Der britische, heute in chinesischer Hand befindliche Autohersteller MG Motor setzte im vergangenen Jahr 15.684 Fahrzeuge in Deutschland ab. Dies ist ein Plus von 484 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 3239 neu zugelassene MG verzeichnet wurden. Ein Großteil der Fahrzeuge waren Stromer.
Allein im letzten Monat des vergangenen Jahres registrierte MG in Deutschland 4518 neu zugelassene Fahrzeuge. Dies macht den Dezember 2022 zum bislang absatzstärksten Monat der Marke. Mit über 15.000 verkauften Einheiten liegt MG in der Jahresbilanz gleichauf mit etablierten Exportmarken. Beim Marktanteil hierzulande meldet die Marke für 2022 1,9 Prozent bei den rein elektrischen und 1,8 Prozent bei den Plug-in-Hybrid-Pkw.
„MG Motor hat sich im vergangenen Jahr als starke Marke auf dem deutschen Automobilmarkt etabliert. Darauf können wir stolz sein“, sagt Jan Oehmicke, Vice President DACH von MG Motor Europe. „Über 15.000 verkaufte Modelle sprechen für sich. Vor allem aber sind sie ein Beweis für das Vertrauen, das uns unsere Kundinnen und Kunden entgegenbringen. Darüber freue ich mich ganz besonders. Wir haben die Weichen für 2023 gestellt und werden unser attraktives Modellportfolio noch einmal ergänzen. Ich bin zuversichtlich, dass wir den erfolgreichen Kurs der Marke auch im neuen Jahr fortsetzen werden.“
Unter anderem das neue Schrägheckmodell MG4 Electric trug mit bisher 1769 Neuzulassungen zum Ergebnis von MG im Jahr 2022 bei. Beliebtestes MG-Fahrzeug war in Deutschland 2022 das Kompakt-SUV MG EHS: Der Plug-in-Hybrid wurde 6415 Mal verkauft und macht so etwa 40 Prozent der Neuzulassungen der Marke aus. Der 2022 neu eingeführte, vollelektrisch angetriebene Kombi MG5 Electric hat 2738 Käufer gefunden. Das Premium-SUV MG Marvel R wurde im vergangenen Jahr 1316 Mal neu zugelassen, das auch als E-Auto erhältliche kompakte SUV MG ZS 3446 Mal.
Das Unternehmen teilte weiter mit, dass das Netz der MG-Motor-Partner 2022 um rund ein Viertel auf knapp 130 Agentur- und Servicepunkte gewachsen ist.
Wishgooddays meint
Ist schon interessant was man hier liest. Der MG 4 mag im ersten Augenblick günstig aussehen, stimmt aber nur im Vergleich zu den EU E-Cars was Preis betrifft. In China kostet er 16-19k Dollar. Dann wären max 25-27 k EU ok. Die China E Cars sind 100-300 % teuerer in EU. Der Dacia kostet bei besserer Ausstattung 7k in China, in EU 21k! Selbst VW ID3 kostet nur die hälfte in China. Soviel zum Thema billiger.
Wir haben uns die Karosserie Verarbeitung genau angeschaut. Mein Freund ist Profi in dem Bereich und sein Gesichtsausdruck sprach Bände! Das Auto war ein Vorführwagen und ein paar Monate alt. Der hatte schon Rostansätze an Stöße. Sein Urteil war nur vernichtend was Verarbeitung betraf. Blechstoßkanten offen so das Wasser eindringen kann. Mag der Rest alles gut sein, die Karosserie wird nach 2-3 Jahre von Rost schon mitgenommen sein.
Einzige Chance dem zu begegnen, zu einem Spezialisten für Karosserieversiegelung gehen. Da werden dann 2k Minimum fällig bei den vielen Stellen. Das aber gleich am besten nach Auslieferung. Ich habe einen Golf 1 GLI Cabrio Baujahr 81 mit Pirelli Sonderausstattung 1985 bei ihm machen lassen. Der hat heute noch kein Rost. Wichtig ist, den Schutz regelmäßig kontrollieren und ausbessern lassen. Bei Steinschlag sofort!
andi_nün meint
Das richtige Auto zur richtigen Zeit, das hat SAIC gut gemacht.
Das Auto ist an sich nicht günstig, aber günstiger als die Konkurrenz. Entsprechend richtig bepreist. Man darf wohl >50.000 Stück in Europa 2023 erwarten. Wieder Stückzahlen, die die europ. Hersteller nicht mehr verkaufen können.
Rüdiger Maiwald meint
An jedem verkauften Fahrzeug von SAIC Motors verdient Volkswagen mit.
Andreas_Nün meint
Sie kennen offenbar die Firmenstruktur von SAIC nicht.
Tesla-Fan meint
Das können sie sicher näher belegen?
SAIC Volkswagen ist eine Tochtergesellschaft vom SAIC Konzern. (40% der Tochtergesellschaft gehören Volkswagen)
Der SAIC Konzern kaufte 2007 die Nanjing Automotive Group zu der damals MG, Rover u.a. gehörten und gliederte sie als weitere Tochtergesellschaft in den SAIC Konzern ein.
