Der „Mobility Kompass 2021“ der IU Internationalen Hochschule (IU) zeigt ein wachsendes Interesse an den Themen Mobilität und Umweltschutz – E-Autos spielen dabei aber eine untergeordnete Rolle. Nur 36 Prozent der 4056 befragten Studierenden mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren interessieren sich laut der Mobilitätsstudie für Elektroautos.
Für rund 41 Prozent der Befragten sind geringere Emissionen der wichtigste Grund für die Anschaffung eines E-Autos. Staatliche Subventionen landen an zweiter Stelle der Vorteilsliste, sind allerdings nur für zehn Prozent der Teilnehmer tatsächlich von Knapp 14 Prozent nannten die hohen Anschaffungskosten als stärkstes Gegenargument für den Kauf eines Elektromobils. Verglichen mit dem Preis für ein Verbrenner-Fahrzeug halten die Befragten einen durchschnittlichen Aufpreis von 2780 Euro für akzeptabel. 16 Prozent kritisieren die lange Ladedauer, damit stellt sie den zweitgrößten Nachteil dar. Das größte Manko sehen die Befragten (30 %) in der Reichweite: Durchschnittlich 518 Kilometer sollten es mindestens sein.
Der Neukauf eines E-Autos ist für Studierende der IU kein großes Thema. Für die 37 Prozent der Befragten, die in den nächsten Jahren einen Autokauf planen, stehen Fahrzeuge mit Benzinmotor noch immer mit deutlichem Abstand an erster Stelle (44 %). Vollelektrische Fahrzeuge liegen mit 16 Prozent auf dem vorletzten Platz. Die Anschaffung eines Plug-In-Hybrid-Fahrzeugs ist mit rund 19 Prozent wahrscheinlicher als die Anschaffung eines Diesel-Fahrzeugs, für das sich knapp 17 Prozent entscheiden würden.
Gefragt, welche Automarke für sie beim Neukauf eines E-Autos in Betracht käme, liegen deutsche Autobauer bei den Interessierten ganz vorne: Audi (16 %), VW (14 %), Mercedes (12 %) und BMW (12 %) sind die Top-Vier. US-Elektroautobauer Tesla kommt mit unter sechs Prozent auf dem fünften Platz.
„Unsere Studie zeigt in diesem Jahr recht deutlich: Junge Studierende sind beim Thema umweltschonende Mobilität noch völlig außen vor. Umweltschutz im Verkehr ist ihnen zwar wichtig, der Markt hätte also großes Absatzpotenzial. Aber E-Autos erfüllen weitgehend noch nicht die Anforderungen potenzieller junger Käufer:innen. Hersteller müssen jetzt sinnvolle Marketing- und Kommunikationsstrategien entwickeln, um grundsätzlich interessierte junge Menschen zu motivieren und Zweifel auszuräumen. Gerade auch im Hinblick auf alternative Antriebsarten wie Wasserstoffzellen wäre das dringend angeraten“, sagt IUStudienleiter Christian Lucas.
Skodafahrer meint
Wegen der schlechten Lieferbarkeit heutiger Elektroautos müssen die Manager, des VW Konzerns noch Plugin – Hybride fahren. Heute ist der Elektroautomarkt noch ein Anbietermarkt. Gerade durch die hohen Öl-Preise hat sich das Problem noch verschärft.
Weiterhin warten viele Eigenheimbesitzer, bis ihre subventionierte Wallbox kommt und bestellen das Elektroauto erst später.
Wer nicht gleich nach dem Studium einen gutbezahlten Job bekommt, wird sein Elektroauto erst Jahre später kaufen können.
DerÄlbler meint
Ich wohne in einer Stadt mit Elite Universität und über 30.000 Studierenden, von denen fährt die überwiegende Mehrzahl Fahrrad! Autos sind meist klapprige Gebrauchte.
Yogi meint
Wobei Tübingen auch ein eigenes, losgelöstes Universum ist….
DerMond meint
„Der Neukauf eines E-Autos ist für Studierende der IU kein großes Thema. “ Natürlich nicht, gehört ja selten zum Prüfungsumfang.
Wie kommt man nur auf die Idee ausgerechnet Studenten nach Neuwagenkäufen und dann auch noch E-Autos zu fragen? Die wissen idR nicht wo sie die nächsten Jahre sein werden, was ihnen an Geld zur Verfügung stehen wird und wie ihr Fahrprofil sein wird.
