Kia hat die elektrisch angetriebene SUV-Studie Concept EV9 vorgestellt. Damit gebe man den bisher deutlichsten Hinweis, was das nächste Modell in der neuen Generation von Kia-Elektroautos sein könnte, heißt es. Der Concept EV9 basiert auf der mit der Konzernschwester Hyundai entwickelten Plattform für reine Stromer E-GMP (Electric Global Modular Platform).
„Der Kia Concept EV9 ist für uns ein weiterer Meilenstein auf einer unglaublichen Reise seit Anfang des Jahres“, sagt der Chefdesigner von Kia Karim Habib. „Wir haben unsere Absichten klar formuliert – ein weltweit führender Anbieter von nachhaltigen Mobilitätslösungen zu werden – und sind heute stolz darauf, der Welt unsere Elektro-SUV-Studie zu zeigen. Sie verbindet einen hochentwickelten emissionsfreien Antrieb mit einem topaktuellen Außendesign und einem zeitgemäßen, auf innovativer Technik basierenden Innenraum.“
Der Concept EV9 hat einen Radstand von 3100 Millimetern. Sein Elektroantrieb ermöglicht laut Kia eine Reichweite von bis zu 483 Kilometern. Die Ladetechnologie könne die Batterie an 350-kW-Stationen in 20 bis 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden.
An der Front zeigt der Concept EV9 das Kia-typische „Tigergesicht“, das für die E-Auto-Ära weiterentwickelt wurde. Das neue „digitale Tigergesicht“ profitiere davon, dass vollelektrische Fahrzeuge keinen traditionellen Kühlergrill mehr benötigen. Das Ergebnis sei eine geschlossene, farbige Front mit nachhaltiger Ausstrahlung, erklären die Entwickler. Der neue Grill beinhalte ein Sternenwolkenmuster für eine „stilvolle Lichtshow“, die im abgeschalteten Zustand verborgen ist.
Die neue Grillgestaltung und das digitale Tigergesicht erlauben laut Kia ein neues Lüftungsdesign, das die Frontmasse des Fahrzeugs reduziert und die Aerodynamik deutlich verbessert. Der Bereich der Haube, der üblicherweise zur Motorentlüftung dient, wird hier für ein Solarmodul genutzt, das einen Teil der vom Fahrzeug verwendeten elektrischen Energie erzeugt. Zur optimierten Aerodynamik tragen auch zwei weitere Systeme bei: eine im Dach verborgene Reling, die sich per Knopfdruck ausfahren lässt und ein Kamerasystem, das die herkömmlichen Außenspiegel ersetzt.
„Mit dem Ziel, Wohlbefinden, Wellness und Achtsamkeit zu steigern, wurde der Innenraum des Concept EV9 so gestaltet, dass er dem Fahrer und seinen Passagieren eine wandlungsfähige Umgebung bietet, die sich dem jeweiligen Reiseerlebnis anpassen lässt“, so Kia. Das Interieur präsentiere sich im Stil einer Erste-Klasse-Lounge mit einem Design, das die Qualitäten von Natur, Bewegung und Stille integriert. Ein interaktives 27-Zoll-Breitbilddisplay dient dabei sowohl der Konnektivität mit der Außenwelt als auch zur Steuerung von Infotainment-, Klimatisierungs- und Komfortfunktionen. Das Lenkelement lässt sich einklappen, um den Raum des Interieurs zu erweitern.
Der Innenraum des Concept EV9 bietet die Wahl zwischen drei Modi, die auf unterschiedliche Fahrsituationen und Anforderungen zugeschnitten sind. Der „Active Mode“ ist der Modus für die Fahrt, die beiden anderen Modi zielen auf Situationen, in denen das Fahrzeug steht. Im „Pause Mode“ ähnelt das Interieur einer luxuriösen Lounge. In diesem Modus lässt sich die Sitzformation so ändern, dass sich die Insassen der ersten und dritten Reihe gegenübersitzen, während die eingeklappte zweite Sitzreihe als Tisch dient. Der zweite stationäre Modus ist der „Enjoy Mode“. Durch das Öffnen der Heckklappe und das Umdrehen der Sitze in der dritten Reihe wird das Interieur dabei zu einem bequemen „Pausenraum“.
Kia betont auch die Nachhaltigkeitsaspekte des Concept EV9. So seien für den Bodenbelag recycelte Fischernetze verwendet worden, für die Sitzbezüge recycelte Plastikflaschen und recycelte Wollfasern. Außerdem werde im gesamten Innenraum veganes Leder eingesetzt. In Serie dürfte ein Elektroauto auf Basis des Concept EV9 in spätestens drei Jahren gehen.
Günter meint
Ich find den Wagen super. Für Langweiler gibt es ja schon genug Auswahl.
EdgarW meint
Ähm, im Gegenteil, ich finde ihn laaaaangweilig. Das drölfundfölfzigste Protz-SUV. Bisschen kantiger, janu. Heute wurde ebenfalls der Fisker Ocean vorgestellt, sieht nicht viel anders aus. Und der Volvo Concept Recharge, scheinbar ein bisschen flacher und läääänger. Dennoch Einheitsbrei.
Schnarch.
alupo meint
Mir gefällt diese Schrankwandgeometrie überhaupt nicht, aber nicht wegen der Optik sondern einfach wegen deren Ineffizienz beim Luftwiderstant (cw Wert). Ich mag Ineffizienz nicht und das wird such niemals und nirgends ändern.
Interessant finde ich im Artikel, dass Kunststoffflaschen und Fischernetze getrennt aufgezählt werden, dabei bestehen doch beide aus dem gleichen Kunststoff (PET, also zuerst Naphtha=~Benzin aus der Raffinerie, Ethylen vom Steamcracker, danach Ethylenoxyd, dann zusammen mit H2O Monoethylenglykol usw.). Aber egal, denn gut ist dieses stoffliche Abfallrecycling auf jeden Fall. Auch dass kein echtes Leder eingesetzt wird ist nicht nur zeitgemäß sondern chemisch gesehen vorteilhaft. Denn um ein von Natur aus biologisch abbaubares Produkt haltbar zu machen bedarf es schon einiger Chemikalien. Von den kontinuierlich benötigten Pflegechemikalien ganz abgesehen. Also dafür gibt es Pluspunkte.
Steven B. meint
Super KIA, am Ende, also nach der Studie, kommt ein RIVIAN heraus. Also nicht wirklich ein so neues Design, „das ist einfach nur geklaut“…
Andi EE meint
KIA Soul in schlecht. Dass man hier das Edgedesign bis zum Exzess auslebt, macht für mich keinen Sinn, für mich ein wirklich schlechter Entwurf. Die Kanten sitzen nicht annähernd so gut wie beim Ioniq 5.
Anti-Brumm meint
Offenbar braucht man den gigantischen Vorbau für den Akku, denn der dünne Unterboden sieht mir nicht danach aus, als würde er ebendiesen beinhalten.
Aber gut. Es ist müßig über derartige Studien zu diskutieren. Trotzdem wird derselbe Fehler wie bei den ICEs gemacht: größer, schwerer, protziger.
EdgarW meint
Den gigantischen Vorbau braucht es für die gigantischen Räder. Die hinten dann auch fein den Laderaum einschränken, aber egal, man kann ihn zu Lasten des Straßenraums (undd wer will schon parken? Gar im Parkhaus?) ja noch 20 cm breiter machen.
Ein Akku ist in der Studie nicht drin. Die Realität folgt dann … in der Realität.