Nachdem auch Audi mit etwas Verspätung sein Engagement in Sachen Elektromobilität immer weiter ausbaut, wird Motorenchef Stefan Knirsch das Unternehmen nach nur anderthalb Jahren auf eigenen Wunsch verlassen. Das berichtet Automotive News.
Knirsch ist seit 2013 für die Motorenentwicklung bei dem Ingolstädter Autohersteller verantwortlich, über die Gründe für die Entscheidung oder einen potentiellen neuen Arbeitgeber gibt es bislang keine Informationen. Audi soll jedoch versucht haben, den Ingenieur zu halten.
Knirsch verlässt Audi zu einer ungünstigen, da von Unruhe im Mutterkonzern VW sowie Verlagerungen in der Autoindustrie geprägten Zeit. Neben der fortschreitenden Konsolidierung und Digitalisierung der Branche, werden selbstfahrende und alternative Antriebssysteme immer wichtiger. Nachdem das Elektroauto-Startup Tesla Motors etablierten Premiumherstellern wie Audi und Mercedes-Benz in vielen dieser Bereiche bereits weit voraus zu sein scheint, wird von diesen nun eine schlagkräftige Antwort erwartet.
Audis Bekenntnis zu seinem Slogan „Vorsprung durch Technik“ wurde zuletzt von Kunden wie Branchenexperten immer wieder in Zweifel gezogen. Besonders die Zurückhaltung bei der Entwicklung und Markteinführung alternativer und innovativer neuer Fahrzeugtechnologien wird dem Hersteller angekreidet – vor allem das fehlende Angebot an rein elektrischen Automobilen.
Zuletzt schien Audi aber zu einer elektromobilen Aufholjagd ansetzen zu wollen, darauf ließ zumindest die Einführung neuer Hybridmodelle wie dem A3 e-tron Sportback und dem Q7 e-tron sowie die Ankündigung eines rein elektrischen Konkurrenten für Teslas Branchenprimus Model S schließen. Wie sich der Abschied von Stefan Knirsch auf diese Entwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten.