Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen hat bei den Ford-Werken in Köln auf 1000 Quadratmeter einen neuen Forschungsstandort für E-Motoren in Betrieb genommen.
Im Zuge des vom Wirtschafts- und Klimaschutzministerium Nordrhein-Westfalen geförderten Vorhabens „HaPiPro2“ mit einem Gesamtvolumen von 5,3 Millionen Euro soll mit weiteren Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft bis August 2023 eine der wichtigsten E-Motor-Komponenten – der „Hairpin-Stator“ – weiterentwickelt werden. Auf einer prototypischen Demonstrationslinie soll die Produktionstechnologie für unterschiedliche Varianten dieses für die Leistung und Effizienz entscheidenden E-Motoren-Bestandteils vorangetrieben werden.
„Bei der öffentlichen Diskussion um die E-Mobilität fokussiert sich vieles auf die Batterie – dabei werden genauso maßgebliche Komponenten wie der Elektromotor fast vergessen“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. „Für den Erfolg der Elektromobilität sind effiziente Produktionsverfahren für E-Motoren von zentraler Bedeutung.“ Die neue Infrastruktur bildet alle Prozessschritte von der Hairpin-Herstellung über Montageverfahren und das Laserschweißen bis zum Imprägnieren und Isolieren ab. Ziel des Projekts ist es, die bislang komplexe Produktion von E-Motoren deutlich preiswerter zu gestalten und damit deren Markteinführungszeit zu verkürzen.
„Die neue Anlage setzt neue Maßstäbe hinsichtlich interdisziplinärer Zusammenarbeit von Forschung und Industrie zur schnelleren Herstellung von Elektromotor-Komponenten“, betont x Oliver Färber, Leiter des Motorenwerks der Ford-Werke GmbH. „Die effiziente Methode, unterschiedliche Elektromotorvarianten auf nur einer Linie zu produzieren, wird künftig erheblich dazu beitragen, Rohstoffe und Energie einzusparen und Abfälle zu reduzieren.“
Die im Fokus stehenden Hairpin-Statoren sollen in der neuen Forschungseinrichtung sowohl in Lkw- als auch in Pkw-Motorgröße mit denselben Maschinen und Verfahren hergestellt werden. Diese Methodik soll dazu beitragen, den gesamten Produktionsprozess für Elektromotoren flexibler, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Im Bedarfsfall soll das Areal für das Forschungsprojekt um 250 Quadratmeter erweitert werden können.