Seit vergangener Woche ist bekannt, dass Ford weltweit rund 50.000 Exemplare seines Elektroauto-Flaggschiffs Mustang Mach-E zurückrufen muss. Jetzt ist klar, dass auch in Deutschland Autos betroffen sind.
Bei allen Varianten des Mustang Mach-E könnten die Hauptkontakte der Hochvolt-Batterie überhitzen, was zu einer Fehlfunktion führen könnte, so ein Sprecher von Ford Deutschland. Dies bedeute, dass das Fahrzeug entweder nicht mehr anspringt oder während der Fahrt die Antriebskraft verliert.
Bei den potentiell betroffenen Fahrzeugen könnte das wiederholte Schnellladen mit Gleichstrom (DC) und/oder das häufige Abrufen der vollen Leistungsfähigkeit des Motors durch Durchdrücken des „Gaspedals“ dazu führen, dass sich die Hauptkontakte der Hochvolt-Batterie als Folge der in dieser Situation sehr hohen Stromstärken stark erhitzen. Daraus resultieren könnte eine Fehlfunktion, die sich auf zwei Arten äußern könnte: „Entweder schließt das Relais während der Fahrt nicht mehr richtig und leitet nur noch unzureichend elektrische Leistung von der HV-Batterie an den E-Motor weiter, was in einem Leistungsverlust resultiert. Oder das Relais öffnet sich nicht mehr und bleibt dauerhaft geschlossen, weil die Kontaktflächen aufgrund der thermischen Belastung miteinander verschmelzen.“
Wenn das Relais in der geschlossenen Position ausfalle, leuchte beim nächsten Fahrzyklus eine Störungswarnleuchte auf oder das Fahrzeug lasse sich nicht mehr starten. Wenn das Relais in der geöffneten Position ausfalle, gehe in der Instrumententafel eine Warnleuchte für eine Antriebsstrangstörung an (das Fahrzeug zeigt „Bitte anhalten“ an) verbunden mit einem Verlust der Antriebskraft des Fahrzeugs. Das Fahrzeug rolle bis zum Stillstand aus, aber alle 12-Volt-Systeme, einschließlich der Servobremsen und der Servolenkung, blieben funktionsfähig.
Von dem Rückruf sind in Deutschland laut Ford 6411 Fahrzeuge aus dem Bauzeitraum 27. Mai 2020 bis 24. Mai 2022 betroffen. Hergestellt wurden sie wie derzeit alle Exemplare der Baureihe in Cuautitlan, Mexiko. Abhilfe soll ein Software-Update bringen, das Mustang-Mach-E-Kunden „voraussichtlich ab Anfang Juli“ entweder kabellos „over the air“ über das Netz oder von einem Ford-Händler bei einem Werkstatttermin aufgespielt bekommen.
Ford betont, dass im Zusammenhang mit dem Problem bisher keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen bekannt seien. Das Unternehmen habe im Rahmen der Rückrufaktion auch keine Anweisungen herausgegeben, dass die potentiell betroffenen Mach-E nicht mehr gefahren werden dürfen.
Walter meint
Abhilfe durch ein Softwareupdate:)
Da wird ja wohl nur die Leistungsaufnahme reduziert werden.
Fehlkonstruktion!
MacGyver meint
Das hört sich ganz danach an. Für mich ein ganz klarer Mangel.
Egon Meier meint
Wurde da irgendwas unterdimensioniert?
DerMond meint
Machen wir uns nichts vor, Fahrzeug/Maschinenbau im Allgemeinen hat viel mit Erfahrungswerten zu tun, Berechungen hin oder her. Wir werden noch einige Fehldimensionierungen sehen.
Tesla-Fan meint
Ach was, Stecker und Schütze können Elektroniker sehr genau auslegen, noch dazu den Haupt-stecker. Da weiss man doch ganz genau, was da drüber geht an Strom. Und selbst wenn da ein Fehler passiert wäre, wäre das während der Erprobung garantiert aufgefallen. Das wurde entweder verschwiegen, oder die Lieferant hat Qualitätsprobleme oder die Cost-Downer haben im Nachgang zugeschlagen und was billigeres einbauen lassen. – Ingenieure machen solche Fehler nicht, die neigen eher dazu überzudimensionieren.