Die Carsharing-Marke BeeZero von Technologiekonzern Linde startet im Sommer 2016 in München. Es soll das weltweit erste Carsharing-Angebot sein, das ausschließlich wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge einsetzt. Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstands der Linde AG, hat symbolisch das erste Fahrzeug der BeeZero-Flotte enthüllt. „Aus dem Betrieb der Brennstoffzellen-Flotte erwarten wir uns wertvolle Erkenntnisse, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Wasserstofftechnologien und beim Ausbau der H2-Infrastruktur hilfreich sein werden“, sagte Bruch bei der Veranstaltung. „BeeZero verknüpft zwei hochaktuelle Mobilitätstrends miteinander – ‚Nutzen statt Besitzen‘ und ‚Null Emissionen‘ – und macht die Vorteile des Wasserstoffantriebs einem größeren Kreis potenzieller Nutzer zugänglich.“
Als zonenbasiertes Carsharing-Modell werden fünfzig BeeZero-Fahrzeuge vom Typ Hyundai ix35 Fuel Cell in verschiedenen Stadtteilen Münchens zur Verfügung stehen. Es handelt sich um die erste größere Brennstoffzellen-Fahrzeugflotte eines einzelnen Betreibers. Die Fahrzeugbuchung erfolgt, wie bei herkömmlichen Carsharing-Diensten, bequem online oder per Smartphone-App.
Mit einer Reichweite von mehr als 400 Kilometern pro Tankfüllung eignen sich Brennstoffzellenautos – anders als batterie-elektrische Fahrzeuge – nicht nur für kurze Stadtfahrten, sondern auch für längere Fahrten, zum Beispiel für einen Ausflug an einen der bayerischen Seen oder in die nahen Berge. Damit will BeeZero ein neues, preislich wettbewerbsfähiges Carsharing-Produkt bieten, das eine Marktlücke zu den bereits existierenden Angeboten füllt.
Die Betankung der Fahrzeuge übernehmen – außer auf eigenen Wunsch des Kunden – BeeZero-Mitarbeiter. Der verwendete Wasserstoff stammt, so Linde, ausschließlich aus nachhaltiger Produktion und ist somit komplett emissionsfrei.
Eine Förderung dieses Projekts im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur wird zurzeit beantragt. Durch diese Förderung könnte die Projektreichweite sowie der Projektumfang maßgeblich erhöht werden.
HermanTheGerman meint
Komplett d’accord mit den Vorpostern.
Brennstoffzellen sind eine Sackgasse als Mobilitätslösung.
Jan meint
Da ist ein kleiner Rechtschreibfehler in der ersten Zeile ;-) „Linkde“ statt „Linde“
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG
TL | ecomento.de
Starkstrompilot meint
Dass Linde sich als größter Wasserstoffhersteller hier stark engagiert, ist ja durchaus verständlich.
Dass es sich bei der Herstellung von Wasserstoff zur Energiespeicherung jedoch um eine gigantische Energievernichtungsmaschine handelt, sollte auch denen klar sein.
Nachhaltiger Wasserstoff kann nur aus Wasser stammen. Alle andere Quellen wie Biogase sind derart klimaaktiv, dass sie nicht angewandt werden sollten. Für Wasserstoff aus Wasser braucht man Elektrolyse, zur Erzeugung von Strom die Brennstoffzelle. Bei diesen Energiewandlungen bleiben noch maximal 40% der zuvor erzeugten elektrischen Energie übrig, eher 30%. Während der Speicherungszeit geht von dem Wasserstoff nochmal ein guter Teil wegen der hohen Flüchtigkeit verloren. So bleiben am Ende ca. 20% der Energie für den Elektromotor übrig. Das ist doch, kurz gesagt, grober Unfug. Das kann doch nicht die Lösung sein.
Alles nur, um überschüssigen Strom zu speichern. Da muss es doch etwas besseres geben. Gibt es auch.
Das müssten die von Linde und aller anderen Firmen, die Wasserstoff als Energiespeicher- und quelle nutzen wollen, doch eigentlich wissen.