Andreas meint
Da steht in den nächsten Jahren… ein Studium dauert kaum 3 Jahre.
Junge Hochschulabsolventen verdienen nicht schlecht und oft ist auch ein Dienstwagen als Bonus drin. Zum Berufseinstieg hatte ich mir auch ein unvernünftiges Auto rausgelassen, Preis irgendwo bei einem Bruttojahresgehaltes.
Peter W meint
… dann sind sie aber keine Studierenden mehr, und haben plötzlich eine ganz andere Sicht auf die Dinge.
Peter meint
Heute dauert ein Studium zum Master länger als früher zum Diplom. Regelstudienzeiten stehen oft nur auf dem Papier. An Unis ist der Master der quasi „normale“ Abschluss, nur wenige gehen direkt nach dem Bachelor in den Beruf. An den FHs sieht es etwas anders aus, aber auch dort gehen nennenswerte Mengen zum Master.
Und Einstiegsgehälter hängen massiv vom Studiengang, der Struktur des regionalen Arbeitsmarktes der jeweiligen Zielregion und der Konjunktur ab. Mit manchen Fächern verdient man bundesweit überwiegend fast nix.
Die Frage wäre außerdem, wie viele Studierende sich heutzutage überhaupt für (irgend)ein Auto interessieren. Und ob es da regionale Schwankungen gibt. In Metropolhochschulen wird das anders sein, als in Prvinzhochschulen.
NiLa meint
Die meisten ehemaligen Studierenden kaufen oder leasen sich früher oder später ein Auto. Oder meinen Sie, der noch der wachsende Bestand resultiere aus Fünft- und Sechswagen in Boomer-Garagen?
Dass junge Menschen keine Autos mehr wollen, gehört ins Reich der woken Journalistenfantasie. Fahren Sie auf ein x-beliebiges Tuningtreffen und jede*r Zweite, den Sie treffen ist unter 30. Schauen Sie sich die Führerscheinstatistiken und an Sie stellen fest, bis Corona hat sich an der Zahl der jährlichen Prüfungen nichts geändert.
Sebastian meint
wundert mich nicht… ist das selbe wie bei FFF… ständig auf dicke Backen machen, aber die Umsetzung dürfen andere machen. Mit so einer Einstellung gab es zu meiner Zeit damals als ein kleiner Bengel einfach kein Abendessen, bei Uneinsicht auch kein Frühstück auf Folgetag. Aber erzähl das dem jungvolk von heute… die würden gleich zum Anwalt rennen und nach Geld heulen.
das weiterhin Verbrenner gefragt sind, spricht zudem ganze Bände im Sinne eines Brockhaus…
Andi meint
@ Sebastian
„ist das selbe wie bei FFF… ständig auf dicke Backen machen, aber die Umsetzung dürfen andere machen..“
Ja klar, wieder das übliche FFF-Bashing. Wo fehlt es bei Ihnen?
„Mit so einer Einstellung gab es zu meiner Zeit damals als ein kleiner Bengel einfach kein Abendessen, bei Uneinsicht auch kein Frühstück auf Folgetag.“
Ach hier fehlt es. Ja die Auswirkungen dieser Erziehung gehen Ihnen bis heute nach.
Nichts für ungut.
:)
Sebastian meint
oft sind komplizierte Dinge ganz einfach: Was genau setzen Protestierende selber um? Dabei ist es belanglos ob sich eine Gruppe FFF nennt, oder Die Grünen oder der Mickey Mouse Forderverein e.V. – völlig egal. WAS TUT DER EINZELNE?
also wie viele Bäume wurden gepflanzt?
Wie viele PV Module eigenhändig verschraubt?
Wie viele Förderanträge für Freilandanlagen im XXL MW Bereich fordern unterstützt?
und und und?
Bei KEINER Gruppe die immer so böse gucken und fordern hab ich jemals auch nur die kleinste Eigeninitative gesehen!
Andi meint
Guten Morgen Sebastian,
kennen Sie denn Teilnehmer der FFF und wissen Sie Einzelheiten über deren Leben, z.B. wie diese Jugendlichen ihr Leben gestalten und speziell in wie weit sie Rücksicht auf die Umwelt nehmen?
Ich nehme mal ganz stark an das Sie das nicht tun.
Also können Sie deren Eigeninitiative doch gar nicht einschätzen.
Und selbst wenn Sie jemanden kennen – Sie schließen dann auf alle?
