Günter Woisetschläger will ein Elektroauto – und der Weg dorthin ist kein leichter. Auf E-Auto.TV beschreibt der Ingolstädter, welche Hürden auf einen warten, der gerne Auto fährt, Lust hat auf etwas Neues und dadurch die EU zu lieben gelernt hat.
Dabei begann alles in Italien – vor ungefähr 21 Jahren in Viareggio. Der Familienvater Günter ist im Urlaub mit seinen Liebsten und will eigentlich nur morgens Frühstück holen. Lautlos huscht ein Fiat an ihm vorbei. Günter erschrickt sich, der Fahrer amüsiert sich. Von da an war klar, dass Elektroautos ihn faszinieren werden.
Autos faszinieren Günter ohnehin. Er liebt PS-starke Modelle, hat schon einige Boliden gefahren – zuletzt einen schnellen Porsche. Dennoch legt der Betriebswirt Wert auf Effizienz. So fällt er die Entscheidung, sich einen Stromer zu suchen. Vorerst soll das E-Auto allerdings nur die Kurzstrecken meistern, während der Porsche Überland erste Wahl bleiben soll.
Zuhause in Ingolstadt informiert er sich – na klar – zuallererst bei einem Autohersteller, der aus seinem Wohnort stammt. Die erste Nachfrage beim Händler fällt ernüchternd aus: „Was wollen Sie? Ein Elektroauto? Keine Nachfrage! Keine Kunden dafür! Kann ich Ihnen nichts dazu sagen! Sorry! Wir hatten mal eines – das ist aber verkauft. Wir haben einen Kunden; der kommt aber nur einmal im Jahr!“ Auch andere Händler erzählen Günter ähnliches.
Wenigstens schärfen Günters Nachforschungen sein Suchprofil. Maximal 10.000 Euro darf der Stromwagen kosten. Nach den frustrierenden Erlebnissen beim Händler beginnt die Suche im Internet. Der Marktführer bietet im Rahmen von Günters Suche genau ein Modell, den City-Floh Renault Twizy. Sonst ist nichts Geeignetes absehbar.
Die Alternative: Günter könnte kurzerhand zum Generalimporteur werden. Denn Modelle aus China biete genau die Eckdaten, die Günter sucht. Das Problem: Sie bekommen keine Zulassung, da die EU-Prüfzertifikate fehlen.Günters These: „Ich glaube nicht, dass kein Markt da ist. Es sind bloß keine Verkäufer da, die sich trauen gegen die starke Auto-Lobby in Deutschland in die Öffentlichkeit zu gehen. Also bleibt es bei: ’noch nicht ausgereift‘ und der Panikmache, wenn man dann liegen bleibt weil der Strom aus ist“.
smartadvisor meint
Na ja, nett gemeinter Artikel. Warum das Auto unter 10.000 Euro kosten muss, erschließt sich mir nicht. Dabei auf die Idee zu kommen zum Audihändler zu gehen, erst recht nicht. Ich finde das ist nicht die Käuferschicht für den “Deutschen Leitmarkt Elektromobilität”. Aber es macht natürlich den Artikel spannender. Zu Glück ist es kein 12-Teiler! Oder habe ich irgendwo den Satirehinweis übersehen?
Zum Jahresende 2014 gab es den ZOE als Tageszulassung für knapp unter 15.000 Euro. Gebrauchte Fluence Modelle gibt es noch immer für unter 10.000 Euro. Beides richtige Autos, der Twizzy ist ein Quad.
Wer in Deutschland möglichst billig Elektroauto fahren will, ist nach meiner Meinung 5-10 Jahre zu früh und muss sich schon weiter bewegen, als um die Hausecke ;-)