In den Medien werden tagtäglich zahlreiche Neuigkeiten und Meinungen zu Elektroautos und E-Mobilität verbreitet. Das tatsächliche Interesse daran, einen Stromer zu fahren, ist aber offenbar noch gering: Laut einer Umfrage haben deutlich über 90 Prozent der Autofahrer keine Berührung mit Elektro- oder Hybridautos.
Bei der aktuellen forsa-Umfrage gaben 94 Prozent der deutschen Autofahrer an, weder regelmäßig noch gelegentlich ein Elektroauto oder einen Hybriden zu fahren – ob als Privatwagen, vom Arbeitgeber oder Carsharing-Anbieter. Für die repräsentative Umfrage „Auto der Zukunft“ hat forsa 1206 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt, darunter 1085 Autofahrer.
Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen, warum bisher nur wenige mit teil- oder vollelektrischen Pkw in Berührung kommen: Unter den rund 3,4 Millionen neu zugelassenen Pkw im Jahr 2016 lag der Anteil an Elektroautos und Hybridfahrzeugen gerade einmal bei 1,7 Prozent.
Priusfahrer meint
Viele Ladesäulen sind in der Nähe von Bahnhöfen, Flughäfen, Einkaufszentren,
(u. auch bei Lidl), auf P & R – Parkplätzen, …
In bestimmten Bereichen von Städten ist schon Ladeinfrastruktur da, aber die Peripherie ist noch Brachland.
Hier meine ich z.B. München. In Hamburg und wichtigen Industriestädten wie
Hamburg und Frankfurt ist alles besser verteilt. Je näher man Berlin kommt,
umso besser und dichter wird die Ladeinfrastruktur.
Josef Wildburger meint
Mindestens jedes Zweitauto kann und sollte bereits heute ein e-Auto sein.
Wir fahren einen Verbrenner (Volvo S60) und seit fast 2 Jahren statt eines Golfs eine(n) Renault ZOE.
Seit wir die ZOE haben, ist es das Erstauto.
Der Volvo(Benziner) wird nur mehr gefahren, wenn die Reichweite der ZOE von ca 160/110km (Sommer/Winter) zum Problem werden könnte.
Für alle Stadt- und Umgebungsfahrten ist die ZOE ideal. Geladen wird – wenn notwendig – nachts an der normalen Garagensteckdose, gelegentlich an meist kostenfreien Ladesäulen, die weitsichtige Kommunalpolitiker installieren.
Damit ist das Auto dann glz. zur Abfahrtszeit im Winter angenehm warm, im Sommer kühl dank Klimaautomatik, die überdies über Einstellungen im Auto, über Smartphone oder – das ist in der Praxis am praktischesten – per Fernsteuerung vom Wohnzimmer aus gestartet werden kann.
Gerade in der Stadt sind die Verbrenner das eigentliche Problem – laut und stinkend, insbesondere die Dieselfahrzeuge – nicht nur die alten !
Wer je ein e-Auto gefahren hat wird schnell erkennen, was wirklich ruhig und trotzdem spurtstark fahren heißt. Und was alles an technischen Aufwand in einem modernen Auto überhaupt nicht notwendig ist – nicht nur der Auspuff, nicht nur Öl, nicht nur Einspritzpumpe, Vergaser, Zündkerzen etc.
Spätestens dann, wenn daneben oder dahinter ein Verbrenner mit seiner – ach so ‚modernen‘ Start/Stop-Automatik – loslegt – rums ! Oder noch schlimmer – der Vordermann mit entsprechendem Auspuff-Ausstoß.
Testen Sie ein e-Auto mit der Möglichkeit, an einer normalen Steckdose zu laden und entscheiden Sie sich für einen ‚grünen‘ Stromanbieter.
Ignorieren Sie alles Gerede um Reichweiten, Ladestationen und Ladekarten.
Behalten Sie Ihr Verbrenner als Zweit- und Autobahnfahrzeug bis es technisch- und kostenvernünftige Hybrid-Autos gibt (spätestens in ca. 2 Jahren).
Oder bis es wirklich praktische Elektroautos mit real 500-700km Reichweite gibt mit passender Ladeinfrastruktur (in 2-3 Jahren).
Mit dieser Vorgehensweise machen Sie sich und Ihrer Familie einen großen Gefallen und nützen der Umwelt – besonders im Problembereich Stadtverkehr.
Außerdem sparen Sie etwa die Hälfte der Benzin/Dieselkosten – selbst bei der uneffizientesten aller Lademöglichkeiten – nämlich daheim an der Schukosteckdose. Und bei manchen Ladesäulen zukunftsorientierter Kommunalpolitiker und Unternehmer ist Laden kostenlos.