Deshalb sofortiger Subventionsstop für Power-to-Gas oder sonstiger Gasspeichertechnologien.
newchie meint
Komplett richtig.
Der Systemwirkungsgrad liegt ab der PV Zelle bis zum Rad bei max 20%.
Beim Batteriestromer bei rund 80%.
Zu Hause laden geht auch nicht nur an der Tankstelle und die gehört jemanden der damit Geld verdienen will!
Was soll also der blödsinn?
m3nti meint
@ Starkstrompilot
wir wissen es ja mittlerweile….Tesla sind die geilsten…die deutsche Automobilbranche geht den Bach runter und die Wasserstofftechnik kungelt mit der Öllobby die schon die nächste Produktpalette abstecken möchte.
Wirklich schlimm aber ist es wenn ich zu diesem Geschwafel immer wieder dieses gefährliche Halbwissen zur Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie lesen muss.
Der angeblich hochflüchtige Wasserstoff der nach 2 Wochen Standzeit auf wundersame Art und Weise aus dem Tank diffundiert, ist seit gefühlt nem Jahrzeit nicht mehr Stand der aktuellen Technik. Das war nämlich zur Zeit noch so als man Wasserstoff flüssig speicherte. Heute macht man dies über Kohlefaserverstärkte Drucktanks bei 700 bar. Von CCH2 fang ich jetz mal garnet an…und übrigens bersten die Dinger erst bei nem Prüfdruck von ca 1300 bar. Den Schwachsinn muss ich ja auch immer lesen das man ja dann mit ner wandelnden Bombe umherfahren würde.
Dann diese ganzen leidigen Energieberechnungen. Wirkungsgrade aus dem Nichts gegriffen und mit einander schön gerechnet. Ja, die Energiekette bei Wasserstoff ist schlechter. Das ist aber noch lange kein K.O Kriterium. Der Kompressor zum Ansaugen der Luft bei der Brennstoffzellentechnik entwickelt z.B. die nötige Wärme zum Beheizen der Fahrgastzelle und steigert somit gerade im Winter noch einmal den Systemwirkungsgrad. Bei rein Batterie betriebenen Fahrzeugen verlieren sie hier ein paar Prozent ihrer Reichweite. (Es sind wohlgemerkt nur ein paar Prozent, aber auch das tut weh man eine Reichweite von 345 Km hat wie z.B beim M3)
Ich möchte jetz nich zu lange darüber schreiben, aber rechnen Sie doch einfach mal anhand dem Bruttoenergiebedarf Deutschlands aus wie viel Energie man speichern müsste um Deutschland bei 100% Erneuerbaren Energien mit den ganzen verbundenen Nachteilen wie saisonale Speicherungen auch nur 10 Tage über Wasser zu halten.
Die Wasserstofftechnik und die Brennstoffzelle sind hier ganz klar eine Schlüsseltechnologie. Es geht nicht NUR mit Batterie…es geht auch nicht nur mit Brennstoffzelle und Wasserstoff. Man braucht BEIDES !
In diesem Sinne…
Michi meint
Richtig. Wasserstoff ist wichtig für die Zukunft. Aber eindeutig NICHT im PKW. Bei LKWs, Schiffen, Flugzeugen kann man drüber diskutieren. PKW: Nein
Stationäre Anwendungen mit Abwärmenutzung sind zielführend. Wenn man die Wärme des „schlechten“ Strom -> Gas -> Strom Wirkungsgrades nutzen kann, dann wird ein Schuh draus.
Puma meint
Ihrem post kann man nur zustimmen. Es ist wirklich erstaunlich wie in den Foren, auch anderer Medien, durch unsinnige, mit Halbwissen unterfütterte Argumente gegen eine Schlüsseltechnologie gewettert wird.
Komisch ist, dass Argumente gegen die Atomkraft, so ausführlich nicht zu lesen waren. Es scheint mir, als seien Lobbyisten und Lohnschreiber unterwegs.
Vielleicht könnte mehr lesen helfen: es gibt wertvolle Beiträge bei: VDI Nachrichten, SZ oder Zeitonline.