Der Online-Finanzdienstleister Geld.de hat die Kriminalstatistik von 120 deutschen Städten genauer unter die Lupe genommen. Insgesamt geht der Trend beim Autoklau demnach zu immer teureren Boliden – und zum Osten Deutschlands.
Im Osten wird am meisten geklaut
Der Statistik nach werden besonders dort verhältnismäßig viele Autos geklaut. Wer also in Städten wie Dresden, Berlin, Potsdam, Rostock, Görlitz, Frankfurt/Oder, Cottbus, Leipzig oder Magdeburg wohnt, sollte sich lieber für ein bescheidenes Gefährt entscheiden. Denn die Nähe zur Grenze mit guten Verkehrsanbindungen nach Osteuropa für den Abtransport der gestohlenen Fahrzeuge lockt hier viele Autodiebe an.
Doch zu den insgesamt 28 Pkw-Klau-Hochburgen Deutschlands gehören auch Städte wie Hannover, Wolfsburg, Köln, Aachen, Göttingen und Hamburg. So gut wie keine Sorgen machen müssen sich dagegen Autofahrer, die hauptsächlich in Süddeutschland unterwegs sind. Dort ist die Klaurate nämlich deutlich niedriger und die Aufklärungsrate der Diebstähle um einiges höher als im Osten.
GPS-Chip schützt nur bedingt vor Diebstahl
Bei den bevorzugten Automarken der Autodiebe führen in Ostdeutschland die Premiummodelle von Mercedes, BMW, Audi und VW sowie japanischer Luxushersteller die Statistiken an. Das sei im Westen ähnlich, so der mit dem Thema bestens vertraute Ersteller der Auswertung, Thomas Neubert. Allerdings „ist es für Diebe einfacher, einen mit GPS-Chip gesicherten Wagen in Ostdeutschland zu stehlen, da er von dort schneller über die Grenze geschafft werden kann, wo er – auseinandergebaut – nicht mehr zu orten ist,“ fügt er hinzu.
Der Experte zieht daher die Schlussfolgerung: „Autoklau ist letztlich immer nur eine Frage der Zeit. Doch kein Dieb wird sich fünf Minuten mit einem Pkw aufhalten wollen. Das müsste er aber, wenn das Fahrzeug in einer Garage steht, alarmgesichert ist und eine stabile Lenkradkralle hat, die nur per Trennschleifer gelöst werden kann.“
Besitzer von Elektroautos klar im Vorteil
Wenigstens beim Autoklau scheint die bislang noch recht überschaubare Verbreitung von Elektroautos und der zu deren reibungslosen Betrieb notwendigen Infrastruktur in Deutschland von Vorteil zu sein: „Die sind bei den Dieben und ihren Auftraggebern schon allein mangels öffentlicher Steckdosen nicht gefragt,“ so Fachmann Neubert.