Die HUK-Coburg hat das Ergebnis ihrer repräsentativen „Mobilitätsstudie 2022“ veröffentlicht. Die Deutschen wollen demnach auch zukünftig vor allem individuell unterwegs sein. Das Elektroauto wird als Zukunfts-Lösung gesehen, sowohl in Städten als auch auf dem Land – Bus und Bahn werden bei der Akzeptanz überholt.
Die individuelle und flexible Fortbewegung muss auch bei der Mobilität der Zukunft im Vordergrund stehen. Konzepte, die einseitig auf Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn setzen, sehen die Deutschen insgesamt mit großer Skepsis. Denn das Auto erfüllt für zwei Drittel von ihnen sowohl heute wie in Zukunft mit Abstand am besten ihre Anforderungen – gerade auch nach den Corona-Erfahrungen. Selbst in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg ist die Mehrheit der Bevölkerung dieser Meinung. Grund sind vor allem Elektroautos, deren Beliebtheit rasant steigt. Das sind Kernergebnisse der HUK-Coburg-Umfrage mit über 4000 Teilnehmern ab 16 Jahren.
Ihren zentralen Wunsch nach individuell und flexibel nutzbaren Verkehrsmitteln sehen die Deutschen laut der Studie durch steigende Kosten stark gefährdet. Jeder zweite Befragte sieht die größte Gefahr bei zukünftigen Mobilitätskonzepten darin, dass sie die Kosten der Mobilität weiter verteuern (48 %). Jeder dritte glaubt, dass beim Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein verknapptes Strom-Angebot nicht genügend Beachtung finden (34 %). Wegen zu geringem Umweltschutz ängstigen sich halb so viele (18 %), das sind ein Drittel weniger als bei einer Befragung im Vorjahr (27 %). Deutlich davor liegen jetzt die Sorgen vor einer „zu starken öffentlichen Bevormundung“ (23 %), „zu einseitigem Forschen nur in vorgegebene Richtungen“ und dem „Verlust an Individualität und Selbstbestimmung bei der Wahl von Fortbewegungsmitteln“ (je 22 %).
E-Auto immer populärer
Grundsätzlich sind die Deutschen der Befragung zufolge nicht gegen eine ökologische Verkehrswende. So folgt ihrem Hauptwunsch nach bezahlbaren beziehungsweise sinkenden Mobilitätskosten (49 % bzw. 37 %) auf Platz 3 der Wunsch nach CO2-Freiheit im Verkehr (26 %). Das Elektroauto wird dabei mit Abstand am positivsten beurteilt: Jeder fünfte Befragte sieht es bereits als das ideale Fortbewegungsmittel der Zukunft. Das sind rund doppelt so viele wie die, die Bus oder S-Bahn für ideal halten. Auch der Zug wird vom E-Auto zukünftig klar überholt.
Für jeden fünften Befragten kommt künftig nur noch ein reiner Stromer infrage, bei den unter 40-Jährigen für jeden vierten. In Berlin fokussieren sich sogar 28 % bei einem zukünftigen Kauf auf E-Autos – im Vorjahr waren es erst 19 Prozent. Allerdings: In mehr als jedem dritten Fall, wo Befragte in den vergangenen zwölf Monaten einen Autokauf wegen zu langer Lieferzeiten verschoben haben, handelte es sich um ein Elektroauto.
Die Befragten stellen der Mobilitäts-Entwicklung in den letzten fünf Jahren ein schlechtes Zeugnis aus. Ob bei Kosten, Schnelligkeit, Flexibilität, Hygiene, Organisierbarkeit und auch CO2-Freiheit: In keinem der zehn von der HUK-Studie abgefragten Bereiche wird mehrheitlich eine Entwicklung zum Besseren festgestellt. Am stärksten negativ wird die Entwicklung bei Kosten und Bezahlbarkeit für alle Bevölkerungsgruppen gesehen. Dabei fällt das Fazit der über 40-Jährigen besonders negativ aus. Die unter 40-Jährigen sehen so etwa zumindest keine Verschlechterung bei der Organisierbarkeit und Schnelligkeit von Mobilität. Die Älteren sehen dagegen auch in diesen beiden Bereichen klar negative Tendenzen.
Dirk meint
Ja, wer soll das glauben? Wer ist bitte gefragt wurden? Ich nicht! Ich werde mir ganz bestimmt kein e-Auto kaufen. Ich weiß nicht, warum unsere Politiker meinen, damit eine Verkehrs wende ein zu läuten. Viel zu teuer und geringe Reichweite schrecken mich ab, da hilft auch keine Umweltprämie von 10.800 €. Ich habe kein Geld, ein e – Auto zu kaufen und selbst wenn, würde mir so ein Ding nicht in die Garage kommen. Strom kommt aus Kohlekraftwerke, also co2 dreck.
hu.ms meint
Wie die umfrage zeigt, hat man sich an individuelle mobilität = PKW gewohnt. Wird nicht einfach davon wegzugehen. Es trifft natürlich zuerst die, die sich das wg. steigender öl- co2- oder akkuzellenpreise nicht mehr lesten können.
Hans-Walter Rievers meint
Ja, nur in deutschen Behörden ist das Wort E-Auto noch mit den Makeln von vor 10 Jahren behaftet nämlich unzuverlässlichkeit, geringe Reichweite und viel zu teuer! Die Vorteile und die Fortschritte bei weg vom Verbrenner sind wohl da noch nicht angekommen!
MAik Müller meint
Was ein UNFUG. Das stand doch schon vor 10 Jahren fest das die Akkuautos die Zukunft sind.
Dagobert meint
Mir fehlt nach wie vor ein Standard für V2H dann könnte man 10.000€ schon mal damit rechtfertigen, dass man sich den Heimspeicher für die PV Anlage sparen kann.
Das BEV sehe ich gerade in den Zusammenhang als sinnvollen Zweitwagen.
Im Familienkombi, der auch den Wohnwagen bis nach Portugal ziehen kann, sehe ich noch für 2-3 Jahrzehne eher Verbrennungsmotoren.
Hans-Walter Rievers meint
Dann schaue dir mal die neuen Modelle und Nachrüstungen an! Auch ein normaler Campinganhänger geht schon dran! Nur das laden an den Autoladestationen könnte schwierig werden, die sind auf so einen Zug wohl nicht eingerichtet! Aber wenn jetzt auch der Güterfernferkehr ins Rollen kommt dürfte sich das Problem erledigen!
Ben meint
Wer mitn Wohnwagen mehr als 100km in den Urlaub fahren will hat sowieso die Kontrolle über sein Leben verloren, deweiteren sind Anhängerbetriebe im privaten „Nische“ 8Mio. auf 60Mio. Fahrzeuge sind ca.13%.😅
hu.ms meint
Das thema kommt hier immer wieder mal. So viele wohnanhäger sind es nicht und für die ein- oder zweimal p.a. kann man sich auch einen „stinker“ leihen.