Viele Fahrschulen würden gerne auch die Ausbildung auf Elektroautos anbieten, die aktuelle Prüfungsordnung für den Führerschein steht dem jedoch im Weg. Eine Gesetzesänderung soll nun Abhilfe schaffen.
Elektroautos kommen ohne manuelles Getriebe aus – wer seine Fahrprüfung in einem entsprechenden Fahrzeug macht, darf daher nur Automatikgetriebe fahren. Die Erlaubnis für den Betrieb von Autos mit Schaltgetriebe kann später durch eine weitere Prüfung erlangt werden. Diese soll zukünftig durch einen Test ersetzt werden, den auch die Fahrschulen durchführen können.
„Ich habe dies bislang erst telefonisch von der EU-Kommission mitgeteilt bekommen, gehe aber davon aus, dass ich in Kürze die schriftliche Bestätigung erhalte und bin zuversichtlich, dass wir das bis zum Ende des Jahres umsetzen können“, sagte Renate Bartelt-Lehrfeld, Referatsleiterin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, beim Fahrschulforum der Moving Road Safety Association.
Nach der erwarteten Reform soll jede staatlich anerkannte Institution, also auch die Fahrschule selbst, den Umgang mit dem Schaltgetriebe bestätigen und einen entsprechenden Nachweis ausstellen können. Fahrschüler würden dann direkt den Führerschein ohne den Eintrag, der ihnen das Fahren von Schaltgetriebe-Fahrzeugen untersagt, erhalten. Wenn sie den Test später ablegen möchten, bekämen sie einen vorläufigen Nachweis der Fahrerlaubnis mit dem Automatik-Eintrag.
„Dadurch wird der Prüfprozess stark vereinfacht und Automatik-Fahrzeuge können vermehrt in Fahrschulen eingesetzt werden. Das macht die Fahrausbildung nicht nur einfacher, sondern Fahrschüler könnten auch besser auf das Bedienen von Elektro-Autos vorbereitet werden“, so Moving-Präsident Michael Satz im Gespräch mit Focus.de. In einer Umfrage unter Fahrschülern habe der Verband schon 2017 herausgefunden, dass 74 Prozent der Befragten ein hohes Interesse daran haben.
Florian meint
Ich weiß nicht, ob Automatik-Fahrzeuge den Prüfprozess stark vereinfachen werden, aber ich bin mir sicher, dass sie Fahrschüler besser auf Elektro-Autos vorbereiten werden. Das finde ich sehr wichtig. Ich würde mehr Elektroautos auf der Straße sehen und das kann eine gute Initiative sein. Danke für den Beitrag, sehr interessant!
Uwe meint
Man sollte eher einen Walk-Safety-Schein für Rentner und Kinder einführen, damit dieser Unsinn mit den Fahrgeräuschen für E-Autos abgeschafft wird.
Randsteine höher, Leitmarkierungen, Laternen und Poller in den Städten müssen Fussgänger, Fahrräder/Scooter und E-Autos räumlich und sicherheitstechnisch trennen.
Uwe meint
Führerschein für E-Autos?
Den kann man doch zu Hause an der Play-Station mit der Formel-E-Simu machen.
Jabu Banza meint
Erinnert mich an die Amerikanerin, deren Mietfahrzeug nach 100km auf der Autobahn abgebrannt ist, da sie nur im 1.Gang fuhr.
Man kann nur hoffen, dass das allgemeine Bildungsniveau keinen Einbruch kriegt. ;-)
Gunarr meint
Dieses Vorhaben kommt reichlich spät. Davon hätten alle profitieren können, die den Automatik Führerschein gemacht haben. Sobald sich Elektroautos durchsetzen, braucht das keiner mehr.
Reiter meint
Ganz andere Frage: wieso fummelt Trump da an dem Auto rum? ;-)
Niklas meint
Er wundert sich bigly, warum kein beautiful gasoline von ihren tremendous ‚murican oil fields aus der Tankstelle kommt ;)
DerOssi meint
+1
Der war gut :-)
Swissli meint
In der Schweiz hat man kürzlich (ab 1. Feb. in Kraft) ziemlich radikal vereinfacht. Wer die Automatenprüfung besteht, darf auch mit Handschaltung fahren – ohne jeden weiteren Test o.ä.
