Autokäufer favorisieren auch bei elektrischen Modellen ihren Autohändler vor Ort zum Erwerb des Fahrzeugs. Das ergab eine Untersuchung der Marktforscher von MiiOS und UScale. „Vor dem Hintergrund, dass nur jeder vierte E-Auto-Besitzende der alten Fahrzeug-Marke treu geblieben ist, wird deutlich, dass der Wettbewerb zwischen Händlern und Herstellern als Verkaufspate noch nicht ausgemacht ist“, so die Marktforscher.
Rund zwei Drittel der für die Auswertung befragten privaten E-Auto-Fahrer kauften ihr batterie-elektrisches Fahrzeug beim Händler vor Ort oder über dessen Website. Nur 21 Prozent erwarben ihr Fahrzeug online beim Hersteller, nur 4 Prozent bei einer anderen Online-Plattform.
Autohändler stehen laut der Studie nicht in Konkurrenz zu Online-Angeboten. Sie könnten vielmehr die Online-Tools für ihren Vertrieb nutzbar machen, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben. Wichtiger Treiber der Händler-Nachfrage sei der hohe Informationsbedarf der Kunden.
„Obwohl die aktuellen E-Auto-Fahrer:innen zum Segment der Innovatoren und Early Adopter gehören und damit über große Kompetenz der Elektromobilität im Allgemeinen verfügen, ist der Wissensstand zu Finanzierungsmöglichkeiten und Versicherungen verhalten“, erklären die Marktforscher. Während Hersteller und Versicherungen in diesem Feld eher passiv in Erscheinung treten würden, blieben Autohändler der gewählte Partner, wenngleich die Zufriedenheit über die Beratung durchschnittlich ausfalle.
Die Studie zeigt darüber hinaus große Veränderungen in der Motivation zum Auto-Kauf: Nur knapp jeder vierte Befragte blieb der gewohnten Pkw-Marke beim Kauf eines E-Autos treu. 77 Prozent gaben an, beim Umstieg vom Verbrenner nicht nur das Fahrzeugmodell, sondern auch die Marke gewechselt zu haben. Anstatt also nach Loyalität wurde als Erstes nach der technischen Begeisterung entschieden, am zweitwichtigsten nach der Verfügbarkeit und nach dem Preis auf Platz 3.
„Die geringe Loyalität zur Marke ist für Hersteller und Händler Chance und Risiko zugleich. Mit der richtigen Gestaltung von Finanzierung, Leasing- und Versicherungsangeboten kann Markenbindung wieder aufgebaut werden“, kommentiert Dr. Axel Sprenger, Geschäftsführer von UScale.
Insgesamt habe die Untersuchung bestätigt, dass E-Auto-Besitzer über ein höheres Netto-Einkommen als Verbrenner-Besitzer verfügen. Der Anteil derer, die das nächste private E-Auto finanzieren oder leasen wollen, sei wachsend und bestätige die Denkweise, Fahrzeuge besser zu nutzen als zu besitzen. Der Anteil an Dienstwagen war mit 15 Prozent in der Befragung gering, was die Marktforscher mit der noch mangelnden Durchdringung von Stromern in Firmenflotten begründen.
South meint
Kein Mensch braucht mehr das engmaschige, ineffiziente und teure aktuelle Händlernetz … klar in Ballungszentrenten oder je Landkreis, wenn doch mal mehr kaputt ist oder für Probefahrten; aber bestimmt nicht mehr in jedem Dorf/Stadt. Das ist weder vom Vertrieb noch von den Reperaturen her notwendig…
David meint
Es ist ziemlich praktisch, wenn man am Ort einen Händler hat.
Bei Porsche ist es aber auch der Kundenservice insgesamt. Du kannst mit deinem Porsche zum Porschezentrum fahren. Da ist immer was los, es gibt Kaffeespezialitäten, Ausstellungen, Events, also viel zu sehen und zu erleben. Da fühlt man sich wohl, unter seinesgleichen und Samstags startet oft spontan eine Ausfahrt. Du kannst aber auch nur anrufen, dann wird dein Porsche abgeholt und gebracht, falls mal wirklich etwas ist.
