Eine aktuelle Auswertung des Markbeobachters DAT zeigt die Sicht der Fuhrparkleiter auf die aktuellen Themen der Branche. So ist die Durchdringung von Verbrennermotoren, insbesondere Dieselmotoren (64 %), in den Fuhrparks weiterhin sehr hoch. Die große Mehrheit der Befragten (81 %) sieht derzeit ihre Flotte nicht in der Lage, alle Strecken rein batterieelektrisch zurückzulegen. Im vergangenen Jahr konnten 68 Prozent aller Fuhrparkleiter ein oder mehrere fest geplante Fahrzeuganschaffungen nicht tätigen. Hauptgrund waren lange Lieferzeiten.
Die Entwicklung der Antriebsarten in den Firmenfuhrparks während der vergangenen drei Jahre zeigt laut dem jüngsten DAT-Barometer, dass nach wie vor der Verbrenner und dort vor allem der Diesel die wichtigste Antriebstechnologie bleibt. Der Diesel-Anteil lag demnach im März 2023 bei 64 Prozent. 17 Prozent entfielen auf Benziner, der Rest (19 %) fuhr mit alternativem Antrieb. Die Verfügbarkeit von neuen Diesel- und auch Benzin-Pkw ist aufgrund der veränderten Modellpolitik der Hersteller bereits eingeschränkt. Gleichzeitig wächst durch die steuerlichen Anreize für Elektroautos und Plug-in-Hybride die Durchdringung von alternativen Antrieben in den Flotten weiter (davon aktuell E-Autos: 47 % und Plug-in-Hybride: 42 %).
Befragt man die Fuhrparkleiter zur terminlichen Festlegung des Verbrenner-Aus seitens der Politik, so halten dies 67 Prozent für den falschen Weg, 26 Prozent stimmen der Entscheidung zu. Bezüglich der Mobilitätsbedürfnisse im Fuhrpark meinten 81 Prozent, dass zum aktuellen Zeitpunkt nicht alle ihre Wegstrecken mit reinen Batterie-Pkw zurückgelegt werden könnten. 32 Prozent gaben an, sie hätten Dienstwagenberechtigte, die wieder zu einem klassischen Verbrenner zurückkehren möchten. Einer der wichtigsten Anschaffungsgründe für Pkw mit alternativen Antrieben, so bestätigten es 67 Prozent, seien die günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden gewesen.
Die Frage, ob alle fest geplanten Pkw-Anschaffungen im vergangenen Jahr getätigt wurden, bejahten 32 Prozent der Fuhrparkleiter. Die große Mehrheit allerdings (68 %) verneinte dies. Als Gründe wurden vor allem die langen Lieferzeiten genannt (84 %). Häufig waren aber auch die gewünschten Fahrzeuge (57 %) oder bestimmte Ausstattungsmerkmale (27 %) nicht bestellbar. Die hohen Preise, die 2022 vor allem bei Endverbrauchern einen Autokauf verhinderten, spielten bei 36 Prozent der Fuhrparkleiter eine Rolle. Dies kann laut DAT damit zusammenhängen, dass 80 Prozent der Fuhrparks mit geleasten Fahrzeugen operieren und nur 20 Prozent die Fahrzeuge tatsächlich selbst kaufen.
16 Prozent der befragten Fuhrparkleiter haben sich intensiv mit synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, beschäftigt. Weitere 37 Prozent haben viel davon gehört oder gelesen. Wer diese Kraftstoffe kennt, der hält sie in hohem Maße (66 %) für vielsprechend und sieht darin eine klimaschonende Alternative neben der Elektromobilität. 28 Prozent halten nichts davon, da sie die Herstellung als zu aufwendig und den Verkauf an Tankstellen sehr teuer einschätzen.
Boris meint
eFuels: Ich wusste nicht, wie verbreitet Zahlenblindheit ist. In dem Mega Projekt in Chile möchte man 550 Mio Liter eFuels pro Jahr herstellen. Alleine die USA verbraucht 3 mal so viel Benzin…… am TAG!!!! 1,4 Mrd Liter Benzin an einem einzigen Tag. Also reicht diese Jahresproduktion für einen drittel Tag. Nur für die USA. In Deutschland verbrauchen wir 48 Mrd. Liter pro Jahr. Und als erstes muss der weltweite Flug- und Schiffsverkehr versorgt werden, da man den nicht elektrifizieren kann. Alleine der Frankfurter Flughafen verbraucht ca 4 Mrd Liter Kerosin pro Jahr. Zudem ist das Zwischenprodukt bei eFuels grüner Wasserstoff, der Champagner der Energiewende. Der wird zuerst für die weltweite Stahlproduktion gebraucht. Ergo: Es wird keine eFuels für den PKW Bereich geben. Hier noch mal wissenschaftlich zusammen gefasst: https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/e-fuels-wahrscheinlich-noch-lange-knapp-pik-analyse-papier
Jörg2 meint
Ich finde, man sollte bei der Betrachtung von s.g. Firmenflotten immer strikt trennen zwischen: den Fahrzeugen, die als Lohnbestandteile den AN überlassen werden (die sie sich oft frei wählen können und „Kosten“ nicht Prio 1 haben…) und den Fahrzeugen, die eng eingebunden in den betrieblichen Prozess sind und solche Dinge wie Transportaufgaben, Service-Kfz etc. erfüllen.