Der Aufschrei war gross, vor allem vom Fahrlehrerverband (Automatik=weniger Fahrstunden). Heute hört man nicht mehr viel davon. Von Unfällen wegen fehlender Handschaltpraxis ist bisher nichts bekannt. In 1-2 Jahren kann man sicher mehr sagen, ob das auf die Verkehrssicherheit Auswirkungen hat.
bettygreen meint
Das gabs in D schon in den 80ern . Hab meine Führerscheinprüfung 1982 auf Automatik abgelegt und durfte sofort ohne Nachprüfung Schaltwagen fahren. Voraussetzung war die ersten Fahrstunden auf Schaltwagen zu absolvieren. Ab 1983 gabs dann nen Stempel in den Führerschein: “ Prüfung auf Automatik abgelegt“. Der hatte aber keine Bedeutung, dh. damit durfte man auch Schaltwagen fahren.
Swissli meint
Also momentan muss man in der Schweiz nicht mal wissen was eine Handschaltung ist, darf aber einen Handschalter fahren :)
Und wer früher nur Automatenprüfung gemacht hat (das war selten) und demzufolge nur Automat fahren durfte, kann den Führerausweis jetzt einfach umschreiben lassen auf Automat+Handschaltung.
Der Grund für die neue Regelung war, dass Neuwagen immer weniger Handschalter sind, sondern Automat, Doppelkupplungsgetriebe, Hybride oder E-Autos BEV. Die Handschalter werden parallel zum Verbrenner sowieso aussterben.
jomei meint
Außer, dass er billiger ist, hat ein Handschalter m.M.n. keinen Vorteil im Alltag gegenüber einer Automatik. Hundertstelsekunden beim Beschleunigen schinden frisst Sprit und gehört auf die Rennstrecke. Abgesehen davon wundere ich mich immer wieder über Fahrer*innen, die bei 50km/h nicht über den 2. Gang hinauskommen, obwohl die Kiste schreit bei 4000/min.
Jeru meint
@jomei
Das ist so nicht ganz richtig. Man kann ein Schaltfahrzeug immer sparsamer bewegen, als ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe. Grund dafür: das erhöhte Gewicht. Fraglich ist aber, ob die Mehrheit der Fahrzeugführer auch tatsächlich in der Lage dazu ist oder nicht wirklich zu häufig vergisst zu schalten..
Jeru meint
Halte ich auch für völlig daneben und kann mir nicht vorstellen, dass die resultierende Unsicherheit im Verkehr oder die daraus folgenden Unfälle in irgendeiner Statistik auftauchen.
Mit einem Handschalter zu Fahren, ohne es zu können wird im Durchschnitt definitiv negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben.
An der Ausbildung sparen und ein Tempolimit fordern, das sind mir die Liebsten. Wenn keiner mehr weiß wie man Auto fährt oder sich bei höheren Geschwindigkeiten verhält, dann sollten wir wirklich alle Helme im Fahrzeug tragen und nur noch maximal 100 km/h fahren dürfen. Grausam.
McGybrush meint
Versteh das Problem nicht. Man kann doch die Fahrschule schon heute elektrisch machen und für die Prüfung nimmt man halt ein Schaltgetriebe.
Den den braucht man ja anscheinend trotzdem noch in der Flotte um die tauglichkeitsbescheinigung aus zu stellen.
Ein Menschen der kein Schalter gelernt hat sollte man auch nicht hinter einen Schalter lassen nur weil er eine tauglichkeitsbescheinigung hat die nicht durch praktisches fahren erworben wurde.
NL meint
Schön und gut.
Dennoch ist die Führerscheinprüfung VIEL zu leicht, wenn man sich ansieht wie viele untaugliche Personen im Straßenverkehr anzutreffen sind.
Es wäre sinnvoller während des Führerschein-Prozesses verpflichtend eine MPU zu machen, damit diese ganzen rücksichtslosen Asozialen erst gar nicht mit 2 Tonnen Stahl auf die Menschheit losgelassen werden.
