Die deutsche Fox E-Mobility AG hat im neuen Jahr ein Update zu ihrem kompakten Elektro-Microvan MIA 2.0 veröffentlicht. Das Innen- und Außendesign der Neuauflage der bereits 2007 vom französischen Karosseriehersteller Heuliez entwickelten MIA sei nun final beschlossen, teilte das Unternehmen mit. Die Einführung verzögert sich dennoch: Statt wie zuletzt geplant im nächsten Jahr, soll die MIA 2.0 nun erst 2024 auf den Markt kommen.
Die neue MIA ist eine Weiterentwicklung des ebenfalls vom bekannten Automobil-Designer Murat Günak gezeichneten Vorgängermodells MIA 1.0. Fox E-Mobility plant eine neue Familie von „agilen, hochfunktionellen“ Batterie-Fahrzeugen, die von Partnern in Europa gebaut werden. Das finale Fahrzeug hat laut dem Hersteller eine Länge von 3,2 Metern, wiegt unter 1000 Kilogramm und bietet ein Ladevolumen von 1500 Litern. Durch eine optionale zweite Batterie, die auch nachgerüstet werden kann, sei eine Reichweite von 400 Kilometern möglich.
„Durch die kompakten Außendimensionen bei höchstmöglichem Raumangebot, großer Agilität und Flexibilität ist das Auto eine ideale Lösung für gewerbliche Mobilitätsanforderungen im urbanen Raum“, wirbt Fox E-Mobility. Deshalb stünden die beiden Varianten für Lieferdienste und Passagierfahrzeuge im Zentrum der weiteren Entwicklungsarbeiten. Weitere Versionen seien aber möglich. Der Preis werde „deutlich unter 20.000 Euro“ liegen – im letzten Jahr war noch von 16.000 Euro die Rede. Begründet wird die Preiserhöhung nicht, das gilt auch für den verzögerten Marktstart. Letzteres dürfte insbesondere an den anhaltenden Verwerfungen in den weltweiten Lieferketten durch die Corona-Pandemie liegen.
Mit der Fertigstellung des Außen- und Innendesigns liege die Gesamtentwicklung weiter im Zeitplan, so das Unternehmen. Das Batteriesystem für die MIA 2.0 liefere der europäische Entwickler und Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien InoBat Auto. Die Produktion erster Prototypen sei für das laufende Jahr geplant.
Die technische Basis für die MIA 2.0 ist ein neues Plattformkonzept. Die „Skateboard“-Architektur basiert laut den Entwicklern auf einem robusten, crashsicheren und recycelbaren Unterbau, der maßgeblich aus Stahl besteht. Der Unterbau selbst sei flexibel einsetzbar für verschiedene Radstände und Bodenabstände, die zentrale Sitzposition des Fahrers dabei immer gleich. Zudem seien die einfache Produktionsmöglichkeit in hohen Stückzahlen, eine kostengünstige Reparaturstrategie und Integrationsmöglichkeiten von Standardteilen von Vorteil.
Die neue Plattform von Fox E-Mobility soll einer früheren Meldung nach mehrere Derivate der MIA-Produktfamilie ermöglichen, darunter kürzere oder längere Modelle für drei oder vier Passagiere und kleine Lieferwagen für urbane Zentren. Die maximale Batteriekapazität mit zwei eingesetzten Modulen beträgt 40 kWh. Auch die Technik für die Antriebseinheit an der Hinterachse ist flexibel mit einer realisierbaren Leistung von 40 bis über 100 kW (136 PS). Ein Frontmotor mit 30 kW (41 PS) Leistung ist zusätzlich einbaubar.
Alex meint
Ich habe kürzlich per Aktienkauf in das Projekt investiert und hoffe ,daß es gelingt. Es scheint
mir die einzige Möglichkeit zu sein, den urbanen Verkehr zukunftsfähig zu gestalten in kleine,
leichte und flexible Fahrzeuge. Es kann nicht sein, mit über 2 to schweren E-SUVs (u.a.ehemals als Verbrenner konzipiert) zum Aldi , Lidl oder Kindergarten zu fahren. Der zu erwartende,
angespannte Strommarkt wird uns ehe zur Sparsamkeit zwingen, allein aus physikalischen Erkenntnissen auch bei der Geschwindigkeit.
cg meint
Ja, das wäre äußerst wünschenswert, wenn dieses ökologisch sinnvolle und optisch gelungene Konzept möglichst bald zu erwerben wäre und dann auch noch nachhaltig Erfolg hätte. Die Zeit müsste doch nun endlich reif dafür sein!
