geht das nicht.
Steffen meint
Kommt ganz darauf an, was die KP in China in Zukunft so entscheidet. Und was ihnen im Fall eines Konfliktes wichtiger ist: Den Westen bestrafen und dafür die Batterieausfuhr verbieten oder drosseln (und sich ins eigene Fleisch schneiden) oder eben weiter handeln (und dafür auf ein politisch-wirtschaftliches Druckmittel verzichten). In einem der beiden Fälle wären wir sehr gut beraten auch eigene Batterieproduktion zu haben…
hundhausen meint
@Steffen für mich hat die eigene Batterieproduktion in Akkufabriken schon seit 2010 Vorrang.
Jörg2 meint
Steffen
Wenn die KP China Überkapazitäten an Zellen hat, mit seiner Netzwerktechnik im Westen nicht gewollt ist, SocialMedia-Systeme im Westen gekappt werden…. Ich glaube, dann finden die einen Weg in den Regionen der s.g. Dritten Welt das erfolgreich, gegen Abhängigkeiten, zu verklappen.
Als „Nebeneffekt“ macht das dann in diesen Räumen die Angebote westlicher Firmen mehr als schwierig, das Abstimmverhalten in der UNO verschiebt sich….
Solariseur meint
Und Solarzellen Maaaiiiiik, und Solarzellen. Mitten In Deutschland so ne Fabrik, das wär doch mal was….
Du hat immer Ideen, tststs.
Solisa meint
@Solariseur was hast du nun schon wieder gegen Feststoffakkus und Solarzellen? Du bist offenbar von vorgestern.
Andi EE meint
@Werner
Nicht alle, Airbus ist sicher das höchstsubventionierte Konstrukt der westlichen Welt, im Moment zahlt es sich aber aus. Die Arbeitsplätze sind sicher und der Konkurrent Boeing macht jede Menge Fehler. Ich bin nicht mehr so informiert, aber die Chinesen (Comac) und Russen sowieso, hängen doch weit abgeschlagen hinterher. Aber das ist halt auch eine Technologienische, grosse Verkehrsflugzeuge, wo nur wenige investiert sind. Die Konkurrenz sehr bescheiden ist und der finanzielle und zeitliche Aufwand gigantisch gross ist, bis sich überhaupt mal was auszahlt.
Kann man nicht mit Solar oder BEV vergleichen.