Der Anteil der E-Autos und Plug-in-Hybride am weltweiten Neuwagenverkauf ist von 4,6 Prozent (2020) auf 9,5 Prozent (2021) gestiegen. Der Trend wird laut einer Studie weiter anhalten, da weltweit bereits 60 Prozent der potenziellen Autokäufer einen Stromer als nächstes Fahrzeug in Erwägung ziehen. Das ist eines der Ergebnisse des neuen „Automotive Disruption Radar (ADR)“ der Unternehmensberatung Roland Berger. Die Studie erscheint halbjährlich und untersucht 26 Automobilindikatoren in 23 Ländern.
„Zur Verringerung der globalen CO2-Emissionen müssen Innovationen wie autonomes Fahren und die Elektromobilität weiter vorangetrieben werden“, so Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. „Auch wenn in vielen Ländern bereits einige Fortschritte erzielt wurden, stehen wir erst am Anfang einer Zeitenwende für moderne Mobilität. Es gilt nun, vorhandene Technologien auf das nächste Level zu heben. Die Automobilindustrie sollte die Herausforderung als Chance betrachten, ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Kundennachfrage ist vorhanden. Wer jetzt zügig handelt, kann sich vom Wettbewerb absetzen.“
China zurück an der Spitze
Nach einer Pause von zwei Jahren liegt China wieder auf Platz eins des ADR-Rankings. Die Gründe sind laut den Studienautoren vielfältig: Das Land sei offener für neue Antriebstechnologien, die Elektrofahrzeugindustrie führend und mittlerweile hätten fast 500 Millionen Chinesen Zugang zu einem 5G-Mobilfunknetz – „ein Muss für autonome Fahrzeuge“. In China sei damit der Wendepunkt erreicht, 5G löse den 4G-Standard ab.
Die Niederlande belegen den zweiten Platz. Einer der Gründe für diese gute Platzierung ist laut Roland Berger die im Vergleich sehr frühzeitige Entscheidung der Regierung, den Verkauf von Verbrennern ab 2030 zu beenden. Auf dem dritten Platz kommt Singapur, gefolgt von Norwegen und Schweden (beide Platz 4). Südkorea schafft es auf den sechsten Platz, Deutschland und Großbritannien teilen sich Platz sieben.
E-Angebot wächst
Das globale Angebot mit 550 verschiedenen Elektrofahrzeug- (EV) und Plug-in-Hybrid-(PHEV)-Modellen ist der Auswertung nach so groß wie noch nie und die Nachfrage der Kunden wächst. Mit fast 3,4 Millionen verkauften EV und PHEV in absoluten Zahlen ist demnach China führend. Deutschland liegt mit 691.000 verkauften E-Fahrzeugen auf Platz zwei. Betrachtet man die Marktdurchdringung von EV/PHEV/FCEV (Wasserstofffahrzeugen) finden sich Norwegen (76,4 %), Schweden (41,2 %) und die Niederlande (25,2 %) auf den Spitzenplätzen.
Die Umfrage zeigt weiter, dass neue, spezialisierte Hersteller, die nur E-Fahrzeuge produzieren und sich somit auch als Null-Emissionen-Unternehmen positionieren können, einen erheblichen Vorteil gegenüber den traditionellen Autobauern besitzen. Nur 12 Prozent gaben bei einer Befragung an, dass sie beim Kauf eines Elektroautos bei der Marke eines traditionellen Herstellers bleiben würden. Mehr als dreimal so viele (38 %) hingegen würden ein E-Fahrzeug nur von einem neuen, rein elektrischen Hersteller kaufen.
„Wenn sich die etablierten OEMs nicht zügig an die neuen Gegebenheiten anpassen und ihr Geschäftsmodell, sowohl wirtschaftlich als auch technisch, umbauen, werden sie vom Wettbewerb überholt“, sagt Stefan Riederle, Partner bei Roland Berger.
Edewolf 259 meint
Ich habe den Eindruck, ich lebe auf einem anderen Planeten. Ich lese immer, dem E Auto gehört die Zukunft und alle wollen sowas.Sowohl die Politiker wie auch die Autobosse schlafen davon. Ich jedenfalls will ein E Auto nicht mal geschenkt.Ein Auto,das doppelt so teuer und halb soviel kann, was soll das?
trtzvhjb meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Daffyd meint
Ich könnt mein Model3 SR+ von 2020 mit 22000km aufm Tacho jetzt für 44133€ bei WKDA verkaufen… hatte damals 43780€ gekost abzgl. 6k€. Ein neuer würde nun aber 50k kosten, generell wärs ein Gewinn, aber fürn neuen müsst ich trotzdem drauflegen und vor allem… waaaaarten bis nächstes Jahr, also… bleibt meiner. Schon verrückt das Ganze.
