Hyundai hat das elektrische SUV-Konzeptfahrzeug Seven enthüllt. „Der Seven demonstriert unsere kreative Vision und die progressive technische Entwicklung für die Zukunft der elektrifizierten Mobilität. Sein innovativer Innenraum, der umweltfreundliche Antriebsstrang und die herausragenden Sicherheits- und Komfortfunktionen zeigen, wie großartig die Zukunft für die Kunden von SUV bei Hyundai wird“, so Hyundai-Manager José Muñoz.
Als technische Basis des Seven dient die Electric Global Modular Platform (E-GMP) von Hyundai und der Konzernschwester Kia, die für batterieelektrische Fahrzeuge konzipiert ist. Damit soll der Seven eine Reichweite von über 480 Kilometern und kurze Ladezeiten bieten. An einer 350-Kilowatt-Schnellladestation lasse sich das E-SUV beispielsweise binnen rund 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen, verspricht der Hersteller.
Die wesentlichen sichtbaren Merkmale der neuen Plattform sind der lange Radstand und der flache Boden, zusammen bieten sie zahlreiche Vorteile für die Gestaltung des Fahrzeugs. Der lange Radstand von 3,20 Metern und die eigenständige Interieur-Gestaltung ermöglichen es laut Hyundai, im Seven ein besseres Platzangebot zu bieten, als in jedem anderen Fahrzeug der Marke zuvor.
Zudem weiche die aerodynamische Silhouette des Konzeptfahrzeugs deutlich von der eines typischen SUV ab. Neben dem langen Radstand verdeutlichten auch die niedrige Flanke der Motorhaube und die stromlinienförmig geschwungene Dachlinie den Bruch mit traditionellen Gestaltungsnormen aus der Ära der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. In die Räder des Seven sind „Active Air Flaps“ integriert, die automatisch aus- oder wieder eingefahren werden – je nachdem, ob eine optimale Bremskühlung oder ein geringerer Luftwiderstand vonnöten ist.
Der flache Boden erlaubt Hyundai beim Seven eine Abkehr von der traditionellen Anordnung der Sitze in Reihen, was in einem offeneren und flexibleren Interieur resultiert. Die hinteren Türen öffnen gegenläufig und benötigen keine B-Säule. „So entsteht ein großzügiger Zugang zum Innenraum, der durch sein hochwertiges Lounge-Ambiente besticht“, heißt es.
Der Seven soll auch Hyundais Zukunftsvision von autonomer Mobilität verkörpern. So gehört zum Fahrersitz ein Kontrollstick, mit dem der Fahrer ohne herkömmliches Lenkrad und Pedale lenken, bremsen sowie beschleunigen kann. Wird der Stick nicht gebraucht, fährt er automatisch ein und ist nicht mehr sichtbar. „Das aufgeräumte Cockpit und die integrierten Bildschirme unterstützen den Lounge-Charakter im Interieur ebenso wie die drehbaren Sessel und eine über Eck konstruierte, geschwungene Rückbank“, so die Designer.
Im Innenraum des Seven befindet sich neben den Sitzplätzen eine verschiebbare Konsole, dazu speziell entworfene Ausstattungsdetails und ein multifunktionales 27-Zoll-Display, Smart Hub genannt. Sind der Smart Hub und die Vordersitze mit der Rückbank verbunden, werde der Seven zu einem fahrbaren Wohnraum, erklärt Hyundai. Die in die Türverkleidungen eingearbeitete Ambientebeleuchtung schaffe eine angenehme Atmosphäre, während der eingebaute Mini-Kühlschrank Getränke bereithalte und spezielle Putzfächer die Schuhe der Fahrgäste säubern.
In das Dach der Elektro-Studie ist ein Bildschirm („Vision-Roof“) integriert, auf dem sich unterschiedliche Inhalte für Entspannung oder Unterhaltung anzeigen lassen. „Der Seven traut sich, neue Pfade zu beschreiten. Mit seiner einzigartigen, aerodynamischen, reinen Form, die keine Kompromisse eingeht, ebnet er den Weg dorthin, was ein SUV in der Elektro-Ära bieten muss. Der Innenraum eröffnet neue Raumdimensionen, indem er Passagieren als Wohnraum für die Familie dient“, sagt Hyundais Designchef SangYup Lee.
Als weitere Highlights des Seven werden der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien und fortschrittliche Hygiene-Funktionen genannt. Das „Hygiene Airflow System“ ist dem Belüftungsmanagement in Passagierflugzeugen nachempfunden und soll die Übertragung von Bakterien oder Erregern zwischen den Passagieren reduzieren. Eine UVC-Sterilisierung schaltet sich automatisch ein, sobald das Fahrzeug abgestellt wird und die Fahrgäste aussteigen. Dabei wird das Interieur mithilfe von UVC-Strahlen von Bakterien und Viren befreit. Zusätzlich hat der Seven desinfizierende Staufächer.
