Das ins Straucheln geratene Elektroauto-Startup Faraday Future erhält frisches Kapital: Die chinesische Evergrande Health Industry Group übernimmt 45 Prozent des 2014 gegründeten Unternehmens. Durch den Deal fließen Faraday Future neue Mittel von umgerechnet knapp einer Milliarde Euro zu.
Faraday Future wurde von dem chinesischen Tech-Unternehmer Jia Yueting gegründet, dessen Unternehmensgruppe LeEco im letzten Jahr in die Schieflage geraten war. Die Zukunft von Faraday Future galt seitdem als unsicher. 2017 wies der Elektroautobauer ohne Serienmodell auf dem Markt einen Verlust von rund 290 Millionen Euro aus.
An der Börse führte das Investment zu satten Kurssprüngen: Die Aktie der Evergrande Health Industry Group – Tochter eines chinesischen Projektentwicklers – schnellte um 40 Prozent in die Höhe. LeEco konnte sich über einen um zehn Prozent höheren Aktienkurs freuen.
Evergrande Health teilte mit, durch die Investition in Faraday Future sein Portfolio diversifizieren zu wollen und „eine starke Wettbewerbsposition im schnell wachsenden Markt für Automobile mit alternativen Antrieben“ anzustreben. Die Beteiligung ist Teil einer Expansionsoffensive des Mutterkonzerns China Evergrande, der über 13 Milliarden Euro in High-Tech-Sektoren investieren will.
Faraday Future bekräftigte, mit seinen 1000 Mitarbeitern weiter intensiv an dem Serienstart seines ersten Elektroautos FF 91 zu arbeiten. Wann die Markteinführung des Premium-SUV in den USA und China erfolgen wird, ist noch offen – genauso wie der Zeitplan für erste Lieferungen nach Europa.
Der vollelektrische FF 91 leistet über 1000 PS und soll dank einer Batteriekapazität von 130 kWh nach US-Zyklus EPA mehr als 600 Kilometer am Stück fahren können – im EU-Zyklus sogar 700 Kilometer. Die Ladezeit für den Akku gibt Faraday bei Schnellladung mit deutlich unter einer Stunde an.
Gingong meint
Und es wird weiter kräftig Geld verbrannt….
berndamsee meint
Hallo!
Milchmädchenmässig gerechnet haben sie bis jetzt 1,5 Mrd Euro verbraten für einen Prototypen, von dem man/frau nicht weiss, wie seriennahe dieser Prototyp ist.
Der neue Investor Evergrande Health (China Evergrande) hat eine Milliarde Euro investiert, dies entspricht nicht ganz 8% seines Investitionsvolumens in High Tec-Bereiche.
Eine Milliarde Euro sichert momentan das Überleben von Faraday Future, ist aber kein Garant für den Fortbestand. Der Aufbau einer Serienproduktion wird noch schwer ins Geld gehen.
Den Unterschied zu TESLA sehe ich in den Investoren. Bei TESLA habe ich das Gefühl, dass dessen Investoren an TESLA glauben (Fangemeinde), bei Faraday Future beteiligt sich ein Pharmakonzern an einem Autohersteller aus Spekulationsgründen. Wird´s etwas, sind sie dabei, wird´s nichts, hält sich der Verlust in überschaubaren Grenzen.
So gesehen, halte ich Faraday Future für ein Strohfeuer.
LG Bernd
Gunnar meint
Marktstart weiterhin offen…
Ich halte von dieser Firma weiterhin nichts, solange keine konkreten Daten vorliegen. Alles nur Schall und Rauch.
Peter W. meint
stimmt!
Erstaunlich ist, dass die immer wieder so viel Geld bekommen ohne was Konkretes vorzeigen zu können. Mit der Kohle die da schon verbraten wurde, müsste doch mehr rauskommen als ein Modellauto.
Der Statistiker meint
„im EU-Zyklus sogar 700 Kilometer“
Was ist bitte der EU-Zyklus?
ecomento.de meint
Gemeint ist die hierzulande gültige NEFZ-Norm („Neuer Europäischer Fahrzyklus“).
VG
TL | ecomento.de
Tomas meint
Arbeitet FF genauso eng mit der Chinesischen Regierung zusammen wie Tencent (Das Unternehmen hinter Byton)?!
Momentan, bei dem was die Chinesische Regierung gerade so abzieht (soziales Punktesystem), würde ich einen weiten Bogen um alle Unternehmen machen, die Daten nach China schicken (können)
Thomas R. meint
Ja. Der Chef sollte auf Geheiß der chin. Regierung auch schon zurück und Rechenschaft ablegen was mit dem Geld passiert. Weil keine Autos rauskommen…