Vali44 meint
Auf uns trifft dieses Beispiel auch zu.
Seat Mii Electric 23.4.2021 für CHF 19’700.- neu gekauft (Importfahrzeug aus DE)
Hat jetzt knapp 9’000 km.
Günstigste Occasion mit 9’500 km auf autoscout24.ch für CHF 21’800.-
Herbs meint
Gibt es nicht jede Woche eine neue Studie n mit einer anderen Zahl?
Ich glaube der Blick in die Zukunft bleibt einfach schwierig.
David meint
Wenn du aber die Studien im Zeitstrahl auswertest, dann stellst du fest dass es eine aufsteigende Trendkurve der Befürworter des Kaufs eines Elektroautos gibt. Was nicht verwunderlich ist, weil die Macht des Faktischen für das Elektroauto spricht.
Franz Bauer meint
Es fehlt hier auf alle Fälle noch eine Metastudie die die bisherigen Studien zusammenfasst und neu auswertet.
… Von Studien halte ich persönlich mittlerweile nichts mehr, da diese einzig von den Randbedingungen abgängen, die nicht von den Durchführenden getroffen werden sondern von den Auftraggebern die das Ergebnis damit beeinflussen/sicherstellen wollen. Und weil es Geld bringt machen die Einrichtungen dabei noch mit.
Ge meint
Man muss da schon genau aufpassen. Zahl aller Leute die ein E-Auto in Betracht ziehen vs. Zahl potentieller Autokäufer etc.
MAik Müller meint
Ich sage 100% würden gern ein Euto kaufen.
ABER es gibt nur für 10% Eautos auf ZUTEILUNG!
Der Verteilungsschlüssel richtet sich nach dem Gehalt.
R. Unterweger meint
Nö, ich will kein „Euto“ kaufen. Mein nächstes wird wieder ein Plug-in-Hyrid wie schon seit 2017.
THeRacer meint
… eGebrauchtwagen ?
eBiker meint
Welche Gebrauchtwagen – grad mal bei mobile geschaut – eAuto gebraucht Filter ab 45 PS und unter 40K – sind dann ganze 4600 – und da sind Unfallautos, Autos ohne Batterie usw dabei
Gunnar meint
MAik, hast du noch andere Phrasen auf Lager? Das ist langsam ermüdend.
Schau in die aktuellen Zulassungszahlen. Der Anteil liegt schon länger über 10%.
Und mit Zuteilung hat das nichts zu tun.
Stefan meint
Und viele kaufen dann doch einen Verbrenner oder PlugIn-Hybrid, wenn Sie keine Ladesäule/Lademöglichkeit in der Nähe haben.
THeRacer meint
… Schukosteckdose ?
Stefan meint
mit einem 30 m Kabel, was dann aus Fenster gehängt wird und als Stolperfalle über dem Fußweg liegt?
Gemeint sind natürlich hauptsächlich die Mieter – von denen einige durchaus auch einen Parkplatz gemietet haben. Sie sind dann auf den Vermieter angewiesen, der die Einrichtung von Ladesäulen einplanen muß.
Holger meint
Selbst das ist ja nicht immer möglich. Ich vermiete eine Wohnung in zentral in einer westdeutschen Großstadt. Da sind halt keine Parkplätze
David meint
Es muss ja auch nicht jeder ein Auto fahren.
Kasch meint
Künftig eine Möglichkeit für die, die derzeit noch einen Reservekanister im Kofferraum oder gar in der Wohnung brauchen, weil sie nicht immer auf die Tankanzeige achten, oder an Zapfsäulen in Stresssituationen auch mal schnell überfordert sind. Nicht für jeden Doldi geeignet, so ein neumodisches E-Auto. Vergleichbar mit smartphones – Teufelszeug. 😂
Holger meint
Wer keine Wallbox installieren kann wird auch keine Schuko neben dem Parkplatz haben. Als erstes braucht man einen festen Parkplatz mit Stromanschluss
eBiker meint
Kabel aus dem Fenster werfen und über die Strasse legen?
