Hopper Mobility arbeitet an einem Fahrzeug für die Stadt, das es als Hybrid aus E-Bike und Auto beschreibt. Dafür hat das 2019 gegründete Augsburger Start-up nun eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Mit einer „hohen sechsstelligen Summe“ beteiligte sich eine Gruppe von Investoren an dem Unternehmen. Für Ende 2022 ist die Auslieferung von ersten Vorserienfahrzeugen für Pilotprojekte geplant.
Der 200 Zentimeter kurze, 88 Zentimeter schlanke und maximal 25 km/h schnelle „Hopper“ verbinde die Vorteile von Autos und Fahrrädern in einem einzigartigen Konzept, so die Entwickler. Am Feierabend-Stau in der Stadt gehe es ganz einfach auf den Radwegen vorbei. Der dreirädrige Aufbau mit Hinterradlenkung bringe hohe Flexibilität, auch im engen Stadtgebiet. Gelenkt werde komfortabel mit einem Lenkrad. Ein Elektroantrieb sorge für ausreichende Geschwindigkeit. Dank der kompakten Bauart finde sich fast überall ein Platz zum Parken. Zugleich biete die Fahrerkabine Schutz vor Wind und Wetter. Optional ließen sich die Seiten mit durchsichtigen Planen vollständig verschließen. Ein Führerschein werde nicht benötigt, auch eine Anmeldung, Steuern und Versicherung fielen weg.
Der Hopper entlaste die Umwelt im Vergleich zum Auto überdurchschnittlich, heißt es weiter. Das Gefährt soll mit einem Stromverbrauch von nur 2 kWh/100 km auskommen. „Das ist im Vergleich zu üblichen Elektroautos nur ein Siebtel des Stromverbrauchs bei gleicher Strecke“, betont der Anbieter. Die Reichweite liege bei bis zu 60 Kilometer, mit einem optionalen Zusatz-Akku bei bis zu 120 Kilometer. Die Batterien seien herausnehmbar und könnten an jeder Steckdose aufgeladen werden. Als Erweiterung ist ein Solar-Panel auf dem Dach für einen „nahezu energieautarken“ Betrieb geplant. Damit sollen bis zu 5 Kilometer zusätzliche Reichweite pro Sonnenstunde möglich sein.
„Wir gehen von einem erheblich wachsenden Bedarf an umweltfreundlichen und praktischen Konzepten zur Individual-Mobilität in der Stadt aus. Obwohl es bisher nur ein Testmodell gibt, haben wir schon Anfragen für mehr als 200 Fahrzeuge“, sagt Martin Halama, Mitgründer und Projektleiter der Hopper Mobility GmbH.
Der Hopper bietet Platz für zwei Erwachsene oder einen Erwachsenen und zwei Kinder. Der Kofferraum hat eine Kapazität von 70 bis 220 Litern. „Wir sprechen mit dem Hopper die Zielgruppe der innerstädtische Pendler:innen an, die schnell, ökologisch und komfortabel zum Ziel kommen will. Zudem ist der Hopper ideal für Sharing-Angebote in Unternehmen und Kommunen“, so Georg Schieren, verantwortlich fürs Marketing und einer der vier Gründer der Hopper Mobility GmbH.
Das Start-up versichert, konsequent auf Ressourcenschonung und Vermeidung von unnötigen Emissionen zu setzen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass eine zukunftsfähige Mobilität CO2-neutral und nachhaltig sein kann. Mit dem Hopper wollen wir das unter Beweis stellen“, sagt Torben Müller-Hansen, ein weiterer Gründer der Hopper Mobility GmbH. Ziel sei es, faire und nachhaltige Lieferketten aufzubauen und möglichst recyclebare Materialien zu nutzen. Die Verwendung von wenigen Bauteilen und insbesondere wenigen beweglichen Teilen solle die Langlebigkeit des Produktes verbessern. Die Fertigung sei in Deutschland geplant.
„Mit dem Geld der ersten Finanzierungsrunde werden wir die Prototypenentwicklung abschließen und die ersten Testfahrten ermöglichen. Außerdem werden wir unser Team weiter ausbauen, um den Entwicklungskurs zu beschleunigen“, erklärt Philipp Herrmann, der vierte Gründer. Für 2023 plant Hopper Mobility eine zweite, größere Finanzierungsrunde, um die Serienproduktion aufzubauen. Der offizielle Marktstart ist im Jahr 2023 vorgesehen.
LMausB meint
Sorry, aber m.E. leider eine Totgeburt. 25 km/h? Keine Chance auf der Straße zu überleben!
Selbst ein Golf-Cart hat mehr Nutzwert. Und ist sicher sicherer. Türen? WetterschutzFolien? Dann kippt die Kiste bei etwas Wind leider um. Oder wird es optimale Stützräder geben? Totgeburt …
Nostradamus meint
Vor kurze Zeit haben wir hier der Microlino als „Nichtauto“ ausgespukt, danach Citroen Ami, auch ein „Nichtauto“ der mit Geschwindigkeit von 45 km/h fährt, schon ein paar Jahren kämpfen wir mit dem Chaos die E-Trittroller in Verkehr machen und jetzt kommt der nächste Verkehrsstörung, der mit 25 km/h fährt! Zusammen mit den Fahrrädern werden wir jetzt vier Fahrzeugsorten haben für die Führerschein nicht erforderlich ist!
