Kommt nun die Trendwende? Laut der Zulassungsstatistik für die Monate von Januar bis September 2013, die das CAR-Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen für eine Studie ausgewertet hat, stagniert die durchschnittliche PS-Zahl von Neuwagen bei etwa 137 PS. „Der Anstieg hat sich sehr deutlich verlangsamt“, sagt CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer bei Spiegel Online.
Nicht verwunderlich ist, dass die Motorleistungen von Autos deutscher Premiumhersteller dabei immer noch deutlich über dem Durchschnittswert liegen. Kommen die Importeure im Schnitt nur auf 117 PS, leistet ein BMW im Mittel 190 PS, ein Audi 178 PS und ein Mercedes 174 PS. Im Vergleich zum Vorjahr seien diese Werte allerdings leicht gesunken oder gleich geblieben.
Für Dudenhöffer bedeutet das jedoch alles andere als einen Imageverlust, heißt es im Spiegel: „Denn in der Vergangenheit haben es die Hersteller geschafft, trotz steigender Motorleistungen gleichzeitig den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu senken.“
Auch deshalb hält Dudenhöffer die Sorge der deutschen Autoindustrie, dass die Wettbewerbsfähigkeit unter strengeren CO2-Grenzwerten leiden könnte, für schlichtweg falsch.
Internationale Konkurrenz gibt Tempo vor
„Die PS-Datenreihe zeigt, dass es durchaus möglich ist, hochwertige Fahrzeuge mit niedrigerem Treibstoffverbrauch auszustatten“, sagt Dudenhöffer dem Magazin. Peter Mock, Geschäftsführer des Forschungsinstitut ICCT ist gleicher Meinung: „Die deutschen Hersteller bauen immer effizientere Motoren“, sagt er und mahnt die deutschen Hersteller zu weiteren Anstrengungen, um von der internationalen Konkurrenz nicht überholt zu werden: „Wir beobachten zum Beispiel, dass sich die amerikanischen Hersteller immer weiter verbessern, weil sie ebenfalls strengere Auflagen erfüllen müssen“, sagt Mock.
Und durch strengere Regeln, sagt Dudenhöffer, werde der Markt beflügelt, weil alternative und effiziente Antriebe zum Zug kommen. Starke Motoren werden dabei keine so große Rolle mehr spielen, glaubt der Autoexperte: „Bei BMW ist man heute stolz auf den Dreizylinder-Antrieb. Ohne die Vorgaben der EU wäre der niemals entwickelt worden.“
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