„Ein Elektroauto bauen kann jeder“, sagte Professor Markus Lienkamp von der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München der Süddeutschen Zeitung. „Aber ein Elektroauto günstig zu bauen – das schafft nicht jeder.“ Mit dem Visio M, vormals als Mute bekannt, will Lienkamp zeigen, dass man Elektroautos jederzeit auch zu einem vernünftigen Preis von 15.000 bis 20.000 Euro herstellen kann.
Lienkamp und das Team der TUM versuchen es mit Leichtbau, Effizienz und Reduktion aufs Wesentliche: Platz für Zwei wie im smart, dennoch knapp 500 Liter Stauraum; ein äußerst windschnittiger cW-Wert von 0,24, knapp 100 Kilometer Reichweite und maximal 120 km/h, bei einem Gewicht von gerade einmal 450 Kilogramm ohne die Akkus – die normalerweise bei einem Elektroauto knapp ein Drittel des Leergewichts ausmachen.
Für einen möglichst geringen Rollwiderstand haben die Forscher dem Auto extrem schmale Reifen verpasst. Damit der Stromer dennoch in Extremsituationen beherrschbar bleibt, mussten die Forscher ein besonders sportliches Fahrwerk entwickeln. Und genau dieses Fahrwerk sei es, dass dem Visio M sein „quirliges Fahrverhalten“ verpasst, sagt Testfahrer Andreas Schultze, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TUM, der SZ.
Bis zum Herbst, wenn der Wagen auf der Elektroauto-Messe eCarTec in München gezeigt werden soll, soll der Visio M fertig sein. Und die Tüftler versprechen noch „einige Überraschungen“. Dass etablierte Hersteller den Visio M tatsächlich bauen könnten, oder zumindest Teile des Prototypen in eigene Fahrzeuge einfließen lassen, ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Denn mit BMW und Daimler sind zwei Konzerne am Projekt beteiligt, die der Elektromobilität wohlgesonnen sind.
Ramon Schmidt meint
Das wäre ein adäquates Derivat eines AUDI A2-Nachfolgers. Ein Bravo den Machern. Was sind die Audianer doch für mutlose Schlafmützen. „Vorsprung verloren durch Stillstand“.