Bei Tesla gibt es gar keinen Kundenservice. Dafür gibt es die grundsätzliche Idee, dass der Kunde schuld ist. Gäbe es einen Kundenservice und Kundenzentren – will man da wirklich hinfahren und Rentner im karierten Hemd treffen, die Tipps über Gratislader austauschen? Ich denke, nein. Wenn etwas noch schlimmer als die Fahrzeuge ist, sind das wohl deren Besitzer.
Ich sehe nur die Gefahr, dass sich Tesla mit dem Konzept des absichtlichen Nicht-Service isoliert. Polestar, zum Beispiel, bedient sich der Volvo Vertretungen und auch andere Newcomer planen nicht unbedingt online, wie BYD.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gähn, David, heute ist dir aber gar nichts Originelles eingefallen.
„Da fühlt man sich wohl, unter seinesgleichen …“. Genau das ist der Grund, warum du mich dort nie sehen wirst. Immer nur Leute aus der eigenen Blase, wie langweilig.
Ach ja, Kaffee gibt es im übrigen sogar bei Tesla, habe ich gar nicht erwartet – aber viel wichtiger, es gibt dort super nette und kompetente Mitarbeiter.
Ben meint
Also im Service Center in Wilsdruff, ists schön, modern, kostenloses W-Lan, kostenlosen Kaffee, nette Mitarbeiter und tollen Service, war in 90000km zwar nur 2 mal dort aber hatte nie Probleme, aber typisch FUDavid halt.
Ben meint
Gibts eigendlich nen sinnvollen Grund warum der Teslahate von FUDavid, einem bekannten und bezahlten VW Lobbyisten von ecomento nicht gelöscht wird so wie es auf e-news geschieht, wobei dort mitlerweile der 3.Acc. von FUDavid gesperrt wurde.
Andrea Sikel meint
Wer bitte hätte vor 20, 25 Jahren, als es in kleinen Schritten mit Online-Banking losging, jene heutige Entwicklung weg von der Bankfiliale und hin zum Selbsterledigen der Bankgeschäfte so geahnt oder vorhergesagt?
Es mag sein, dass es den Autohandelsbetrieben mittelfristig ähnlich ergehen wird wie den Bankfilialen in diesem und dem zurückliegenden Jahrzehnt.
David meint
Nun, der Bedarf an Betreuuung für Autos geht seit den 70er Jahren stets zurück. Denn vom Abschmierdienst alle 2.500 km und Ölwechsel plus Zündkontakten einstellen alle 5.000 km ist man selbst beim Verbrenner bis zur ersten Inspektion bei 30 tkm gekommen. Elektroautos brauchen noch weniger Betreuung und der Verkauf wird über Agenturmodelle erfolgen. Insofern ist es ein No-Brainer vorherzusagen, dass es weniger Betreuung geben wird. Weniger heißt aber nicht, keine.
Peter Robertson meint
„Wissensstand zu Versicherungen“ bzgl. Elektroautos ist verhalten?
Ich habe meinen BEV dort versichert, wo ich auch meine Verbrenner seit 45 Jahren versichert habe bzw. hatte. Kein Unterschied etwa in Vertragskomplexität o. dgl.
Walter Zopp meint
Ich habe alle meine Neuwagen der letzten 10 Jahre bei Online-Händlern gekauft bzw. vermittelt bekommen und sie dann vom physischen Händler irgendwo abgeholt (mal eher nah, mal fern).
„Meine“ Werkstätten vor Ort (Markenwerkstatt; Freie Werkstatt) sind trotzdem nicht traurig. Sie verdienen ja an den Inspektionen und evtl. Reparaturen meiner Fahrzeuge.