Für die zweite Gruppe fehlt es noch sehr an Angeboten.
Duesendaniel meint
Das Ziel von Fuhrparkleitern ist naturgemäß nicht, etwas Gutes für das Klima zu tun, sondern mit möglichst wenig Aufwand und Kosten ihre Mitarbeiter mobil zu halten. Wenn sie sich also ‚intensiv‘ mit dem Thema eFuels beschäftigt haben wollen, dann auch nur, weil sie nichts ändern wollen und beim Thema Kosten haben sie entweder nicht verstanden, wohin die Reise da gehen wird, oder sie hoffen auf die FDP, die diesen Wahnsinn tatsächlich mit Steuergeldern subventionieren will.
ChriBri meint
Würde ich widersprechen: Pauschalierungen über „Fuhrparkleiter“ führen nicht weiter. Wir versuchen bei sämtlichen auslaufenden LvVerträgen wo es geht auf E umzustellen… es gibt halt Grenzen, s. mein Kommentar
Duesendaniel meint
Ich habe doch geschrieben, dass es um Kosten geht und eFuels nicht die Lösung sein können und das haben Sie bestätigt. Wo müssen Sie mir da widersprechen? Dass das E-Auto in Fuhrparks die Lösung für alles ist, habe ich auch nicht behauptet. Mit 8 Jahren Praxiserfahrung ist mir völlig klar, dass das nicht für alle passen kann, aber sicher für die meisten. Wie man bei 0,25% vs. 1% Versteuerung noch Vorbehalte haben kann, verstehe ich zwar nicht, aber das muss wohl jeder selber entscheiden.
Und wenn die meisten elektrisch fahren, könnte man nicht einen kleinen Pool mit Benzinfahrzeugen für die Langstrecken bereit stellen? Die wenigsten kleineren Firmenwagen fahren doch wohl mehr als als 250km am Tag und das jeden Tag, oder ist das bei Ihnen anders?
Und für die wirklichen Vielfahrer gibt es zudem günstige Tarife, wie z.B. von Elli für 0,35 €/KWh (+ 14,99€ Monatsgebühr) an allen Ionity-Säulen. Das sind dann im Schnitt 7-8€/100km, also immer noch weniger als ein Diesel an Treibstoff kostet, plus keine Steuern plus weniger Kosten für Werkstatt und Wartung.
Ich soll ja nicht pauschalisieren, dann gibt es doch bestimmt auch Fuhrparkbetreiber, für die sich das rechnet? Ich meine doch schon einige Male davon gelesen zu haben.
David meint
Stimme vollständig zu. Was Neues wollen die nicht. Macht nur Scherereien! Läuft doch so gut gerade. Zumal sind sie auch Kummerkasten der Menschen, die im Kopf nicht umpacken können.
Genau deshalb werden in vielen Konzernen demnächst die Stäbe umgebaut: Fuhrpark, Real Estate und Compliance gehen in ein eigenes Vorstandsamt für ESG. Und die Leitung bilden Fachleute aus Feldern, die für die jeweilige Abteilung zukunftsweisend sind. Also wird ein Elektroautospezialist den Fuhrpark leiten. Dann sieht das mit der Machbarkeit auch gleich ganz anders aus.
Karsten Bandow meint
Ich denke nicht das man das verallgemeinern kann. So ist es bei uns z.B so das seid 2022 in der PKW Flotte keine Verbrenner und keine Hybrids mehr angeschafft werden dürfen.
Ab 2025 besteht die Verpflichtung auch die Servicefahrzeuge auf BEV umzustellen, heißt es dürfen keine Autos mehr mit Verbrenner angeschafft werden, denn das Ziel ist in unserem Konzern, Weltweit, ab 2030 kein CO2 mehr bei der Mobilität auszustoßen.
Ferdi meint
Die Dienstwagen Berechtigung wird wohl Ende 2024 enden und dann kann jeder privat kaufen was er will. So sparen wir Steuern, Strom und viel Sprit.
Es darf sicher nicht sein, dass E-Fuel oder H2 bei Dienstwagen vernichtet werden.
Und wenn dann jede Firma wieder regional im Umkreis von nur 30km aktiv sein darf bracht keiner einen Dienstwagen SUV!
