Der Europäische Verband für E-Mobilität Avere und die Beratungsfirma Boldt haben eine Studie veröffentlicht, die die Rolle von Politik und Industrie bei der Förderung der Elektromobilität in der EU analysiert. Untersucht wurde, ob die Politik oder die Industrie die treibende Kraft beim Übergang von Verbrennungsmotoren zur E-Mobilität ist.
Die Verlagerung weg von Verbrenner-Fahrzeugen hin zur Elektromobilität ist der Studie zufolge unumkehrbar im Gange und wird innerhalb der nächsten zehn Jahre zur vollständigen Elektrifizierung des Absatzes führen. Gesetzesinitiativen hätten in diesem Prozess als Treiber für die Fahrzeughersteller gewirkt, durch strengere CO2-Ziele, aber auch durch die Förderung der Rahmenbedingungen und Infrastruktur.
Während die Akteure der Branche noch eine Reihe von Gesetzesänderungen, Subventionen, Bürokratieabbau und mehr Ladeinfrastruktur für notwendig erachten, befinden sie sich den Studienautoren nach bereits in einem „Wettlauf an die Spitze“, um sich die Technologieführerschaft und die Marktanteile der Zukunft zu sichern.
„Diese sich gegenseitig verstärkende Dynamik muss sich in den kommenden Jahren fortsetzen: Die politischen Entscheidungsträger müssen ihre ehrgeizigen Programme umsetzen, während die Industrie weiterhin die bisher größte technologische Umstrukturierung durchführen und sich den Herausforderungen stellen muss, die sich aus den lang anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den anhaltenden Unterbrechungen der Lieferkette ergeben“, so Avere zu der Studie.
Die E-Mobilität werde nicht mehr hauptsächlich von der Politik bestimmt. „Wir sehen jetzt eine noch nie dagewesene Dynamik bei der Umstellung“, sagt Avere-Generalsekretär Philippe Vangeel. Die Studie zeige, so Boldt-Berater Michael Kambeck, dass sich sowohl die politischen als auch die wirtschaftlichen Entscheidungsträger voll und ganz der Elektrifizierung verschrieben haben. „Jetzt werden alle, die ihre Hausaufgaben machen, von der Umstellung profitieren, während alle, die hinterherhinken, verlieren werden.“