Der Elektroautohersteller Tesla Motors konnte im letzten Quartal 2013 beinahe 6900 Einheiten seiner Stromer-Limousine Model S verkaufen und dadurch einen Jahresumsatz von fast 2,5 Milliarden Dollar (ca. 1,83 Milliarden Euro) verbuchen.
Der Elektroauto-Pionier aus Kalifornien veröffentlichte gestern sein Geschäftsergebnis für das vergangene Jahr und gab einen Gesamtabsatz von 22,477 Fahrzeugen bekannt. 2014 soll die Produktion daher von 600 auf 1000 Einheiten des Model S pro Woche erhöht werden.
Wohl auch dank dem kürzlich offiziell genehmigten Verkauf der Fahrzeuge nach China – wird als Teslas zukünftig größter Absatzmarkt angesehen – schoss der Aktienkurs des Elektroautoherstellers kurzzeitig auf einen Rekordwert von 216,14 Dollar (ca. 157,76 Euro) hoch. Die Bewertung von Tesla liegt damit derzeit bei fast der Hälfte des Marktwerts des Automobilgiganten General Motors.
Übernahme durch Apple?
Aufgrund aufkommender Gerüchte einer bevorstehenden Übernahme durch Apple hatte Tesla bereits vor der Bekanntgabe der Zahlen für 2013 an der Börse einen neuen Höchstwert von 203,70 Dollar (ca. 148,68 Euro) erreicht. Ursprung dieser Gerüchte waren Berichte über ein Treffen von Tesla-Chef Elon Musk und dem bei Apple für Akquisitionen verantwortlichen Top-Manager Adrian Percia. Apple ist bekannt dafür, neue Märkte zu erschließen und Teslas Geschäftsmodell und Produktphilosophie sollen dem Geschäftsführer Tim Cook durchaus zusagen.
„Wir haben kein Problem damit, für das richtige Unternehmen, das langfristig im besten Interesse Apples ist, einen 10-stelligen Betrag auszugeben,“ sagte Cook kürzlich dem Wall Street Journal. „Aber wir werden nicht rausgehen und etwas kaufen, nur weil es groß ist. Etwas, das fantastische Produkte herstellt, etwas das sehr strategisch ist – all diese Dinge sind von Interesse und wir sind unabhängig von der Größe immer auf der Suche.“
Eine Übernahme ist zumindest laut Elon Musk derzeit jedoch „sehr unwahrscheinlich“, eine Integration von Apple-Software und -Technologien in die Fahrzeuge von Tesla stellt dagegen wohl nach wie vor eine durchaus realistische Option dar.
„Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich,“ erklärte Musk. „Wenn man absolut fokussiert auf das Erreichen eines verlockenden… das Erschaffen eines Elektroautos für den Massenmarkt ist, wäre ich hinsichtlich jeglicher Übernahme-Szenarien sehr besorgt – ganz gleich wer es ist – dass wir von dieser Aufgabe abgelenkt werden, die seit jeher die treibende Kraft hinter Tesla ist.
Das besser als erwartet ausgefallene Geschäftsergebnis beinhaltet einen Bilanzverlust von 16 Millionen Dollar (ca. 11,7 Millionen Euro) für das vierte Quartal, was im direkten Vergleich mit dem Vorjahr – damals fiel ein Verlust von fast 90 Millionen Dollar (ca. 65,69 Millionen Euro) an – sehr gut ist. Zudem erwartet Tesla aufgrund der gestiegenen Produktionszahlen niedrigere Kosten pro hergestelltem Fahrzeug und damit auch eine steigende Gewinnmarge.
Teslas „Mega-Fabrik“
Tesla gab weiter bekannt, dass für 2014 die Auslieferung von mehr als 35,000 Fahrzeugen anvisiert wird. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 50 Prozent gegenüber 2013. Im ersten und zweiten Quartal diesen Jahres kann die Produktion jedoch voraussichtlich noch nicht voll hochgefahren werden, da erst für die zweite Jahreshälfte mit einer ausreichenden Versorgung mit den für das Model S unverzichtbaren Batteriezellen gerechnet wird.
In Kürze soll es auch mehr Informationen zu der bereits im letzten Jahr angekündigten „Mega-Fabrik“ geben, in der alle für die Produktion des Batteriepakets des Tesla Model S notwendigen Prozesse zusammengeführt werden sollen. Dies soll dem kalifornischen Autohersteller dabei helfen, innerhalb von drei Jahren ein für den Massenmarkt konzipiertes Elektroauto zu einem wettbewerbsfähigen Preis auf den Markt zu bringen.
Dieses „Model E“ soll um die 35.000 Euro kosten und rein elektrisch eine Reichweite von knapp 320 Kilometern bieten. Nicht wenige sehen den Erfolg dieses Modells als maßgeblichen Faktor für das Überleben von Tesla Motors an.
Gerd meint
Was denkt ihr wann es neue news gibt? Nächste Wochen oder nächsten Monaten? Eine batteriefabrik baut man ja nicht von heut auf morgen, die sollten dann mal anfangen zu bauen um rechtzeitig fertig zu werden.
Redaktion meint
Gute Frage… Einerseits hat Tesla aktuell mit der weltweiten Expansion schon genug zu tun, andererseits wäre wie bereits erwähnt ein möglichst früher Baubeginn – und damit hoffentlich bald sinkende Batteriepreise – am hilfreichsten für die weitere Entwicklung.
Unsere Vermutung: Aufgrund des erfolgreichen vergangenen Geschäftsjahres wird bald eine positive Entscheidung fallen und verkündet werden, die Fertigstellung der Batteriefabrik aber wohl erst Ende dieses Jahres stattfinden.
VG
ecomento.de
Gerd meint
Ich habe ein Interview gesehen, in dem er sagte nächste Woche gibts noch mal eine Pressekonferenz. Soll ich euch da mal einen Link schicken?
Redaktion meint
Gerne!
VG
ecomento.de