Mit der THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote) müssen Mineralölunternehmen die Treibhausgasemissionen ihres Geschäfts ausgleichen. Private und gewerbliche Halter sparen mit Elektroautos CO2, das sie an quotenverpflichtete Unternehmen verkaufen können. Bei der Auszahlung der Prämie zur THG-Quote über das Umweltbundesamt kommt es derzeit zu Verzögerungen.
Laut der Bild warten viele Antragsteller seit Monaten auf eine positive Rückmeldung für die Prämie. Auch die in zunehmender Zahl am Markt vertretenen, THG-Quoten von mehreren Haltern bündelnden Vermittlungsdienstleister warten auf Zahlungen.
Ende des Frühjahrs wurde die Zahl an Anträgen durch private wie gewerbliche Autofahrer, Fahrdienste, aber auch Betreiber von Solaranlagen und Ladesäulen immer größer, so die Bild. Das Umweltbundesamt komme daher nicht dazu, die Anträge wie angedacht innerhalb von einem Monat zu bearbeiten und die Zahlungen einzuleiten.
Nach anfänglicher Unsicherheit steht mittlerweile fest, dass es sich bei der THG-Prämie um eine steuerfreie Nebeneinkunft handelt. Das sorgte laut dem Bericht dafür, dass die Zahl der Anträge zugenommen hat und die Auszahlungen sich weiter verzögern. Ihr Geld sollen die Antragsteller in jedem Fall bekommen, die Fördertöpfe würden nicht geschlossen, heißt es.
Halter eines Elektroautos können ihre THG-Prämie selbst beantragen. Da der Erwerb von THG-Quoten von einzelnen Fahrzeugen für quotenverpflichtete Unternehmen aufwändig ist, bündeln spezialisierte THG-Quoten-Vermarkter mehrere E-Autos zu Paketen. Die ausgezahlten Summen liegen derzeit je nach THG-Quoten-Anbieter zwischen 250 und über 400 Euro für dieses Jahr.
Matthias F. meint
Ich finde die THG-Quote zwar völlig schwachsinnig, habe sie aber trotzdem im April über den ADAC beantragt.
Obs am ADAC liegt weiß ich nicht, das Jahr ist bald um und das Geld habe ich immer noch nicht.
Matthias meint
Wieso „die Fördertöpfe würden nicht geschlossen“? Die Mineralölfirmen müssen doch für ihre Emissionen zahlen, und nicht das Umweltbundesamt. Das Amt prüft nur ob die Fahrzeugpapiere stimmen, und geht nicht in Vorleistung.
Des Rätsels Lösung: der Artikel hier wurde „Laut der Bild“ verfasst. Ahhh ja. Redaktion im Urlaub, Praktikanten am Ruder?
D47T4 meint
Ja, und das nennt sich Steuer ;-) Wenn der Staat nicht wirtschaftlich mit den Milliarden umgehen kann, ist der Bürger schuld und muss noch mehr Steuern zahlen.
David meint
THG fand ich auch recht überraschend in dem Sinne, dass der einzelne Elektroautobesitzer profitiert. Das kam recht plötzlich vor etwa neun Monaten auf. Aber ich nehme das Geld mit. Why not? Immerhin ca. 800€/Jahr.
Daniel S meint
Solche Modelle wie THG gehören abgeschafft. Das ist Greenwashing und kostet grossen Verwaltungsaufwand.
Wenn ich BEV fahre (tu ich schon lange) verbessere ich ja nicht die Atmosphäre – ich schädige sie nur weniger.
Sollen die Unternehmen etc. Dad bitte auch anstatt sich mit faksch verstandenen „Quotenkompensationen“ frei zu kaufen.
Christian meint
Stimmt. Ich bin auch dagegen, aber jetzt kommt es: wenn Du verzichtest und meinst, daß dann die Quote nicht verkauft wird liegst Du falsch, dann verkauft stellvertretend der Staat und streicht das Geld ein.
EVrules meint
Weil „der Staat“ auch auf persönlichen Profit aus ist, wie ein eine Privatperson.
Nein, wenn Gelder zur staatlichen Verfügung stehen, gibts die Chance, dass sie entsprechend wieder für Förderungen von EE etc. eingesetzt werden.
Ddave meint
Darauf würde ich nicht vertrauen. Ich mag diese Gestaltung der THG-Quote auch nicht, aber alle Personen, die in den Genuß dieser kommen können, sollten das Geld mitnehmen und anschließend es sinnvoll investieren (EE-Unternehmen unterstützen, Bäume pflanzen lassen, PV-Anlagen mitfinanzieren, etc.)
MichaelEV meint
„Sollen die Unternehmen etc. Dad bitte auch anstatt sich mit faksch verstandenen „Quotenkompensationen“ frei zu kaufen.“
Sie machen es aber nicht freiwillig. Und das auch häufig aus gutem Grund, weil man im Wettbewerb steht.
Um von einer Freiwilligkeit hin zu Ergebnissen zu kommen, muss man verteuern, was man beseitig haben möchte. Und möchte man die Alternativen unterstützen, landet man bei einem Bonus-Malus-System wie der THG-Quote.
Die THG-Quote ist bisher nicht gut, hat aber das Potential wirksam Lösungen zu schaffen. Wenn man die Alternativen streng definiert und jeden Schmu beseitig sowie einen festen Fahrplan für z.B. 100% Alternativen (Strom, Biokraftstoffe, eFuels, Wasserstoff) bis 2035 aufstellt, geht die Fahrt mächtig ab.
Am Ende der Fahrt würden 2035 wahrscheinlich weit über 90% Strom stehen, weshalb solch ein zielorientierter Weg bisher nicht gegangen wird.
Lorenz Müller meint
Die THG Quote ist eine Strafe die zur Abwechslung mal nicht der Staat einstreicht und zusätzlich eben einen Anreiz schafft sich ein Elektroauto zuzulegen. Ist doch ideal. Ich sehe da keinen einzigen Nachteil.
Christian meint
Doch. Die Bürokratie nimmt noch mehr überhand. Und das hilft niemandem.
Egon Meier meint
„Solche Modelle wie THG gehören abgeschafft. Das ist Greenwashing“
Sorry – Unsinn.
Die kosten die aufkaufenden Unternehmen richtig Geld und erzeugen Druck, sich von diesen Kosten zu befreien. Die Maßnahmen dazu sind wieder ökologisch zweckmäßig.
Daniel S meint
Einverstanden – wenn die Strafzahlungen / Kosten hoch genug wären.
Egon Meier meint
Das ist wieder Geschmacksfrage …
einigen sind sie viel zu hoch, anderen zu niedrig.
Dass die THK-Ausgleichzahlungen – aus meiner Sicht – nicht sehr hoch sind belegt, dass die meisten Unternehmen ihre gesetzlichen Verpflichtungen auch ohne Ausgleichszahlungen erfüllen können.
Ist das jetzt gut oder schlecht???
Wenn die Ausgleichszahlungen z.Bsp. 1000 Euro/BEV wären – dann wäre das aus meiner Sicht ein Indiz für exzessives „Greenwashing .. „
Djebasch meint
Seit wann hat die THG Prämie was mit Fördertöpfen zu tun?
Ökoman meint
Genau das habe ich mich auch gefragt.
Das wird doch laufend von den darauf spezialisierten Unternehmen an u.a. die Mineralölwirtschaft verkauft? Nicht, dass dieses Instrument auf Verlangen der FDP auch noch gestrichen wird?