Es werden wieder Lieferwagen morgens von der Firma zu den Kunden und Abends zurück zur Firma zu 100% genutzt werden müssen. So spart man.
Jede/jeder in der Firma, auch die Chefs/in müssen dann private Fzg kaufen oder leasen. Das entspannt das Finanzamt und die Finanzmittel können sozial Schwächen und keinen Binzen zugewiesen werden. Demokratie die funktionieren kann.
MAik Müller meint
@Ferdi dann sind Audi Mercedes BMW usw. die Fahrzeuge ab 60000€ aufwärts verkaufen bald pleite :)
Oldman meint
Na und? Wir Bürger holen uns das Bürgergeld und legen uns in die Sonne!
GE meint
Irgenwie kann es nicht Sinn der Sache sein das Geschäftsmodel von Audi und Co durch Steuergelder/verzicht auf Steuergelder zu subventionieren.
Audi verkauft von 1.6 mio Autos nur etwa 214.000 in Deutschland, die werden nicht Pleite gehen wenn wir die Regeln bei den Dienstwagen ändern.
ChriBri meint
Wir haben im Fuhrpark doch folgende Probleme: Mitarbeiter, die 40Tkm+/Jahr fahren, die ohne WB Möglichkeit wohnen und die überzeugt werden müssen von der E Mobilität. Mit der Brechstange geht das leider nicht. Und dann kommt das nächste Problem: die Finanzierung. Die Hersteller haben es ja vermocht, im letzten Jahr die Preise derart hochzuziehen, dass es keine vernünftige Auswahl gibt. Denn vertretbare Reichweite beim E Auto ist heute definitiv eine Frage des Preises und erst bei 50T EUR + zu finden. Die „Standard-Fuhrparkklassen“ mit Golf Diesel/Passat Diesel liegen mit entsprechender Reichweite 10-15T EUR drunter (Aktuell bekommt man dafür eine ZOE, dankeschön) und das ist das Problem. Dass der Mehrpreis durch Energiekosteneinsparung kompensiert werden soll, ist leider Traumtänzerei, da die Vielfahrer halt nicht an der heimischen Wallbox oder an der PV Anlage laden, sondern ausschließlich an Schnellladern… genauso Traumtänzerei von einigen Fuhrparkverantwortlichen ist die Meinung zu e-fuels… kann man nur als romantische Träumerei abtun, da einfach nicht durchgerechnet, von der Klimabilanz ganz zu schweigen. Sobald die Anschaffungspreise nachgeben, kann man das Thema sicherlich anders angehen, aktuell ist E Mobilität im Fuhrpark ein Luxuxthema der oberen Fahrzeugklassen – leider.
Andi EE meint
@ChriBri
Hängt alles von der Reichweite und Kosten ab. Es wird wie beim M3 von Tesla sein, 90% haben über den Elektro-Weg noch zuvor gelacht, danach hat niemand mehr gelacht. Und heute stehen die grossen OEMs vor dem Abgrund, das ist nur noch eine Frage der Zeit.
Und so wird es auch beim Semi von Tesla der Fall sein. Es braucht das Produkt (und SuC Infrastruktur), welches besser als der Verbrenner ist, dann kippt die Geschichte und das Geschwätz nimmt immer mehr ab, bis dann der Weg immer breitere Akzeptanz findet.
Beim M3 konnte man sich Mittelklassewagenpreisen, einen nahezu Sportwagen mit Glasdach und tollen Software-Features, OTA … plötzlich leisten. Und diese Analogie braucht es auch beim Lkw. Der Umschwung kann leider nicht mit vielen Nachteilen gelingen. Viele bisherige Lösungen sind halt wieder umgebaute Verbrenner, keine wirklich ausgereiften Produkte die in einer hohen Produktionsrate im Preis gesenkt werden könnten.
Aber das wird sich bald mit dem Semi ändern, Tesla hat alles bezüglich Produktion, dass man es so breit ausrollen kann, dass man die Verbrennerpreise attackieren und sicher gute Reichweiten garantieren kann. Und ebenso wichtig, das Ganze drumherum um die Ladeinfrastruktur gleichzeitig hochziehen und es auch wirklich praktikabel umsetzen kann. Da hab ich null Zweifel, dass Tesla das bald Realität werden lässt.
Aber die dummen Sprüche wird es noch lang geben, und die Presse wird wieder jeden
Zwischenfall genüsslich breit treten. In unfassbarer Dummheit, Ignoranz und Heimatschutz.
MAik Müller meint
@ChriBri so ist es. Das Trift zu 100% auch auf den privaten Käufer zu.
