Michelin hat seinen eigenen Angaben nach bisher umweltfreundlichsten Autoreifen vorgestellt. Das französische Unternehmen bewirbt die für 2021 angekündigte Neueinführung als ideal für Elektroautos, die Pneus seien aber auch für konventionelle Fahrzeuge gut geeignet.
Beim „e.Primacy“ habe man bei der Konzeption besonders auf die Ökobilanz geachtet, um die Umweltauswirkungen über die gesamte Lebensdauer berücksichtigen zu können. Dazu seien erstmals Simulationen der Umweltverträglichkeit als Teil des Entscheidungsprozesses herangezogen worden. Mit standardisierten Ökobilanz-Methoden habe man alle Auswirkungen des e.Primacy berechnet und den Reifen optimiert – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Vertrieb und die Nutzung bis hin zum Recycling.
Durch geringeren Rollwiderstand soll der neue Reifen dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern und die Kraftstoffeffizienz zu verbessern. Ein Verbrenner-Fahrzeug spart laut Michelin pro 100 Kilometer bis zu 0,21 Liter Kraftstoff und damit während der Lebensdauer des Reifens bis zu 80 Euro. Der geringere Treibstoffverbrauch führe auch zu reduziertem CO2-Ausstoß. Während der Lebensdauer des e.Primacy werde daher bis zu 174 kg weniger CO2 ausgestoßen. Dies entspreche im Schnitt den CO2-Emissionen eines Fahrzeugs, das mehr als 1600 Kilometer zurücklegt.
„Der Reifen gibt immer noch viel her, sogar noch mehr als früher. Dieses Potenzial müssen wir jetzt heben“, sagte Europa-Präsident Anish K. Taneja dem Magazin Edison. Elektroautos seien dabei eine besondere Herausforderung, da der Rollwiderstand hier bis zu 30 Prozent des Genesamtenergieverbrauchs ausmache. Der e.Primacy soll bei Stromern durch seine Rollwiderstandsleistung die Energieeffizienz so verbessern, dass für ein Modell mit einer Reichweite von 400 Kilometern um bis zu 7 Prozent oder etwa bis zu 30 Kilometer mehr möglich sind.
Michelin bietet den e.Primacy ab März nächsten Jahres in 56 Reifendimensionen von 15 bis 20 Zoll an, er soll sich auf den gängigsten Verbrennungs- und Elektrofahrzeug-Typen montieren lassen.
Jörg2 meint
Einig Effizenzdiskussionen erinnern mich etwas an Diskussionen bei einigen Hobby-Radrennfahrer: für nen Tausender mehr wird das Rennrad des leicht übergewichtigen Hobbyfahrers um 100g leichter. 2…3 Bier weniger würdens auch machen…. ;-))
Will sagen: Mehr Reichweite könnte der eine oder andere BEV-Fahrer auch über das Strompedal hinbekommen. Statt 140km/h einfach 135km/h auf der BAB.
Aber natürlich sind Effektivitätserhöhungen immer sinnvoll. Auch bei Reifen.
TwizyundZoefahrer meint
Du sagst es, der Mehraufwand und die Kosten stehen nicht im Verhältnis. Auch die Fahrweise macht auch kaum viel Unterschied. E Fahren verleitet halt zum Sparfahren und optimieren, ob sinnvoll oder nicht. Es verhält sich hier wie bei den Verbrenner Spritsparern die angeblich unter 3 Liter Diesel fahren. Der Selbstbetrug machts möglich.
VoglioEMO meint
EV-Pneus sollten aus meiner Sicht vor allem eines können = LEISE sein.
Der Unterschied im Verbrauch ist eh marginaler Natur und kann schon über zwei bis drei Zehntel mehr oder weniger Luftdruck optimiert werden.
Ein Modell mit 64-66 db wäre doch perfekt.
RL meint
Ich bin gespannt, wie viel Profil da dann noch drauf ist.
Meine Erstbereifung mit Michelin Primacy 3 hatte neu noch 6 mm! Und dass sie wenig verschleißen, kann ich so nicht bestätigen.
Rollwiderstandsoptimierung geht eigentlich immer mit Verschlechterung des Bremsweges und des Handling einher und meine nächsten Reifen sind bestimmt keine so optimierten.
Simpson meint
schön wärs wenn ein Verbrenner „nur“ 174 kg CO2 auf 1600 km austoßen würde.
„Während der Lebensdauer des e.Primacy werde daher bis zu 174 kg weniger CO2 ausgestoßen. Dies entspreche im Schnitt den CO2-Emissionen eines Fahrzeugs, das mehr als 1600 Kilometer zurücklegt.“
17400g/1600km = 10,9 g/km
tatsächlich:
17400g/160km = 109 g/km!!!
