Daimler Trucks arbeitet an einer langstreckentauglichen Version seines batteriebetriebenen Lkw Mercedes-Benz eActros. Für das Modell bahnt sich nun eine erste Großbestellung an: Der Logistikdienstleister Dachser plant, 50 Einheiten des auf der diesjährigen IAA Transportation vorgestellten eActros LongHaul in seinen europäischen Fuhrpark aufzunehmen. Dazu wurde nun eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Dachser will den Fernverkehrs-Lkw in der Konfiguration als 6×2 Wechselbrückenfahrzeug mit 1120 Millimeter Abstellhöhe einsetzen. Damit erweitert Dachser seine E-Fahrzeugflotte deutlich. Der E-Lkw mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern mit einer Batterieaufladung soll 2024 die Serienreife erreichen.
„Mit dieser Absichtserklärung unterstreichen wir unser Engagement für die Entwicklung und Erprobung umweltfreundlicher Nutzfahrzeugantriebe“, so Alexander Tonn, Chief Operating Officer (COO) Road Logistics bei Dachser. „Die große Reichweite des eActros LongHaul wird es uns ermöglichen, Waren auch im schweren Nutzlastverkehr und im Fernverkehr zwischen unseren europäischen Standorten emissionsfrei zu transportieren. Dies ist für Dachser ein wichtiger Baustein der langfristigen Klimaschutzstrategie.“
Dachser setzt seit 2018 batterieelektrische Fahrzeuge wie den FUSO eCanter und den eActros im Rahmen eines nachhaltigen Stadtbelieferungskonzepts ein. Laut dem Unternehmen liefern die batterieelektrischen Transporter und Lkw in mittlerweile elf europäischen Metropolen in einem definierten Innenstadtbereich standardmäßig alle Sendungen lokal CO2-neutral aus. Auf der letzten Meile setzt Dachser zusätzlich elektrisch unterstützte Lastenräder ein, um die Sendungen zu verteilen.
„Mit der Performance der BEV-Fahrzeuge haben wir in der City Logistik sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher war es logisch, auch den nächsten Schritt – die Langstrecke – gemeinsam mit Mercedes-Benz Trucks anzugehen“, sagt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei Dachser.
Die Entwicklungsingenieure legen den eActros LongHaul laut Mercedes-Benz Trucks für dieselben Anforderungen an die Dauerhaltbarkeit von Fahrzeug und Komponenten wie einen vergleichbaren konventionellen schweren Fernverkehrs-Actros aus. Das bedeutet 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung in zehn Betriebsjahren.
Im eActros LongHaul kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese haben vor allem eine hohe Lebensdauer und mehr nutzbare Energie. Die Akkus lassen sich in der Serie laut Mercedes-Benz Trucks an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen. Drei Batteriepakete liefern eine installierte Gesamtkapazität von über 600 kWh und zwei Elektromotoren als Bestandteil einer neuen E-Achse generieren eine Dauerleistung von 400 kW/544 sowie eine Spitzenleistung von über 600 kW/816 PS.
Zusätzlich zur Sattelzugmaschine wird Mercedes-Benz Trucks ab Marktstart auch Pritschenfahrgestell-Varianten des eActros LongHaul produzieren. Dies biete Kunden zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten im vollelektrischen Transport, so das Unternehmen.
alupo meint
„…soll 2024 die Serienreife erreichen.“ Also frühestens in 2025.
Und dann auch nur mit 500 km Reichweite.
Naja, besser als gar nichts.
Wird schon noch… Dauert eben…
MAN meint
Ja ,macht Sinn. Die Grünen schalten alle AKW in Deutschland ab und Mercedes kommt mit Elektro LKW 😂
David meint
Im Kern ist das eine Meldung, die wir in den nächsten Jahren sehr regelmäßig lesen werden. Alle Großkunden werden von ihrem bisherigen Flottenpartner eine gewisse Menge Elektrotrucks bestellen. Warum? Weil alle „Green“ werden müssen. Und weil ein neuer LKW besser sichtbar und schneller und billiger zu machen ist, als eine wirklich grüne Produktion. Warum mit dem bisherigen Flottenpartner? Weil der dafür sorgt, dass alles reibungslos klappt. Bringt es der Elektrotruck nicht, kommt als Ersatz ein normaler. Und genau deshalb wird es Nikola als Iveco in Europa oft geben, Tesla aber quasi gar nicht.
Werner Mauss meint
Reibungslos, heißt das wie geschmiert? Mercedes, soso, ist so ein LKW überhaupt technisch möglich? Hat man so einen LKW denn schon in echt fahren seh’n? Bietet Mercedes auch die Ladeinfrastruktur und was für einen Stecker wird er denn haben? Fragen über Fragen.
Alkibiades meint
Naja, etwas mehr als bei Tesla wird schon dahinterstecken.
Werner Mauss meint
Da bin ich aber gespannt, Tesla fährt schon und wird ausgeliefert
Mäx meint
Soweit ich mich erinnern kann wurden 2 Stück „übergeben“…
Und dass der LKW von Mercedes zumindest fährt wurde schon bewiesen.
