Die Verbrauchsangaben laut dem Normfahrzyklus NEFZ haben mit dem realen Durst eines Autos nicht viel zu tun. Doch nicht bei allen Antriebsarten ist die Differenz zwischen Papier- und Alltagswert gleich hoch. Das ergab eine Auswertung des ADAC von 345 aktuellen Fahrzeugmodellen.
Nah am Prospektwert: Erdgasautos
Die geringsten Abweichungen von Theorie und Praxis zeigen demnach Erdgasautos. Sie verbrauchten im Alltagstest (dem ADAC-EcoTest) im Schnitt nur neun Prozent mehr als versprochen. Der VW Caddy Ecofuel unterbot den Prospektwert sogar um vier Prozent. Andererseits benötigte der Fiat Panda Twinair CNG ganze 27 Prozent mehr als angegeben.
Kaum schlechter als Erdgasautos schnitten konventionelle Benziner ab: Sie weichen durchschnittlich zehn Prozent vom NEFZ-Wert ab. Der Chevrolet Camaro Cabrio mit V8-Motor benötigt in der Praxis sogar 17 Prozent weniger Kraftstoff als angegeben. Ebenfalls sparsamer als gedacht sind die Sportwagen Audi R8 Spyder V10 und Nissan 370Z, wohingegen etwa der Zweizylinder-Kleinwagen Fiat Punto Twinair mit einem Mehrverbrauch von 34 Prozent aufwartet. Generell seien dem ADAC zufolge kleine Benziner im Alltag oft deutlich durstiger als die Hersteller angeben, da sie aufgrund ihrer geringen Leistung häufiger unter Volllast gefahren werden.
Autogas knapp hinter Benzinern
Auf einem ähnlichen Niveau wie Benzin- und Erdgasautos liegen Autogas-PKW. Im Schnitt benötigten sie elf Prozent mehr als versprochen. Die Extreme markieren der Opel Astra 1.4 LPG mit einer Differenz von nur einem Prozent und der Kia Picanto LPG mit einem Mehrverbrauch von 28 Prozent.
Durstige Diesel
Diesel schneiden von allen nicht-elektrifizierten Antriebskonzepten am schlechtesten ab. Die Tester maßen im Schnitt eine Abweichung von 14 Prozent von der Norm. Spitzenreiter ist der Jeep Cherokee V6 Diesel mit einem Mehrverbrauch von 55 Prozent. Der Soda Yeti 2.0 TDI 4×4 hingegen braucht ein Prozent weniger als angegeben.
Bekanntes Problem bei Hybridautos
Stolze 25 Prozent mehr verbrauchen Hybridautos im Durchschnitt. Die Abweichung zwischen Norm und Alltag kommt daher, dass sie auf dem Rollenprüfstand mit voller Batterie getestet werden. So können die Mini-Normwerte mit Einsen, Zweien und Dreien vor dem Komma bei längeren Strecken oft nicht mehr erreicht werden. So zeigte sich beim Diesel-Plug-in-Hybrid Volvo V60, der laut Norm 1,8 Liter schluckt, eine Abweichung von 84 Prozent. Andererseits: Der hybride Schwede schafft bis zu 50 Kilometer rein elektrisch und damit einen wesentlichen Teil der Alltagsfahrten, ohne auch nur einen einzigen Tropfen Diesel aus dem Tank zu saugen.
Dass aber auch Hybridautos keine Mogelpackungen sein müssen, zeigt der Kia Optima Hybrid Automatik: Er schluckt nur 0,4 Prozent mehr Sprit als beworben.
Reichenbach Thomas meint
Liebes Redaktionstaem,
Gibt es eine Moeglichkeit, aktuelle Kongresse und Veranstaltungen zu Elektromobiitaet in China ueber ihre Plattform bekanntzugeben?
ecomento.de meint
Guten Morgen,
unser jetziges Format sieht das leider nicht vor, früher oder später werden wir aber sicher einen Veranstaltungs- bzw. Terminbereich einführen.
VG
TL | ecomento.de