Die ZOE war bisher 2-mal zur Inspektion: Kosten einmal 95€ (vor allem Luftfilter d Klimaautomatik), das 2. Mal 102€ (inkl. Sommerräderwechsel).
Redlin, Stefan meint
Armes Deutschland! Wach auf! Wenn ich das alles hier lese wird mir schlecht! Zitat Ghandi: Erst belächeln sie Dich, dann bekämpfen sie Dich und am Ende gewinnst Du! Kann ich als E-Autofahrer seit 4 Jahren genau so bestätigen. Deswegen nicht warten bis die E-Mobilität zu Dir kommt, sondern sich hinbegeben zur E-Mobilität. Ihr wisst gar nicht was es alles schon gibt und wie gut das funktioniert.
tesla2hoch8 meint
„In Berührung kommen“ geht schon. Durch eine Online-Werbung „48h-Probefahrt ZOE“ von Renault „mußte“ unser lokales Autohaus mir eine ZOE für 48 h geben. Sie waren nicht sehr glücklich und sehr uniformiert. Nun habe ich inzwischen sogar eine ZOE40 dort gekauft ! Aber die Mitarbeiter des Autohauses in einer nordwestdeutschen Mittelstadt waren wohl nicht besonders glücklich darüber, mir das Fahrzeug verkaufen „zu müssen“.
JEDER Bekannte, den wir inzwischen zur Probefahrt mit unserem Auto „genötigt“ haben, kann sich nun sowas auch später mal vorstellen, je nach persönlichen Umständen. Aber NIEMAND fand es schlecht ;-)
So wird es kommen. Wer einmal elektrisch gefahren ist, will es wieder. Private Umstände und Finanzen mögen es verzögern. Aufhalten kann man es nicht.
Axel Sel meint
Wo gibt es den die Möglichkeit, so ein Fahrzeug mal für wenigstens 3 Tage zu fahren, wohlgemerkt nicht in Großstädten!
Josef Wildburger meint
3 Tage wollen/können wir unsere ZOE nicht entbehren. Aber wenn Sie im Raum Rosenheim wohnen, können wir über 1 Tag reden.
Lesen Sie bitte meine Beitrag unten.
Fritz! meint
Ohne großes eigenen Engagement ist das leider schwierig. Die Händler (so es denn welche in der Nähe gibt) sind da bis auf Ausnahmen keine Hilfe.
Weber J. meint
Jetzt mal langsam. Wie sollen Menschen mit etwas in Berührung kommen, was es fast noch gar nicht gibt. Die lächerlichen paar Modelle die zu haben sind, sind maximal ein kleiner Anfang. Wo kann ich denn mit den wirklich interessanten Modellen bis heute in Berührung kommen? Ampera e Fehlanzeige, Nissan Leaf 2 Fehlanzeige, Tesla Model 3 Fehlanzeige. Na schön, die kommen voraussichtlich nächstes oder übernächstes Jahr auf den Markt. Die Volumenmodelle von Volkswagen und BMW noch später. Der größte Autobauer der Welt, Toyota, hat noch gar nichts rein elektrisches im Angebot, forscht aber an dem Feststoffakku. Das kann noch dauern. Vielleicht sollte man die Umfrage dann wiederholen, wenn es Sinn macht.
Josef Wildburger meint
Sie haben das interessanteste Modell (zumindest als Zweitwagen) in der Aufzählung vergessen: Renault ZOE, lesen Sie bitte meinen Kommentar darüber.
Kerkhoff meint
Es gibt eben so gut wie keine Elektroautos. Ich habe seit Monaten hier keines gesehen, zumindest nicht bewusst. Ich wollte auch mal für 1 bis 2 Wochen eines leihen – nichts zu bekommen für den Rest des Jahres. Die Enthusiasten leben in einer Traumwelt. Eine Million Elektroautos bis 2020 sind unmöglich, das wäre die gesamte Weltproduktion, die gibt uns keiner.
Jürgen Kohl meint
Die Fans sind in keiner Traumwwelt. Der Staat und die Hersteller tun nichts für die E-Mobilität. Es gibt bis heute keine ordentliche Infrastruktur, wegen des Umweltbonus ärgere ich mich seit 3 Monaten mit der Bafa rum. Ich fahre selbst ein E-Auto und warte auf mein Model 3. Wenn die deutschen Hersteller nicht wollen, bitte schön.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Turbo meint
…aber 90% reden darüber und haben eine negative Meinung. Naja, spätestens 2025 dreht sich der Spieß um….