Nur weil Greta Thunberg aus einem Tuppergeschirr isst oder einmal fliegt (was sie ja sonst vermeidet) wird sie verhöhnt und ihr unterstellt es ja mit der Nachhaltigkeit nicht so genau zu nehmen.
Das ist doch Blödsinn. Es geht darum den Weg zur nachhaltigen Lebensweise einzuschlagen – nicht um Radikalität.
Und genau hier hat Politik bisher reichlich versagt.
Die Jugend und die Studierenden von heute sehen den Bedarf ein Auto zu besitzen immer weniger als Notwendigkeit an.
Das ist eine wesentliche Veränderung.
J.Kiesgen meint
Zucht und Gehorsam herrschte damals noch und wenn man ein Widerwort gegeben hatte, wurd eiem auf die Backen geschlagen dass man durch den Raum flog, richtig?
Aber wie kam damals den die 68er Bewegung zustande, hm? Damals nachm Krieg haben die jungen Leute genauso eskaliert wie heute, erzählt uns doch nix, wie brav ihr damals gewesen sein wollt.
Dagobert meint
„Hersteller müssen jetzt sinnvolle Marketing- und Kommunikationsstrategien entwickeln, um grundsätzlich interessierte junge Menschen zu motivieren und Zweifel auszuräumen.“
Das ist das Fazit?! Ich lach mich kaputt!
Junge Menschen können sich meinst sowas wie einen Ford Fiesta, VW Polo oder Hyundai i20 leisten – und zwar als einziges Auto, häufig gebraucht. Nicht als hippen Zweitwagen für die Stadt. Der muss sie sowohl zum Einkaufen um die Ecke, aber auch in den Urlaub an den Atlantik bringen.
So lange die Hersteller nicht elektrische Kleinwagen für <15.000€ mit über 500km echter Autobahnreichweite hinstellen können bleiben das in den Augen der meisten (völlig zurecht) Spielzeuge für Besserverdienende.
Die jungen Leute wollen nicht keine Elektroautos, weil sie schlecht informiert sind, sondern weil sie deren Anforderungen nicht erfüllen können!
Duesendaniel meint
Stimmt. Warum sollten die jungen Dagoberts auch vernünftiger und besser informiert sein als die alten!?
Dagobert meint
Das Angebot geht einfach an der Lebensrealität junger Menschen vorbei. Das hat nichts mit „schlecht informiert“ sein zu tun.
Florian meint
Hast du die Punkte Dagobert nicht verstanden oder bewusst ignoriert?
Junge Menschen, besonders Studierende, haben in der Regel nicht die Geldmittel, die erforderlich sind um sich ein neues Auto anzuschaffen. Erst recht nicht für ein Elektroauto. Klar für einen gebrauchten Zoe kann es reichen, jedoch erfüllt der eben nicht die Ansprüche in Hinblick auf Reichweite und Innenraumkapazität der meisten Personen, die sich auf ein Auto beschränken müssen.
Das schlimmste sind aber eigentlich die Personen, die nicht akzeptieren können, dass eben jene Punkte für viele relevant und notwendig sind.
Duesendaniel meint
1. werden von den meisten Menschen überzogene Anforderungen gestellt, egal ob Student oder Berufstätig. Wenn man kein Geld hat, muss man Kompromisse machen, so ist das Leben! Beim Verbrenner sind es die Reparatur- und Tankrechnungen, die einem die Haare vom Kopf fressen, beim E-Auto sind es eben mehr Ladestopps auf längeren Strecken. Mein Neffe hat vor einem halben Jahr unsere Zoe R210 in 1a-Zustand abgelehnt, weil er keine Lust hatte, sich mit dem Laden zu beschäftigen. Jetzt heult er allen die Ohren voll, wie teuer mit seinem Benziner Autofahren doch ist und dass er sich das nicht mehr leisten kann. Da habe ich seine ‚relevanten Punkte‘ akzeptiert und muss ich jetzt auch noch Mitleid haben? Den erwähnten Trip an den Atlantik kann er eh nicht bezahlen, aber Hauptsache es ist theoretisch möglich. Wer etwas will, findet einen Weg – Wer etwas nicht will, findet eine Ausrede.
Duesendaniel meint
Er ist übrigens Student und fährt einen Hyundai I20.
Sicher hat jeder das Recht, seine Prioritäten zu setzen und seien sie noch so unsinnig, aber ich habe eben auch das Recht, das dann entsprechend zu kommentieren.