Der SAIC Konzern hat noch viele weitere Tochtergesellschaften, Beteiligungen und Joint Ventures. Ob und wie da irgendwelche Gelder zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften hin- und her fliessen und ob der Geldfluss in Wolfsburg vorbeikommt ist ziemlich intransparent. (wie bei vielen derlei komplexen Firmenkonstrukten)
David meint
Gut, das wird nicht im Detail offen gelegt. Aber es ist üblich, eine Partnerschaft finanziell abzusichern. Das geht auch indirekt. Denn es ist gewollt, dass man am Erfolg des Partners partizipiert. Um nicht gegen ihn direkt oder indirekt zu arbeiten. Insofern dürfte ganz klar sein, dass Volkswagen lieber SAIC als z.B. BYD erfolgreich sieht.
Peer meint
Ich finde die Fahrzeuge der Marke MG gut. Hier in Berlin sieht man die Fahrzeuge schon oft (subjektiv).
Preis/Leistung stimmen daher auch der Erfolg. Gut so und weiter so.
elbflorenz meint
Bin ja Mal gespannt, mit welchen Marken der SAIC-Konzern noch so in Europa erscheint. Neben MG und MAXUS.
Interessant wäre natürlich IM (mit dem Internet-Riesen Alibaba als Softwarepartner) und RISING.
Und klar – die ganzen Kleinstwagen wie der Wuling MINI, der Bajoun und was es sonst noch in dieser Klasse aus dem „Shanghaier Imperium“ gibt …
Egon Meier meint
Es war zu erwarten: Chinesen haben nur einen Chance auf dem europäischen Markt, wenn sie sich an bekannte Namen anhängen: Volvo, MG ..
Dann können sie jeden Murks zu Spitzenpreisen verkaufen – billig aber beileibe nicht preiswert.
Es gibt eben Kunden, die sich von Namen blenden lassen.
Spock meint
Wieso Murks? Wir fahren einen MG4 seit Oktober 2022 und der ist echt super. Verarbeitung 1a, Ladeleistung in der Spitze bis 145 kW bei Werkseitig angegebenen 135 kW. Super Straßenlage und die Software ist gut. Billig und Murks (Software) ist da wohl eher der ID.3. Da stellt sich die Frage wer sich hier von welchen Namen blenden lässt.
Technifan meint
So ist es. Es gibt eben Kritiker, die etwas kritisieren, was sie selber wahrscheinlich nie erfahren haben.
Chinesen können billig, preiswert und premium.
Egon Meier meint
Selbst billig können sie nicht.
WEnn ich so sehe, welche Preise für welche Fahrzeuge aufgerufen werden …
Wenn man bei Billig einen Eimer Wasser mit einer Flasche Premium-Champagner vergleicht ist natürlich de Eimer Wasser billiger ..
Egon Meier meint
„Wieso Murks? Wir fahren einen MG4 seit Oktober 2022 und der ist echt super. “
Wenn ich mir in diversen Foren die Mängelberichte ansehe sind die MG ein komplettes Fail. Und selbst wohlmeindende Testberichte sind eine Offenbahrung. Es ist in den Medien Foren absolut chic, die Chinesen zu loben .. und die deutschen Hersteller runterzureißen .. aber wenn man dann zwischen den Zeilen liest ist das schon sehr spannend ..
Kennen sie den yt-Bericht der nach EINEM Jahr massive Rostprobleme am Unterboden des MG dokumentierte?
Aber gut .. wenn sie das nicht wahrnehmen..
Torsten Dennert meint
Wir haben
nach der tollen Probefahrt im November
gestern unseren MG 4 Electric
übernommen – top.
Emobilist meint
Ich fahre den MG 4 auch seit Oktober und bin super zufrieden, wenn ein einzelnes Auto auf YouTube mit Rost gezeigt wird, bedeutet das nicht, das alle so aussehen. Montagsautos gibt es bei jedem Hersteller. Für den Preis des MG hätte ich gerade Mal einen e-up kaufen können und unbestimmte Zeit drauf gewartet. Aber jedem seine Meinung :-)
David meint
Das war bei jeder Marke so. Die ersten Kunden fanden alles toll. Wer kennt noch Proton oder Daewoo aus Südkorea? Die waren auch gut und günstig. Da wird das in wenigen Jahren landen. Und dann ist in sechs Jahren nur noch auf dem Akku ein Restwert von 1000€.
Dagobert meint
SAIC macht hier vieles richtig:
– Die Marke MG ist vielen noch ein Begriff
– Es gibt ein richtiges Händlernetz und nicht nur Servicepartner
– Preis / Leistung ist wirklich gut
Ossisailor meint
SAIC ist tatsächlich enorm stark als Konzern. Die Nr. 3 hinter Tesla und BYD. Interessant ist, dass sie besonders in Schweden erfolgreich sind und dort 8 % Marktanteil in 2022 hatten. Auf die muss man achten.
David meint
Jetzt ist der Markt in Schweden ja nicht der Leitmarkt der Welt. Trotzdem sind Polestar, Smart, MG die richtigen Verkleidungen für chinesische Autos, wenn sie bei uns Fahrzeuge absetzen wollen. Mit dem eigenen Markennamen, womöglich auch noch mit einem auf chinesische Verhältnisse angepassten Finanzierungs- und Ladekonzept, wird das hierzulande nichts werden. Vor allen Dingen kann man nicht selbsternannt eine Nobelmarke ausrufen. Das werden sie aber noch einige Milliarden später lernen.