Weiter, die Grüne Propaganda solche „Fahrzeuge“ zeigt ganz gerne bei wunderschönen Frühlingswetter. Jetzt wäre interessant dieselbe „Fahrzeuge“ bei Sommerhitze über 30 Grad zu zeigen und, noch interessanter, bei Spätherbstregen und Winterfrost. Bleiben dann die Fahrergesichter weiter so glücklich wie auf dem Foto? Und eine Warnung! Die Hinterradlenkung ist gewöhnungsbedürftig, da die Fahrzeugs Reaktionen können sehr heftig seien!
micc meint
Ich finde solche unsachlichen, extrem negativen Kommentare einfach nur destruktiv. Nur weil manche keine Mobilität anerkennen wollen, die von ihrem gewohnten 2-Tonnen-SUV abweicht, wird von E-Scootern bis Microlino alles verdammt. Wir brauchen neue Konzepte für die Mobilität der Zukunft, weil wir das 1,5-Grad-Ziel nicht schaffen werden, wenn wir nur alle SUVs elektrifizieren (mit 20-25 kWh/100km) und sonst nichts ändern.
Gerade in der Stadt und bei kurzen Strecken über Land, für Pendler bis etwa 15km, Fahrten zum EInkaufen, Schule, Kindertransport, Besuche usw. sind kleine, leichte Fahrzeuge mit geringem Energieverbrauch ideal. Die meisten Fahrten sind unter 5km lang. Viele nutzen aber trotzdem das Auto statt des Fahrrads, mit Argumenten wie
– ich will nicht verschwitzt am Ziel ankommen
– das Wetter ist zu schlecht
– ich kann mein Kind nicht transportieren
– der steile Berg ist zu anstrengend usw.
Für diese Fälle ist dieses Fahrzeug die ideale Lösung. Und übrigens auch für die Stadtbewohner, die keinen eigenen Parkplatz und damit keine Lademöglichkeit haben, aber nicht alles mit Öffis oder Fahrrad machen können oder wollen.
Über ein paar Details wie den unvollständigen Wetterschutz und die HInterradlenkung sollte man noch nachdenken. Dann halte ich dieses Gefährt sowohl für 30° im Sommer, als auch für nasses Herbstwetter geeignet.
Andi meint
Die Kommentare zeigen, dass es schwer für die meisten ist, aus der Komfortzone herauszukommen bzw. herauszudenken.
Dies ist führt immer zu der selben Leier – das und jenes könne nicht funktionieren,… Totgeburt, … ach ja und den Klimawandel gibt es ja auch nicht – dann brauchen wir ja auch nichts zu ändern.
David meint
Das Podbike gibt’s ja schon. Die scheinen aber Schwierigkeiten zu haben. Der Kreis von Leuten, die sich mit so einem Gefährt für 6k auf dem Radweg blamieren wollen, ist eben nicht zu groß.
Wolf meint
Tolles Konzept, könnte ich mir gut vorstellen dieses Gefährt zu nutzen. Aber bitte mit verschließbarer, dichter Fahrkabine.
Stefan Z meint
Twike hat ein ähnliches Konzept. Es braucht eben ein Stück Parkplatz oder eine Garage dafür. Das kann man nicht in den Keller tragen.
Sean Wagner meint
Schliesse mich obigen Kommentaren an – ein tolles Konzept, das unbedingt noch einfache seitliche Abdeckungen im Sinne eines Wetterschutzes braucht.
Andi EE meint
So ein cooles Teil. Wieder so ein Unternehmen dem ich alles, alles Gute und natürlich möglichst viel Investorengeld wünsche, dass man diese Ideen, für den es ganz bestimmt Bedarf gibt, umsetzen kann.
Bravo, gefällt mir extrem gut, Design passt auch. Jetzt muss man aufpassen, dass man nicht vergoldet, möglichst einfach, möglichst wenig Bauteile. Bessere Versionen kann man immer bauen, aber die Basis dürfen nicht zu teuer werden. Lieber weglassen, statt aufblasen wie es leider hier immer geschieht.
Stefan meint
Türen und Heizung wären halt nicht schlecht; ich weiss natürlich, dass offene Konzepte immer cool ausschaun, in unseren Breiten sind 6 Monate – auch mit Klimawandel – zumeist kühl oder nass oder beides :)
Trotzdem: viel Glück und Investorenkohle wünsch ich
Stefan meint
Nachtrag: macht auf jeden Fall mehr Sinn als der sinnlose ktm-x-bow-auf-e verschnitt von Nissan
Andi EE meint
Stimmt, für die Türe braucht es für unser Wetter eine Lösung.
Da könnte man richtig Kohle mit einer Erfindung / Patent machen. Türen bei Autos, eine Dauerbaustelle wo immer wieder Feld 1 angesagt ist, da könnte man Millionen verdienen. Für kleine Fahrzeuge, für Taxis …
Carsten22 meint
Ich bin dafür dass Tesla den Laden übernimmt, dann bekommt der Hopper diese Falcon Wings :-)
Im Ernst, sehr peinlich dieses rollende Verkehrshindernis. Mit einem normalen E Bike und wetterfester Kleidung ist man flexibler und vor allem günstiger. ( Eigene Erfahrung)