Dagobert meint
@Duesendaniel
Der Neffe der den Trip an den Atlantik nicht bezahlen kann verbuche ich einfach mal ins Land der Mythen.
Zum Campen passen 4 junge Leute in einen alten klapprigen Kompaktwagen. Die Fahrt an den Atlantik Berlin – La Rochelle sind 1500km. 7l/100km * 30 = 210l. Bei 1,80€ pro Liter sind das keine 100€ Benzinkosten pro Nase (Hin & zurück). Billger kommt man wohl kaum an den Atlantik, schon gar nicht mit der Bahn.
Mit einer Zoe 210 würde ich das ganz bestimmt nicht machen wollen. Als ich jung war haben wir das mit 4 Fahrern aber jedes Jahr in einem alten Civic gemacht, gar kein Problem. Da fährt man morgens um 3Uhr los und kann Abends das Zelt noch im Hellen aufbauen.
Da fressen einen auch nicht die Werkstattkosten auf, das Meiste kann man an so einer Karre noch selber machen. Davon angesehen war an meinem Civic in 13 Jahren nicht ein mal was kaputt und die Wartung kann im Zweifel jeder Hinterhofschuppen machen.
Das Elektroautos in der Wartung billiger sind ist schlicht falsch. Vor allem auch die Reparatur ist deutlich teurer.
https://www.24auto.de/service/e-mobilitaet/elektroauto-wartung-reparatur-ann-arbour-werkstatt-kosten-jaguar-i-pace-ford-mach-e-audi-90909865.html
https://www.fr.de/ratgeber/auto/elektroauto-wartung-reparatur-ann-arbour-werkstatt-kosten-jaguar-i-pace-ford-mach-e-audi-zyx-zr-90910232.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/elektroautos-plug-in-hybride-reparatur-kosten-brandgefahr-101.html
Ein Märchen also, aber die Befürworter werden trotzdem nicht müde es immer wieder zu wiederholen.
DerÄlbler meint
LaRochelle mit Interrail Ticket! So haben wir das früher gemacht. Gibt’s jetzt wieder :-)
Florian meint
@Duesendaniel
Keine Ahnung, was dein Neffe da falsch macht. In der Familie haben wir hier zwei i20 und die laufen einwandfrei und bisher komplett ohne Reparaturkosten (abgesehen von einem reparierten Parkschaden, aber das ist ja nicht auf den Wagen zurückzuführen).
Und nein, es sind eben keine kleinen Kompromisse die man eingehen muss. Es sind Kompromisse die man eingehen kann. Da sich aber jeder selbst seine Anforderungen an ein Auto aussuchen kann und auch selbst bestimmen kann zu welchen Kompromissen man fähig/bereit ist ist es legitim zu sagen, dass der Zoe eben nicht ausreichend ist. Was ist daran nicht zu verstehen?
Für mich wäre ein kleines Elektroauto in 95% der genutzten Zeit völlig ausreichend. Aber für mein Hobby benötige ich eben einen geräumigen Kofferraum, wodurch klein wegfällt. Dann fahre ich verhältnismäßig wenig, weshalb es auch keinen Sinn macht 40-50k Euro in ein E-Auto zu investieren. Und gebrauchte mit akzeptabler Reichweite und Kofferraum gibt es eben (noch) nicht.
Sebastian meint
Junge Menschen, besonders Studierende, haben in der Regel nicht die Geldmittel,
………..
mit 18 hab ich den Führerschein selber bezahlt, den lustigen Renault Twingo für 12.900 Deutsche Mark auch selber dazu gekauft. Lag wohl eher daran, das ich weniger anderen Leute Forderungen gestellt habe, sondern aktiv jeden Samstag gearbeit habe… seit ich 15 Jahre jung war. Betrachtet man das heutige Jungvolk bekommt man das Grauen.
Dagobert meint
@Sebastian
Natürlich, die Jugend ist verkommen, man selbst ist die Krone der Schöpfung. Wusste schon Skorates…
Florian meint
@Sebastian
zeig mir doch den Stromer, den ich für unter 15k Euro bekomme der mir die Mobilität deines damaligen Twingos gewährt.
Plot Twist: Den Stromer wirst du nicht finden.
Es ging hier doch darum, dass Junge Leute/Studierende eben keine 40k € mal eben für ein Auto ausgeben können. Und darunter gibt es nur wenig Autos mit guter Reichweite etc.