Die neue deutsche Firma ELegend mit Sitz in der Nähe von Ingolstadt hat mit dem EL1 ein Elektro-Coupé im Retrodesign mit Allradantrieb vorgestellt. Der Prototyp-Spezialist Roding soll eine Kleinserie des an die Rallye-Legenden der 1980er-Jahre erinnernden Modells herstellen.
Optisch lehnt sich der EL1 an den Audi Sport Quattro S1 an. Entworfen hat das Fahrzeug ELegend-Gründer Marcus Holzinger, der Automobil-Designer ist seit seiner frühen Kindheit Motorsport-Fan. Mit dem Sport Quattro fühle er sich besonders verbunden, da sein Vater an dessen Design mitgearbeitet hat, berichtet Auto Motor und Sport. Holzinger selbst hat unter anderem bereits als Designer für VW gewirkt.
Der vollelektrische EL1 wird von drei Elektromotoren – einer vorne, zwei an der Hinterachse – angetrieben, die zusammen für eine Systemleistung von 600 kW (816 PS) sorgen. Das Bordnetz arbeitet wie bei Porsches Sportlimousine Taycan mit 800-Volt-Spannung. Mit Allradantrieb, bedarfsgerechtem „Torque Blending“ zwischen vorne und hinten und einem leichten Karbon-Monocoque soll der EL1 mit einem Fahrzeug-Leergewicht von nur 1680 Kilogramm in 2,8 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. 200 km/h sind laut ELegend in unter zehn Sekunden möglich, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 255 km/h begrenzt.
Die 550 Kilogramm schwere Fahrbatterie mi 90 Kilowattstunden (kWh) Kapazität ist im Mitteltunnel und im unteren Bereich hinter den Sitzen verstaut. Damit soll der EL1 auch bei sportlicher Fahrweise bis zu 400 Kilometer weit kommen. Eine Batterie-Füllung mit bis zu 150 kW Ladeleistung soll für mindestens zwei „im heftigen SportPlus-Modus gefahrene“ Nordschleifen-Runden reichen, auch dank Energierückgewinnung per Rekuperation, so Auto Motor und Sport. Für Grip sorgen dabei 19-Zoll-Räder vorne und 20-Zöller hinten. Für spätere Modelle kann sich ELegend auch ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb vorstellen.
Für die Technik des EL1 ist der Geschäftsführer des bayerischen Kleinserienherstellers Roding Automobile Günther Riedl verantwortlich. Seinen Worten nach kommen die verwendeten Batterie-Module auch bei einem deutschen Hersteller in dessen Hochleistungs-Sportwagen zum Einsatz – wahrscheinlich der Porsche Taycan. Produziert würden die Batterie-Module von einem Großserienhersteller – von wem, verriet Riedl nicht. Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des EL1 sei die Kühlung. Hier gehe es vor allem darum, dass sich der Hochvoltspeicher wieder schnell laden lässt. Da das bei einer heißen Batterie nicht funktioniere, arbeite im EL1 ein ausgeklügeltes Flüssig-Kühlsystem.
Das Außendesign des EL1 ist fast fertig. Noch nicht final sind Auto Motor und Sport zufolge die Position und Form der Ladeklappe. Außerdem sei noch nicht geklärt, ob die Außenspiegel-Kameras zur Basisausstattung gehören oder extra kosten. Im Interieur sei noch mehr Arbeit nötig, fest eingeplant seien dabei trotz Fokus auf sportliches Fahren Annehmlichkeiten wie elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage.
Der erste Prototyp des EL1 soll Anfang 2022 fertig sein, von der Serienversion will ELegend insgesamt 30 Exemplare bauen. Anschließend sollen mit dem EL2 und dem EL3 zwei weitere Serien von jeweils 30 Fahrzeugen folgen, die sich an Gruppe-B-Rallye-Legenden orientieren. Bei der Präsentation des EL1 zeigte ELegend neben einem Audi Sport Quattro S1 auch einen Lancia Stratos HF Stradale, der als Vorbild für den EL2 dienen könnte. Beim EL3 hat Firmengründer Holzinger Lancia Delta S4, Lancia Rally 037, Peugeot 205 Turbo 16 E2 und Renault 5 Maxi Turbo als Inspiration im Blick.
