Bollinger Motors arbeitet an leistungsstarken und robusten Elektroautos, die vor allem für den Einsatz abseits befestigter Straßen gedacht sind. Ende September präsentierte das US-Startup den aktuellen Stand und die technischen Daten der geplanten Modelle im SUV- und Pickup-Truck-Format. Nun wurden die Preise nachgereicht.
Mit der Serienfertigung von zunächst 1000 Fahrzeugen pro Jahr will Bollinger in etwas weniger als anderthalb Jahren beginnen. Die dann erhältliche Serienversion des SUV Bollinger B1 soll zum Preis von 125.000 Dollar angeboten werden. In den USA, auf die sich die Marke vorerst konzentriert, werden Autopreise ohne Steuern angegeben – der Preis des B1 steigt daher je nach Bundesstaat noch. Das gilt auch für den Pickup-Truck B2, der ebenfalls ab 125.000 Dollar eingeführt werden soll.
Bollinger verlangt für seine Erstlingswerke überraschend viel Geld, wohl, um sich von anderen in das Segment strebenden Herstellern abzugrenzen. Den Käufern bieten B1 und B2 unter anderem zwei Motoren mit gemeinsam 452 kW (614 PS) und eine große Batterie mit 120 kWh Kapazität für eine Reichweite von rund 320 Kilometer nach der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA. Der Sprint auf Tempo 100 soll in deutlich unter fünf Sekunden gelingen, maximal sind 161 km/h möglich. Das Aufladen soll im Idealfall in bis zu 75 Minuten erfolgen.
Im Fokus der Bollinger-Modelle stehen neben dem vollelektrischen Antriebskonzept eine für den Offroad-Einsatz optimierte widerstandsfähige Bauweise. Die Bodenfreiheit von 38 Zentimetern kann im Gelände auf knapp 50 Zentimeter vergrößert werden, der Federweg beträgt 15 Zentimeter. Die Nutzlast gibt Bollinger mit knapp 2,4 Tonnen an. Zusätzliche Ladung kann mit einer Anhängelast von bis zu 3,4 Tonnen geschleppt werden.
„Unserer Trucks bieten ein Leistungsniveau, das sich von dem jetzigen und kommenden Angebot am Markt abhebt“, verspricht Firmengründer Robert Bollinger. Die Produktion von B1 und B2 will das Unternehmen im nächsten Jahr starten, die Auslieferung in den USA ist für Anfang 2021 geplant. Den Service auf dem Heimatmarkt und in später folgenden anderen Ländern will Bollinger über freie Händler organisieren.
BlackRain meint
Die Bollinger „Trucks“ sind doch in erster Linie als schnörkelloses Nutzfahrzeug konzipiert worden. Herr Bollinger selbst ist neben seinem Engagement als Autobauer auch Landwirt – somit entstand 2013/15 erst die Idee solch ein Fahrzeug zu konzipieren.
Herr Bollinger hat im bisherigen Leben viel Glück gehabt und hat sich 2013 aus einer sehr gut laufenden Firma ( Haar-Kosmetik ) rauskaufen lassen.
Somit hat er – bis zum heutigen Tag – alles aus eigener Tasche finanziert, um sich somit seinen Kindheitstraum „beeing a car guy“ zu erfüllen.
Kernmärkte sind eindeutig Nordamerika ( Canada incl. ), hier wurden wohl auch schon zahlreiche Bestellungen angezahlt.
In Europa soll Norwegen die Liste nach Reservierungen anführen.
Der Preis ist relativ zu sehen, die Stückzahl ist sehr überschaubar, das Level an custom Bauteilen ist enorm.
Die B´s haben bereits ihr Marktpotential erschlossen, jetzt gilt es noch passende Vorlieferanten zu finden und dann kann´s auch schon los gehen.
Egon meier meint
Könnte es sein, dass in diesem Preisbereich die Luft sehr dünne ist?
Sprich: Solche Nutzfahrzeuge werden i.d.R. nach ökonomischen Prinzipien gekauft und der Nerd-Effekt ist relativ gering.
Oder gibt es jede Menge Amis die statt mit einen Hummer mit einem Bollinger zur Dinner-Party fahren?
Schon für den Hummer war in der Zivilvariante zu wenig Nachfrage .. wie soll es da für Bollinger reichen?
Swissli meint
Der Hummer wurde doch einige Jahre gut verkauft. Klar, Bollinger wird kein Auto für die Masse.
Der Markt ist ähnlich wie beim Hummer (mehr lifestyle als Geländewagen), nur zeitgemäss „ökologischer“: den Anfang werden Promis, Rapper machen…
Andreas_Nün meint
1000 Stück pro Jahr, da gibt genug die sowas kaufen werden.