Stocki meint
Ist das jetzt Polemik oder Whataboutism? Ich darf doch annehmen, daß Du selbstverständlich zu den besten Fahrern Deutschlands gehörst! Hast Du selbst schon mal eine MPU gemacht? Ich frage mich, warum Du nicht forderst, daß ALLE eine machen müssen. Das heißt… eigentlich kann ich es mir ja denken…
Sollen erst mal die Anderen ran.
NL meint
Das ist das Kernproblem des MIV in Deutschland, die Leute können von A nach B fahren, aber ein Auto nach STVO bewegen „können“ nur sehr wenige. Weil sie charakterlich dazu nicht in der Lage sind: sie überschätzen sich (Handy-Gedaddel), sie sind egoistisch und rücksichtslos bis aggressiv, fahren nicht vorausschauend, nutzen keine Blinker und gefährden somit ständig und überall sich und andere.
Ja, ich bin ein mehrfach ausgebildeter, sicherer und rücksichtsvoller Fahrer, der sich immer und überall an die STVO hält. Und somit bin ich ganz sicher kein MPU Kandidat. 90% der Autofahrer aber sehr wohl.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wow, das klingt aber arrogant …
Aber wenn es den Tatsachen entspricht, steht einem langen Leben nichts im Wege, herzlichen Glückwunsch.
JürgenV meint
Bisher habe ich in sehr vielen Fällen bei deinen Komentaren sehr germne zugestimmt. Aber bei diesem drehn sich mir die Fußnägel hoch. Der Grund dafür ist, dass du jedem/r deutschen Autofahrer/in die Fähigkeiut absprichst, gesetzeskonform zu fahren. Das grennz ehrlich gesagtschon ziemlich an Arroganz. Ich will das eigentlich so auch garnicht glauben, sondern du hast dich sicherlich auf einige, vielleicht auch viele, aber bestimmt nicht auf alle bezogen. Denn diese rücksichtslosen und unfähigen Fahrer gibt es ja nicht nur in Deutschland
Niklas meint
Im internationalen Vergleich haben wir in DE eine sehr strenge Führerscheinprüfung. Ich denke nicht, dass das Fehlverhalten im Straßenverkehr (das du wohl viel stärker wahrnimmst als die Mehrheit der Leute, die sehr ordentlich fahren) meistens mit Unfähigkeit zu tun hat, sondern dass das verhaltensbedingt ist. So verallgemeinernde Beschimpfungen sind übrigens auch ziemlich schlechtes Benehmen.
NL meint
Der internationale Vergleich juckt wenig. Stell Dich doch mal an die Straße, Kreuzung, beobachte mal auf der Autobahn wie viele Leute am Handy rummachen, gar nicht auf die Idee kommen zu blinken, etc. Das ist kein subjektiver Eindruck, sondern täglich immer und überall zu beobachten. Und klar merken solche Leute ihr und das Fehlverhalten der anderen nicht, weil sie die STVO gar nicht im Sinn haben. Ich sehr wohl. Und gerne nehme ich in Kauf hier als Pauschalbeschimpfer dazustehen, der Alltag gibt mir jedoch Recht.
Niklas meint
Das ändert doch aber nichts daran, dass das auf das mutwillige Fehlverhalten der individuellen Leute zurückzuführen ist und nicht, wie du meintest, auf zu lasche Führerscheinprüfung. Man bräuchte m. E. strengere Strafen, die relativ zum jwl. Einkommen sind.
Klar, ich sehe auch viele „Verkehrssünder“, vor allem das mit Handys und Rettungsgassen muss einem einfach auf den Keks gehen. Trotzdem finde ich, dass wir Deutschen ziemlich ordentlich fahren im Vergleich. Das hört man auch von vielen Ausländern, die in DE waren.
Load"*",8,1 meint
Es sollte schon reichen einen Stufenführerschein einzuführen. Bis 30 Jahre max. 45 PS. Geprüft durch eine I.D. Karte. Beim Starten des PKW wird die Leistung gedrosselt. Wir alle leben dann sicherer…
NL meint
Wäre eine Idee. Und ab 60 wieder die Leistung drosseln und wiederholende Prüfungen in immer engeren Abständen.
stoner meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.