Bis auf die wohl problematische Rundumsicht durch die groß dimensionierten A/B/C-Säulen stellt dies eine grandiose und fast perfekte Antwort auf die -wirklichen- Bedürfnisse einer Mehrheit von Teilnehmern am Individualverkehr dar. Dessen Relation von Fahrzeuggröße (Ressourceneinsatz und Grundfläche) zum Nutzwert lässt sich kaum mehr verbessern und würde sicher an die 90% der alltäglichen Anforderungen an Transportvolumen und Sitzplatzbedarf abdecken.
Und wer sich schon mal mit planerischen Aspekten des ‚ruhenden Verkehrs‘ beschäftigt hat, wird schnell erkennen, wie genial dieses Konzept hinsichtlich des Flächenbedarfs für zukünftige Garagen ist. Nicht nur wegen der geringen Fahrzeuglänge und der Schiebetüren, die weniger Stellplatzbreite u. -länge erfordern, sondern im Besonderen auch, weil der Fahrer hier auf beiden Seiten aussteigen kann. Da sind plötzlich Hindernisse auf der linken Fahrzeugseite, die sonst die Nutzung als Stellplatz vereiteln würden, kein Problem mehr. Der Flächenverbrauch im urbanen Umfeld wäre bei solchen Fahrzeugen wesentlich geringer, die Ausnutzung von vorhandenen Flächen durch diese Flexibilität viel höher.
Die Fahrzeuggestaltung im Detail halte ich ebenfalls für sehr ansprechend, das Interieur ist toll!
Dennoch hoffe ich, dass, falls nicht schon von vornherein vorgesehen, ein abgespeckte und somit maximal leichte Version als Grundmodell angeboten wird. Dies passt am besten zu diesem ökologisch sinnvollen „NursovielAutowienötig“-Grundkonzept. (Und die Anzahl von potentiellen Käufern, die genauso denken, wächst von Tag zu Tag).
Des Weiteren würde ich mir wünschen, dass zum Durchladen zumindest die Lehne des linken Rücksitzes klappbar angeboten wird. Am besten aber die 2 Rücksitze auch herausnehmbar. Dies würde m.E. den ‚Ikea’-Nutzwert des Fahrzeugs nochmals deutlich steigern.
Eine Vmax von 110 km/h wäre hierfür doch völlig ausreichend, (damit man auf Stadtautobahnen und Landstrassen nicht zwangsläufig von LKWs im Rückspiegel behelligt wird). Ebenso wie eine –realistische- Reichweite von 200 km.
Für die vergleichsweise seltenen Anforderungen, die über dieses Fahrzeugpotential hinausgehen, wäre dann auf Bahn, Fernbus oder Leihfahrzeug zurückzugreifen. Jaa, die zukünftig immer weniger werdenden ‚Handlungsreisenden’ hiervon mal ausgenommen.
Idealerweise würde das Mia-Konzept eine neue Fahrzeugklasse (bis ca. 3,50 Länge u. 1t Leergewicht) begründen, für die dann die –entsprechend verkleinerte- Hälfte der innerstädtischen Parkplätze reserviert ist. Solch eine Regulierung von „Oben“ bekommen sie beispielsweise in Japan ja auch hin.
Elend, dass offenbar die großen Fahrzeughersteller (und auch eine Vielzahl deren Kunden) den Schuss immer noch nicht gehört oder aber keine Nachkommen haben. Da hälfe wohl nur der Erfolg eines solchen Konzepts. Dann wäre bei den Mia-Modellen allerdings noch ein Trittbrett vorzusehen, auf dem diese ‚Denker’ dann (mit-) fahren können.
Der Pizza Mann meint
Hätte schon den Mia 1 gekauft, ein idealer Pzza Lieferwagen. Man braucht kein Schnischnack, eine reale Reichweite von 200km und eine Spitzengeschwindigkeit von 110km/h und dann noch unter 20.000€, ich warte schon auf die Auslieferung.