Gunnar meint
NICHT
DEIN
ERNST
!
Freddy K meint
WLan-Lade-Pad unters Auto reicht auch….
Futureman meint
Wer keine Möglichkeit hat zum Laden, wohnt in der Regel in der Stadt und sollte überlegen öffentliche Verkehrsmittel vorzuziehen
Anti-Brumm meint
Es soll Leute geben, die zumindest am Wochenende auch mal aufs Land fahren wollen.
Ökoman meint
Es gibt also auch keine Filialen von Aldi, REWE, Toom, Lidl, Kaufland, McDonalds usw. in der Nähe? Gebe zu, dass wir etwas verwöhnt sind mit innerstädtischen Schnellladeparks und 22 kW-Säulen die gerade sporadisch genutzt mitten im Wohngebiet errichtet wurden… Aber da muss es doch hingehen und kann nicht das Argument kontra E-Auto sein! Niemand hat den Anspruch für eine eigene Ladesäule direkt vor der Haustür, aber 500m bis zum nächsten CCS-Lader wird man doch schaffen. Zigarettenautomat in so einer Entfernung muss ja auch unbedingt mit dem Auto angefahren werden.
Stefan meint
Du bist definitiv verwöhnt. Schätzungsweise 50% der Filialen sind immer noch ohne Ladesäule. Hier in der Kleinstadt sind drei Supermärkte (Aldi, Lidl, Edeka) ohne Ladesäule. Der nächste CSS-Lader bei uns in der Gegend ist ca. 5 km entfernt.
Der gesamte Ort mit ca. 10.000 Einwohnern hat genau 3 AC-Ladesäulen mit insgesamt 6 Ladepunkten. Viele haben hier aber auch eigene Grundstücke, wo Sie selbst private Wallboxen aufhängen könnten. In der nächsten Großstadt sind es je nach Wohnlage auch mehr als 2 km zur Ladesäule, die ganze Stadt hat ca. 15 CSS-Ladeplätze mit insgesamt etwa 30-40 Anschlüssen. Das ganze in Baden-Württemberg.
Freddy K meint
Oder an die Tanke zum HPC fahren….
Man muss ja nicht 100% laden….
Viele kaufen dann doch nen Drachen weil sie keine Zapfsäule zu Hause haben.
Ich lad auch nicht zu Hause obwohl ich könnte.
Komischerweise funktioniert das….
Voll mysteriös…..
MacGyver meint
„Ich lad auch nicht zu Hause obwohl ich könnte.“
„Dumm ist der der dummes tut.“ (Zitat F.Gump)
Kasch meint
Lade auch nicht zuhause, solang es unterwegs günstigst, nebenbei beim Wocheneinkauf machbar ist. Wer schon mal die gesamte Verlustleistung bei Minusgraden durch stundenlanges AC-laden eines eiskalten Akkus überprüft hat, weiß wovon ich spreche. Würd eher sagen, dumm bleibt der, der sich nicht informiert.
Celsi meint
Studien sind Schall und Rauch. Ich glaube, was ich SEHE:
Eine steigende Anzahl von E-Fahrzeugen im Straßenverkehr, die aber nichts mit dem organisierten E-Jubel zu tun hat, der vielerorts zu lesen ist.
Weiterhin sehe ich steigende Preise, horrende Gebrauchwagenpreise und Diskussionen über den Wegfall der Förderung.
Klaro, die, die es sich leisten können, greifen jetzt und möglicherweise auch noch die nächsten 1 oder 2 Jahre zu. Aber irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft haben die alle ein E-Auto (wenn sie es denn wollen) – und dann? Womit soll der Geringverdiener, der sich alle 5 Jahre ein 2500EUR (Verbrenner)Auto kauft und es fährt, bis es zusammembricht, zukünftig fahren? Mit einem 30 Jahre alten E-Auto mit noch 45km max. Reichweite in seinem ausgelutschten Akku? Oder wie soll ein E-Auto jemals auf einen so niedrigen Gebrauchtwert kommen.
Autofahrer ist zukünftig nur noch etwas für die Reichen und leidensfähigen Normalverdiener – und das prangere ich als jemand an, der von den reinen Zahlen her als Gutverdiener gilt (aber wer weiß schon was ich im Ruhestand noch übrig haben werde)