Josef Wildburger meint
Der Durchschnittsdeutsche benötigt eben zur Verhaltensänderung eine Vorschrift: siehe Sicherheitsgurt
Die deutsche Autoindustrie ebenfalls: siehe Katalysator
Thomas Link meint
>>>Laut einer Umfrage haben deutlich über 90 Prozent der Autofahrer keine Berührung mit Elektro- oder Hybridautos.<<< Diese Aussage teile ich ausdrücklich nicht. Komme gerade als Carsharer einer Zoe Q90 von knapp 2000 km 52 Stunden quer durch Deutschland zurück. Bei jedem (!) Laden wurde ich von mindestens einer Person auf Elektroautos angesprochen – teils dauerten die Gespräche länger als das Laden. Die meisten wollten gleich ein paar Meter fahren. Für mich ist das Interesse sehr groß!
Fritz! meint
Ist ja auch kein Wunder. Sie befinden sich dabei an einem Ort nur für E-Autos. Warum sollten dort Verbrenner-Fans sein? Wenn Sie auf einen Fußball-Platz gehen, werden Sie unter den dort rumstehenden Zuschauern auch nur 90% Fußball-Fans finden.
Warum sollte sich ein überzeugter Verbrenner-Fahrer auch nur in der Nähe einer Ladestelle herumtreiben? Sie werden auch extrem wenig Jazz-Fans vor der Halle bei einem Auftritt von Helene Fischer finden…
Leonardo meint
Wenn man davon ausgeht daß die meisten Ladesplätze aus nur einem Stellplatz bestehen, kann man schon davon ausgehen daß einem ein Verbrennerfahrer über den Weg läuft. Eher laufen einem an einer Ladesäule 100 Verbrennerfahrer über den Weg als ein E-Auto Fahrer.
Ps.: Ich war schon mal in einem Fußballstadion (Konzert), werde mir aber mit Sicherheit niemals Fußball ansehen
Frank Bäcker meint
Das ist Quatsch. Ladestellen sind zu 99÷ neben Verbrennerparkplätzen.
McGybrush meint
Wenn von 11 Leuten sie einer anspricht ist das gefühlt sehr viel. Aber noch weniger als die Statistik. Wo ich her komme ist sowas noch kein Thema. Ich bin da der einzige.
Niemand redet über ein schwebenden Teppich. Würde man aber mit einem umher reisen würden ein viele drauf ansprechen. Für den einen mag das viel sein. Aber auf 80Mio Einwohner die nicht um sie rumstehen dann verschwindend gerig.
Aber das gute ist. Die Autobauer müssen nicht vor uns 10% Angst haben sondern vor den 90% die heute noch gar nicht wissen das sie morgen ein eAuto wollen. Dann aber sofort, gleich, zeitnah, mit dem nächsten Autokauf. Nicht bis Nokia es dann mal geschafft hat iPhone nach zu bauen. Es wird dann das gekauft was zu diesem Zeitpunkt verfügbar ist.
Jemand meint
hey Thomas!
Ich kenne die Umfrage zufällig, und das „einen E-Auto-Fahrer sehen und ansprechen“ wurde nicht als „in Berührung kommen“ verstanden: es ging darum ob man sie fährt, und wenn ja wie oft oder selten, in welchem Rahmen (Carsharing, Firmenwagen, privat…).
Daneben ging es auch darum, ob man sich vorstellen könnte, zeitnah, bald, langfristig ein E-Auto zuzulegen oder zu fahren, und zwar unter realistischen Bedingungen, also unter Beachtung der eigenen finanziellen Situation u.ä.
Daher finde ich auch die Ausdeutung des Artikels am Anfang schwierig bis falsch: Das Interesse im Sinne des Wunschdenkens wurde nicht erfragt – da hätte ich nämlich sofort „hier! ich!“ geschrien. Es wurden Pläne der Teilnehmer betrachtet, und da fliege ich als Student natürlich sofort raus, weil ich mir garantiert die nächsten Jahre keins kaufen kann, und Carsharing brauche ich mit Semester-Ticket nicht, notfalls wird mal ein Auto privat geborgt.
Dazu kommt, dass die 1200 Menschen nur nen groben Eindruck geben können, kaum aber repräsentativ sind. (:
Jürgen Kohl meint
Wie soll denn jemand mit E-Autos in Berührung kommen? In den Autohäusern werden, wenn überhaupt vorhanden, die Autos gut versteckt. Niemand dort hat Ahnung und Interesse, den Leuten die Wagen näher zu bringen. Kein flächendeckendes barrierefreies Ladenetz, miese Reichweite, da braucht man sich nicht wundern.