E-Auto Fan meint
Geht mir genau so. Ich warte schon lange auf kleine, bezahlbare E-Autos. Ich hoffe die MIA hat auch einen CCS Anschluß mit mindestens 50kW, dann kann man sie auch mit kleinem Akku für Langstrecke problemlos benutzen. Ich verstehe nicht warum man mit kleinen E-Autos keine langen Strecken fahren soll, so wird aber meistens (leider) darüber geredet (von den Herstellern). Ich hoffe die MIA 2.0 lommt ohne Verzögerung auf den Markt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Europalette scheint quer in das Fahrzeug eingeschoben zu sein. Das heißt, die schmale Seite mit 800mm Länge liegt in Fahrtrichtung. Vergleicht man diese 800mm mit der Breite der Fahrertür, kann der Ein- und Ausstieg doch sehr knapp werden.
Im Innenstadtbereich kann für die Auslieferung von schweren Gütern (ob eine Waschmaschine darin Platz hat, weiß ich nicht) so ein Fahrzeug für einige Anwender Sinn machen. Von den Stückzahlen her und den damit verbundenen Herstellkosten zeigt Streetscooter, daß dass das finanziell auf jeden Fall eine knappe Kiste wird.
Walterius meint
Die Ansätze sind gut , drum habe ich auch ein paar Aktien gekauft. Den Großen auch mal zeigen , dass E-Kleinwagen sich auch rechnen lassen.
Wenn die Europalette hinten drin ist, sollte zwingend ein Frunk fürs Kabel und diverse Adapter
vorhanden sein. Die riesigen Aussparungen im Dach für die Schiebetüren sind bei heftigem Regen nicht so günstig. Die sehr stabilen A,B,C Säulen werden noch zeigen müssen , dass die Rundumsicht nicht sonderlich beeinträchtigt wird. Beim Preis bitte auch eine abgespeckte Variante anbieten, für Leute die auf Komfort-Schnickschnack für einen günstigen Einstiegspreis verzichten können, gerade wenn es als reines Lieferfahrzeug herhalten soll. Dann alles Gute und viel Erfolg .
Tommi meint
Frunk kann ich mir nicht vorstellen. Da ist sicher kein Platz. Es wäre doch praktisch, wenn das Kabel direkt vorne neben dem Fahrersitz in einem Fach wäre. Da wäre es dann gleich griffbereit, wenn ich zum laden ausstiege.
Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass das Fahrzeug ein Erfolg wird. Es wird sicher schwierig sein, den anvisierten Preis zu erreichen. Aber ich irre mich an der Stelle gerne. Viele haben vermutet, dass Tesla nicht erfolgreich würde.
Andi EE meint
Mir gefällt das Design von diesem Baukastensystem, sehr gut (die hinteren Bilder mit cyan). So was wäre beim Sion perfekt gewesen. Schwarze Solarpanels, dann rundherum ein paar peppig, farbige Blechteile und das Ganze würde jugendlich und frisch rüberkommen. Dass man die Solarpanels „unsichtbar“ machen wollte, war einfach ein Riesenfehler den man bei Sono gemacht hat.
In dieser Nische gibt es für diesen MIA sicher noch eine Chance, dass das zu einem Erfolg kommen kann. Schwierig wird’s aber ganz bestimmt.
Jürgen W. meint
Wenn der tatsächlich mit 400 km Reichweite und100 KW kommt wird der sofort mein Zweitwagen.
Bin gespannt, was letztlich davon übrig beibt.
Jürgen W. meint
Ich vergaß noch zu erwähnen, bei deutlich unter 20.000 €
Sorry.
MAik Müller meint
Das Teil ist reine Platzverschwendung. So brauchen viele einen ZWEITWAGEN zum ERSTWAGEN anstatt nur einen ERSTWAGEN!
elbflorenz meint
100 kW Leistung und 40 kWh Akku kommt nur nach 9560€ Förderung unter 20.000€. Theoretisch.
Denn grundsätzlich gilt:
BEV’s – auch solche kleine – die deutlich unter 20k kosten sollen, in Europa produziert werden sollen und auch noch europäische Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen sollen, müssen in sechsstelligen Stückzahlen p.a. hergestellt werden. Sonst wird’s kaufmännisch nix …
Und ehrlich … das sehe ich bei diesen Autos nicht.
Vielleicht geht sich noch eine Produktion in China aus … aber selbst dort wird es eng bei den oben genannten Vorgaben.