Alle 90 Autos sollen per Hand entstehen, der Basispreis eines EL1 beträgt knapp 1,06 Millionen Euro. Die ersten zwölf EL1 sollen Ende 2023 ausgeliefert sein, 2024 dann die restlichen 18 folgen. Für den Startschuss der „nahezu vollständig“ projektierten ELegend AG werden noch Unterstützer gesucht. Einbringen können sich Interessierte mit einer Beteiligung von 290,00 Euro pro Aktie.
Chris meint
Wenn Audi sowas als Nachfolger vom A5 anbieten würde, würde das weggehen wie warme Semmel.
Natürlich zu einem brauchbareren Preis
Duesendaniel meint
Gefällt mir richtig gut und auch wenn das nicht meine Preisliga ist, wünsche ich dem Auto viel Erfolg auf dem langen und steinigen Weg bis auf die Strasse.
Der Diktator meint
Fürs Geld der Basisversion kann ich mir 7 Model S Plaid und noch ein Model 3 für die Frau leisten.
Da solche Autos wie der eElegend kaum auf der Straße gefahren werden, sind diese Fahrzeuge auch kein Gewinn für die Optik im Straßenverkehr.
Dennoch wünsche ich dem Projekt viel Erfog. Vielleicht wird man dieses Fahrzeug mal in irgendeinem Privatautomuseum sehen und bestaunen können.
Kasch meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Mäx meint
Mich würde mal interessieren welcher Auto Hersteller deiner Meinung nach hübsche Autos baut? Ich hab da so eine Vermutung.
Kasch meint
Meinetwegen, Designikone. Ich muss das Teil ja nicht kaufen.
Franz mueller meint
Sono in Teuer…
Jin meint
kommt eh nich…
Mäx meint
Ah danke für die Insiderinformationen.
kaufnix meint
…gut, dass der Wagen unter 1,5 Millionen bleibt, so ist die Käuferzahl höher…
Daniel S meint
Erinnert mich an alte Audi Quattro
Mäx meint
Das liegt vermutlich daran, dass genau das eine der Inspirationsquellen war.
Stände aber ansonsten auch im Artikel ;)
GoSilla meint
Guten Morgen! Das war ja auch das Ziel des Fahrzeugs… Tut lesen wirklich so weh? „Optisch lehnt sich der EL1 an den Audi Sport Quattro S1 an.“ hier direkt aus dem zweiten Absatz…
Anti-Brumm meint
Ich hoffe ich erlebe die Design-Trendwende weg von der durchgehenden Heckleuchte noch. Im Moment zu sehen auf gefühlt jeder neu vorgestellten Schüssel.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wahrscheinlich ist die Berufbezeichnung „Designer“ nicht geschützt. Sorry, aber dieses optisch zusammengeklebte Etwas kann doch nicht von einem ausgebildeten Designer stammen.
Mäx meint
Oh man sofort wieder alles verreißen.
Aber gut Geschmack ist ja subjektiv und da es sich hierbei nicht um ein Massenprodukt handelt muss es auch nicht die Masse befriedigen.
Ich finde es ein sehr cool gezeichnetes Auto. Anleihen beim ikonischen Audi Sport Coupe, in die Neuzeit gebracht, schöne Proportionen von Breite zu Höhe zu Länge.
Die Scheinwerfer (lustiges Wort im Wortsinne übrigens) vorne hätte ich allerdings anders gemacht. Dem Innenraum könnte man noch etwas „Liebe“ geben.
Das Heck ist anders als bei vielen Fahrzeugen heutzutage mal nicht vergessen worden oder unter Zeitdruck hingesch**en worden.
Alles in allem gefällts mir sehr gut und der Designer darf sich meiner Meinung nach weiter so nennen ;)
McGybrush meint
Mir gefällt er. Erinnert mich persönlich an mein BMW E30.
Nur die hintere Lichtsignatur ist mir zu doll. Weniger ist da bei mir mehr.