Fazit: es sind 160 km keine 1600 km
BMW 225XE Fahrer meint
Es sind 174.000g, also stimmen rechnerisch schon die 1600 km.
Allerdings sind die 109 g/km natürlich auch nur ein theoretischer Wert auf dem Papier, äh Prüfstand.
ANdi meint
Genau, wenn man endlich mal das Wertelügen/Werteschönen ließe und dafür Realwerte nehmen würde, dann liegen wir schnell bei 150 – 200 g/km, je nach Fahrweise und Fahrstrecke.
Wobei ich finde, dass sich die Autoindustrie da bei den E-Fahrzeugen nicht anders verhält als bei Verbrennern – es wird gelogen und geschummelt was das Zeugs
(bzw. das Reglement) hergibt…..
Verkehrte Welt……
STROMER meint
Wer rechnen kann ist klar im Vorteil,
174 kg = 174.000 g. Noch Fragen?
EV1 meint
Auf unserem Model 3, den wir im März bekommen haben, waren Michelin drauf. Ich war sehr erstaunt, als jetzt im Oktober Pirelli Winterreifen aufgezogen wurden und sich diese Winterreifen sehr viel besser und leiser fahren ließen, als die Sommerreifen.
michelken meint
Hab gerade auch Winterreifen drauf. Sehr laut und ca. 2 kWh mehr Verbrauch (im Ioniq). Welche Pirelli sind das bei Dir / Ihnen?
EV1 meint
Gemäß Rechnung sind es die Pirelli Winter Sottoz. 3 M+S 3PMSF
235/45 R18 98V TL XL T0
TwizyundZoefahrer meint
Ja, ging mir beim Zoe auch so. Energiesparer sind hart laut und teuer. Habe jetzt Allwetter und merke keinerlei Unterschiede im Verbrauch.
Peter W meint
Sehr gut, aber schade, dass hier kein Vergleich zu den „herkömmlichen“ Reifen stattfindet. Haftung und Verscheiß sind auch wichtig. 7% mehr Reichweite würde ich nicht gegen 5 m mehr Bremsweg eintauschen wollen.
xordinary meint
Und wie soll das gehen, wenn der Reifen noch gar nicht zu haben ist, damit man ihn testen kann? Da wirst du dich wohl noch ein bisschen gedulden müssen!
Peter W meint
Ich würde sagen, dass Michelin das sehr genau weiß, aber sie halten sich wohl bedeckt, Michelin könnte auf jeden Fall die Unterschieder ihrer Reifen mitteilen.
Eugen P. meint
Spritsparreifen sind nicht neu, einfach alte Sommerreifentest bemühen und schauen wie sich die Spritsparreifen ggü. den Testsiegern geschlagen haben. Was mehr helfen dürfte, wäre die kleinstmögliche Reifendimension zu fahren, also auf größere Felgen verzichten.
Olli meint
Stimmt nicht aber um Fakten gehts hier ja nicht…. die Zeiten in denen Rollwiederstandsoptimierte reifen in Trsts deutlich schlechter sind, sind schon lange vorbei
Eugen P. meint
Ich habe nicht geschrieben, dass sie schlecht abschneiden – das weiß ich nicht, nur dass es sowas schon länger gibt. Gibt auch ganz gewöhnliche Reifen die nebenbei einen geringen Rollwiederstand haben und sehr gut in Tests abschneiden, z.B. die Bridgestone T005, die ich selbst fahre.
Und größere/breitere Räder sorgen natürlich für einen Mehrverbrauch, außer man greift vll. zu Leichtbaufelgen wie es sie z.B. von OZ gibt. Große Billigfelgen von ATU, aber dann Spritsparreifen z.B. wäre ziemlicher Unsinn.
e-biker meint
Im Sommer komme ich eigentlich mit meiner Reichweite klar, aber in der kalten Jahreszeit wo ich die 7% mehr Reichweite gut gebrauchen könnte, kann ich den Micheln nicht fahren.
Peter W meint
Stimmt. Gerade im Winter hat man die größten Einbusen und muss dann noch den weicheren Reifen fahren.
TwizyundZoefahrer meint
Ich habe jetzt schon unterschiedliche Reifen getestet, die Verbrauchsunterschiede sind kaum vorhanden. Ich würde immer auf Regenhaftung und Komfort/Sicherheit schauen und gegebenenfalls den Luftdruck bei langen Strecken erhöhen.
LMausB meint
Zwei Busen wären mir lieber :-)))
Sorry, musste sein!
MfGruß
Klaus Schürmann meint
???? Aber meine ersten Michelin auf dem M S haben 63.000 Km und die nächsten jetzt genau so lange gehalten, obwohl der 2.Satz mir empfohlen wurde als weicher und leiser! Das stimmte auch, hat sich beim Verschleiß aber nicht bemerkbar gemacht…