China ist bei der Elektromobilität mit knapp 333.000 verkauften Elektrofahrzeugen und Staatssubventionen in Höhe von knapp zwölf Milliarden Euro im Jahr 2015 nicht nur der größte Automarkt der Welt, sondern längst zum größten Produzenten von E-Autos aufgestiegen. „Manche Fachleute haben die Volksrepublik daher schon zum neuen Leitmarkt für Elektromobilität ausgerufen – womöglich ein Fehlurteil, trotz der beeindruckenden Zahlen“, so die Süddeutsche Zeitung, die sich den vermeintlichen Leitmarkt einmal genauer angesehen und dabei einige Makel gefunden hat.
Der Elektroboom in China sei, so die SZ „vor allem ein Lehrstück für das Scheitern einer staatlich gelenkten Initiative“. Zum Beispiel seien „etwa 90 Prozent der Autos und Busse von Städten und Gemeinden gekauft worden“, sagte Jochen Siebert, Geschäftsführer der Unternehmensberatung JSC Automotive in Shanghai, der Zeitung. „Die Subventionen werden also zum Großteil vom Staat an den Staat vergeben“. Es sei „ein großer Verschiebebahnhof.“
Für ein Elektroauto aus chinesischer Produktion zahlt der Staat demnach einen Zuschuss von etwa 8000 Euro, bei Elektrobussen seien es bis zu 80.000 Euro. „Und je nach Stadt können noch weitere Subventionen dazukommen. Im Idealfall kommen so bei einem Pkw bis zu 15.000 Euro staatliche Prämie zusammen“, so die SZ. Bei so viel Geld sei es „kein Wunder, dass es zuletzt auch etliche Betrügereien gab“ und aus dem Staatssäckel „Geisterautos“ finanziert werden: In Verkaufsstatistiken einiger Händler seien „mehrere Zehntausend Fahrzeuge“ aufgetaucht, die „nie gebaut wurden. Subventionen flossen trotzdem“.
Arthur meint
Wer bucht eher eine Werbeanzeige bei der Süddeutschen Zeitung?
Ein deutscher oder ein chinesischer Autobauer?
Deshalb kann man über chinesische Autobauer genauso wie über amerikanische Autobauer (Tesla) herziehen. So vergrault man seine Werbekunden nicht ;)
Die Bild Zeitung hat ja erst vor ein paar Monaten ihre Seite für Adblock Nutzer gesperrt.
Begründung deren Hauptgeschäft ist es Werbeanzeigen zu verkaufen!
Mario meint
Dieser Post ist an Cleverness kaum zu übertreffen.
Grün ist eigentlich auch rot. Das verschweigt uns die Presse aber.
Josh meint
Chinesische Autobauer werden kaum bei deutschen Medien Anzeigen buchen, schließlich verkaufen sie ihre Elektroautos hauptsächlich… ja wo wohl? China vielleicht?
Und die Seiten für Adblock Nutzer sperren finde ich super! Hoffentlich ziehen da noch viele andere Medien nach. Alles kostenlos haben wollen geht nunmal nicht. In der gedruckten Zeitung hat die Werbung schließlich auch niemanden gestört. Also kann man sie doch online auch getrost ignorieren, wenn sie nicht interessiert…
Teilweise entfernt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen. Danke, die Redaktion.
Tesla-Fan meint
Der Vergleich mit der Zeitung hinkt – dort blinkt nix und mir werden keinen popups aufgemacht oder irgendwelche dubiosen Buttons untergeschoben.
Ich habe über die Jahre mehrere gedruckte Zeitschriften abbestellt, sowie der redaktionelle Anteil unter 30-40% gesunken war.
Webseiten, die mir meinen Ad-Blocker vorwerfen will ich gar nicht sehen.
Die nächste Generation Ad-Blocker-Browser ist außerdem eh schon in Arbeit – die lädt und klickt die Werbung im Hintergrund an – aber zeigt sie nicht an.
Irgendwelche Webseiten-Tracker sammeln dann wertlose Clicks. :)
McGybrush meint
Ist doch gut das es die gibt. Bis auch die Summelleien. Aber gegen das andere spricht doch nix. Wird doch hier auch gemacht. Nur mit anderen dingen.
Hans-Peter meint
Die meisten der 330.000 E-Autos in China werden also an Dienstwagen und Busse genutzt. Ich bin entsetzt und schockiert!!! Gut das die Süddeutsche diesen unsägliche Skandal aufgerollt hat. Das muss unterbunden werden. Lieber graulen wir weiter die Eier der Verbrennerindustrie mit ihren legalisierten Tötungsmaschinen. Pfui deifel ist mir schlecht, ich dachte nicht das wir sooo einen E-Skandal in China haben.
#pulleralarm süddeusche
Josh meint
pulleralarm Hans-Peter: Die Kritik bezieht sich darauf, dass der Staat die vollmundig angekündigten Subventionen doch wieder in die eigene Tasche steckt. Nicht auf die 90% Quote. Aber wer bei der Überschrift schon Schaum vorm Mund bekommt kann halt nicht mehr klar denken…
Landmark meint
Na also, da haben wir es, Elektro Autos sind böse, die SZ hat es nun beweisen können. Wenn wir Menschen nicht bald anfangen umzudenken, wird es noch sehr unschön mit Mutter Natur. Ach was soll’s, wir kaufen und fahren weiter Diesel und Benzin, es gibt ja kein Morgen.