Der Autobauer Honda und der Elektronikkonzern Sony haben ihre Unterschriften unter die Gründung eines Joint Ventures gesetzt. Mit der Neugründung Sony Honda Mobility Inc. wollen die beiden japanischen Unternehmen eine „neue Generation von Mobilität und Dienstleistungen“ anbieten.
Das den Partnern zu gleichen Teilen gehörende Gemeinschaftsunternehmen soll noch in diesem Jahr gegründet werden. 2025 will man mit dem Verkauf von Elektroautos und der Bereitstellung von Mobilitätsdienstleistungen beginnen.
Sony Honda Mobility mit Sitz in Tokio werde Hondas Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung von Fahrzeugen sowie im Kundendienst mit Sonys Stärken in den Bereichen Bildgebung, Sensorik, Telekommunikation und Unterhaltung kombinieren, erklärten die Unternehmen. Die jetzt besiegelte Vereinbarung formalisiert eine Absichtserklärung, die Honda und Sony im März angekündigt hatten. Das neue Unternehmen wird seine Fahrzeuge voraussichtlich in den USA, Japan und Europa verkaufen.
Laut Honda-Chef Toshihiro Mibe wird das Unternehmen zunächst klein sein. Es sei aber ein wichtiger Schritt, um neue Geschäftsmodelle für eine Branche auszuprobieren, die große Veränderungen erfährt. „In dem neuen Unternehmen werden wir uns bemühen, durch die Fusion unserer verschiedenen Branchen neue Werte zu schaffen“, sagte Mibe in einer gemeinsamen Erklärung mit Sony.
Zuvor hatte der Sony-Vorstandsvorsitzende Kenichiro Yoshida erklärt, dass das erste, von Honda produzierte Auto der Marke wahrscheinlich ein High-End-Elektroauto mit Unterhaltungsangeboten wie Filme und Videospiele werde, für die die Besitzer extra bezahlen müssen. Der japanische Elektronikkonzern hat bereits zwei mögliche Modelle mit reinem Elektroantrieb vorgestellt: eine Limousine und ein SUV.
Yoshida erwartet, dass sich der Automarkt zunehmend auf ein Dienstleistungsmodell verlagert, bei dem die Kunden für Software-Downloads und Unterhaltung zahlen. Das ähnele dem Geschäft von Sony mit der Spielkonsole PlayStation, das neben dem Preis für das Gerät zusätzliche Inhalte und Services über Abo-Angebote umfasst. Sony setzt auf die Weiterentwicklung und Verbreitung der Technologie für autonomes Fahren. Auch die Fahrer könnten damit später unterwegs Videos ansehen oder Computerspiele nutzen.
Ein Modell für den Massenmarkt wird das erste Elektroauto von Sony und Honda laut Yoshida nicht: „Ich möchte alle möglichen Funktionen einbauen, also wird es ein relativ hochpreisiges Auto sein“, sagte er. Ein Auto in Eigenregie zu bauen, wäre hart – daher die Partnerschaft mit Honda.
Wasco meint
Vielleicht braucht Honda die Technologien von Sony.
Automobilhersteller werden ja immer mehr zu Tech-Firmen.
Wobei mir diese Entwicklung nicht sonderlich gefällt.
Es muss nicht jedes Gadget und jede Funktion dabei sein.
Nur das nötige reicht auch aus, dann können sich das auch mehr Leute leisten.
Was hatte man früher denn im Auto für IT oder Unterhaltungselektronik. Kaum bis gar nichts.
Honda hat auch keinen Erfolg mit seinen BEV. Weder der Honda e noch der HR-V EV in China laufen gut. Deswegen auch Partnerschaften mit GAC und GM.
Gut aussehen tut das Sony Fahrzeug ja schon und würde wohl gut ankommen.
David meint
Eine fahrbare PlayStation mit brutalem Abo Modell. Da sehe ich keine Chance, so lange das Teil nicht autonom fährt. Davon ist nicht die Rede, auch passt die Karosserie dafür nicht optimal. Das wird richtig schwer für Japan. Sie scheinen das Elektroauto noch nicht vollständig verstanden zu haben.
elbflorenz meint
War Antwort für @Peer
elbflorenz meint
Im Text steht aber: „…. ein relativ hochpreisiges Auto …“
Also nix mit einigermaßen bezahlbarer Limousine.
Bezahlbare größere e-Sedan’s werden von BYD, MG, SchauPang, Changan, Leapmotor oder GAC kommen … aber garantiert nicht von Sony …
Peer meint
Da bin ich sehr gespannt drauf. Eine ansehnliche bezahlbare Limousine fehlt noch am Markt.Ich hoffe das noch mehr kommt. Von allen Herstellern.