Also…
Kasch meint
Aktuell hat Pepsi 36 Semis bekommen und 4 Stück MW-Lader installiert. Aber solange Keiner auf europäischen Straßen auftaucht, kann man natürlich das ganze Fz als Fake propagieren – 70% der Bevölkerung wird keine Zweifel haben und auch das nahende Ende der Firma nicht bezweifeln :-)
Randy meint
Der Semi sowieso nur für den US Markt und der ist dort hart umkämpft. Er kostet 200.000, ein vergleichbarer Diesel LKW nur ca. 120.000, deshalb werden E-LKW in den USA mit 40.000 Dollar staatlich subventioniert, in Kalifornien gibt es nochmal eine extra Subvention obendrauf. Ohne die, hätte der Semi keine Chance. Wir werden sehen…
Ben meint
Wow Randy schick mal bitte die Nummer von deinem Vertriebspartner bei dem ich nen Lanstrecken 40Tonner für 120k bekomme, davon mal ab das in Firmen nur geleast wird, der letzte DAF Langstecken 40 Tonner als nackter Hirsch hätte 175k gekostet.
Mäx meint
Also ich weiß, dass unsere Firma vor 3 Jahren die Zugmaschine für deutlich unter 100k gekauft hat, war ein MAN TGX18 mit einem kleineren 6 Zylinder.
Wenn man den 8 Zylinder nimmt wirds natürlich teurer, aber ich glaube nicht an eine Verdopplung.
Ben meint
Typisch FUDavid, werden die Nicola Lkw schon gebaut, fahren die schon…hab letztens nen 8h durchgeklick mit der Fahrt des beladenen Semi und eins mit nen beladenen Volvo und was ist überhaupt mit Traton wann fängt MAN endlich an ihre BEVLkw auszuliefern, gibt es sowas von Traton überhaubt neben den Scania 7,5 Tonnern ?
Mäx meint
Wo ist das denn FUD, außer, dass es nicht deiner Meinung entspricht?!
Er schreibt von der Zukunft und stellt Vermutungen auf.
Iveco baut den Nikola Tre in Serie.
Der Semi wird es in Europa(!) schwer haben, da die Länge aktuell nicht zur Zulassung mit Standardtrailern passt. Und die meisten Transporte werden nun mal mit Standardtrailer gemacht und da wird sich keiner jetzt ein Zugmaschine ans Bein binden, wo ich nur bestimmte Trailer mit fahren kann.
Es muss also Ausnahmegenehmigungen geben, oder eine angepasste Variante für den europäischen Markt.
Das alles dauert dann aber auch entsprechend…
Ich würde sagen alle Hersteller sind ungefähr gleich weit.
Ein Vorteil von Tesla, der zweifelsohne nicht zu unterschätzen ist, scheint bisher die Reichweite/Effizienz zu sein.
Wie oben dargestellt ist er für Europa aber nicht für alles anwendbar.
Randy meint
Der Semi war übrigens nur mit 5 Tonnen beladen.
Jörg2 meint
„Absichtserklärung“
„soll in 2024“
Trockene Tücher sind was anderes.
Es wäre aber natürlich SEHR hilfreich, wenn alle solcher Ankündigungen auch den realen Markt erreichen würden. Wir brauchen im E-Mobilitätsmarkt viel mehr Anbieter, viel mehr Konkurrenz.
Pilatus meint
Er wurde ja erst diesen September vorgestellt, sollte klar sein dass er nicht wenige Monate später schon zahlreich auf der Strasse zu sehen sein wird.
Andere brauchen dafür 5 Jahre, und fahren immer noch nicht in Serie ..
Andi_XE meint
Auch ein gut ausgebautes Servicenetz ist für einen Flottenbetreiber ein wichtiges Kriterium.
Kasch meint
Na hoffentlich hat sich Dachser für die wirtschaftlichste Marke entschieden.😁
M. meint
Die bei Dachser können auch rechnen, nicht nur Foristen auf ecomento.de.
Die machen das ja schon etwas länger ;-)
eBiker meint
Offensichtlich – oder einfach nur für die Marke die zeitnah liefern wird.
Ben meint
Waaaas eActros LongHaul von den H2 Schnüfflern wird immer behaubtet es wird keine LongHaul BEV LKW geben, na so was.
Markus Müller meint
Wichtig für eine Transportfirma ist auch noch, dass nicht nur die Bestellung klappt, sondern dass dann auch die Auslieferung nicht ein paar Jahre Verzögerung hat.
M. meint
Ach, in Zeiten von OTA wird die physische Verfügbarkeit vermutlich gerade überbewertet.
Da muss Dachser vielleicht tatsächlich noch dazu lernen.
;-)
Kasch meint
50 Trucks flottet man jedenfalls nicht im halb- bis dreijahresleasing mal probeweise ein, wie das Privatnutzer von BEVs machen können. Mit, oder ohne Ladeinfrastruktur, und, und, … in jedem Fall eine längerfristige, finanziell relevante Entscheidung für Spediteure.