Darüber hinaus kommen beim Seven Bio-Lacke und recycelte, umweltfreundliche Materialien wie Bambusholz und Bio-Harz zum Einsatz. „Der hohe Einsatz von Kupfer und Textilien mit antibakteriellen Eigenschaften stellt sicher, dass alle Oberflächen im Seven jederzeit so keimarm wie möglich bleiben“, betont Hyundai. Mit einem Serienfahrzeug auf Basis des Seven ist bis 2024 zu rechnen.
Daniel S meint
Radstand um 1 m kürzen, Überhänge minimieren – dann könnte das interessant sein. Aber so ist das einer von vielen.
Andi EE meint
Interessante Formensprache, gefällt mir noch besser als der Ioniq 5. Obwohl mir das Edge-Design dort gut gefällt, hat es für mich viel zu viel Schischi dran, das ist in dieser Studie viel schöner. Feine Erhebungen und Kurven lassen hier das Licht unterschiedlich fallen, gefällt. Auf diese vielen Verzierungen wird verzichtet. Im Moment haben die CEOs noch nicht reingequatscht. Aber ja, für die Serie kommt dann noch die „Aufwertung“, dann machen es die CEOs erst richtig gut. ;)
Der Front fehlt noch etwas der Pfiff obwohl mir das Reduzierte auch hier gefällt. Das Heck ist schon sehr aussergewöhnlich, aber auch hier gefällt mir, dass man mit wenigen Elementen auskommt.
Ernesto meint
Baut doch endlich mal Autos für die Masse und nicht solche klobiegen Straßenpanzer! Wo soll das denn nur hin führen… unglaublich… Einen Post weiter unten, Kia das selbe…. :-( Mit dem Ioniq „Classic“ hat Hyundai super begonnen aber irgendwie wird es nicht besser …..
JuergenII meint
Ernesto, ich kann Dir nur zustimmen. Wir brauchen Fahrzeuge in der Polo-/Golfklasse und im Bereich der untern Mittelklasse (A4, BMW 3er etc.) und zwar keine SUV’s, sondern normale PKW mit hervorragenden aerodynamischen Karosserien die auf reinen EV-Plattformen aufbauen. Die kannibalisieren sich in dem jetzigen Marktsegment doch gerade gegenseitig.
GoSilla meint
Aber aber du siehst das falsch. Das hier soll eigentlich sogar ein Tinyhouse sein! Genial von Hyundai gleich mal neben bei die Wohnungsnot beseitigt ????
alupo meint
Ja, das wäre wünschenswert.
Aber vermutlich sind diese Stadtpanzer besser zu höheren Margen verkaufbar. Leider hat sich deren Ineffizienz und deren mangelnde Sicherheit (es gibt schon Gründecdafür, warum Bälle üblicherweise eine Kugelform haben) im Falle eines schweren Unfalles noch nicht so herumgesprochen. Je höher der Schwerpunkt und je runder das Auto, desti weiter „rollt“ es. Das gilt unabhängig vom Antrieb und damit auch für BEVs. Allerdings ist da der Schwerpunkt immer niedriger im Vergleich zu Verbrennern, Werksumbauten natürlich ausgeschlossen.
Nur bei alten und gebrechlichen Menschen kann ich diese Art der Konstruktion verstehen, denn denen fällt der Einstieg in ein aerodynamisch und damit meist flaches zu schwer. Der Anteil dieser Fahrzeuge wird wohl eher noch weiter zunehmen. Immerhin sieht er nicht so schlimm aus wie der SUV im vorherigen Artikel mit dem steinzeitlich anmutenden Kühlergrill.
Christoph meint
Ich brauche keinen SUV aber einen Van.
Wir haben ein Auto und das muss sie Anforderungen erfüllen für die Familie. Einen Kleinwagen brauche ich nicht. Es gibt doch kleine BEV zu kaufen aber lasst euch bitte endlich Mal dass wettern gegen größere Autos.
Wenn der Van nun aussieht wie ein SUV ist mir das egal.
stefan meint
Bin weder alt noch gebrechlich, aber mit meinem Rücken steig ich auch ungern in aerodynamisch günstig ein ;-)
Noticed meint
Einfach mal über den Tellerrand schauen und sich freuen, dass Kia und Hyundai auch an elektrischen Alternativen zum Telluride und Palisade arbeiten. Europa ist nicht der Nabel der Welt.