Sobald die Anschaffungspreise nachgeben, kann man das Thema sicherlich anders angehen, aktuell ist E Mobilität im Fuhrpark ein Luxuxthema der oberen Fahrzeugklassen. PUNKT :)
Duesendaniel meint
„Das Trift (trifft) zu 100% auch auf den privaten Käufer zu“
Immer spannend, wenn mir ein Theoretiker meinen Alltag erklärt, aber irgendwann wird es albern. Wir haben in den letzten Jahren Geld durch unsere E-Autos gespart und werden das auch in Zukunft tun, ob Sie das nun verstehen wollen oder nicht. ‚Luxus‘ ist für mich, sich einen alten Verbrenner zu leisten, der mich im Unterhalt so viel Geld kostet, dass ich für die Anschaffung eines E-Autos nichts mehr sparen kann.
RK meint
Das ist alles viel zu pauschal und es stecken zu viele Annahmen in Deinem Kommentar.
Es gibt nicht nur den Mitarbeiter, der am Tag hunderte km am Tag fährt. Fuhrparks und die Anforderungen der Mitarbeiter sind sehr unterschiedlich und dementsprechend sind die Fuhrparks auch mit unterschiedlichsten Modellen ausgestattet.
Diesen Punkt betrifft auch die von Dir genannte „vertretbare Reichweite“. Was soll das denn sein? Zu meiner Zeit als Angestellter waren die Projekte/Kunden im Umkreis von 150-200 km, Poolfahrzeuge waren damals Golf Diesel, heute könnte man dafür locker einen Kona (64kWh) nehmen. Und damit sind wir auch sehr weit von den Dir genannten 50 T€ entfernt. (Beispiel letztes Jahr: Kaufpreis abzgl. Förderung und Nachlass Kona 64 30.600,- € brutto – Vergleich Golf Diesel TDI mit DSG 35 T€ nach Rabatt ca. 28 T€).
Kosten für Ladung unterwegs ist bei Vielfahrern bei einem Tarif mit Grundgebühr auch nicht übertrieben teuer.
Ladestationen sollten natürlich beim Unternehmen vorhanden sein oder aufgebaut werden. Bleibt ggf. noch das Laden zu Hause.
Ich denke, in vielen Fällen ist es nicht so schlimm wie von Dir beschrieben.
Fritzchen meint
Und wie sieht die Rechnung aus,, wenn man den elektro-Kona mit einem einfachen Benzin-Kona vergleicht?
Herbs meint
„ die 40Tkm+/Jahr fahren, die ohne WB Möglichkeit wohnen“
Hast du eine Statistik zur Hand, wie viele Dienstwagenfahrer mit ihrem Dienstwagen täglich 200km fahren?
Und eventuell auch wie viele davon keine Wallbox haben können?
Jürgen W. meint
„Wer diese Kraftstoffe kennt, der hält sie in hohem Maße (66 %) für vielsprechend und sieht darin eine klimaschonende Alternative neben der Elektromobilität“
Welche Kapazitäten wurden denn da befragt? Die Realität ist doch genau umgekehrt. Je länger und intensiver sich jemand mit E-Fuels befasst, desto unsinniger erscheinen diese. Aber das Thema ist ohnehin eine Scheindiskussion. Nicht vorhanden, zu teuer, zu ineffizient.
Eichhörnchen meint
Ganz ehrlich, wenn ich Tesla nicht einsetzen dürfte, würde ich keine BEV in den Fuhrpark stellen.
z.B. aktuell Nyland, 1000km Q8 e-tron 55 Sportback : Verbrauch 33,2 KWh/100km bei 120 km/h Tempolimit und 7°c außen. Model y LR ist 45 Minuten schneller bei 20 KWh/100km und mit 25 KWh kleinerer Batterie und bedeutend größerem Platzangebot, mehr Power, mehr Vmax.
AUDI = lächerlich !
Und wer fährt diese Deutschen E-Gurken in die Werkstatt zum OTA ? Da muss man ja einen OTA Beauftragten einstellen um den Fuhrpark auf dem aktuellen Stand zu halten ;).
Michael meint
DAT = Deutsche Automobil Industrie und die daher sehe ich die Aussagekraft der Umfrage ohne mehr Informationen als schwierig an. Daher hab hab ich mich mal auf die Suche gemacht. Die Studie bezieht sich auf die Befragung von gerade mal 147 sogenannten Fuhrparkleiter. ( “ 1) zuständig für das Fuhrparkmanagement, 2) beteiligt oder zuständig bei der Auswahl und Steuerung etwaiger Fuhrparkmanagement-Dienstleister, 3) beteiligt an der Frage
der Pkw-Finanzierung.“) Sprich die Anzahl wie auch die Finanzierung der Studie lassen mich daher an deren aussagekraft zweifeln.
Ökoman meint
So ist das doch immer.
War ja auch so bei der Umfrage zum Verbrennerverbot: Etwas mehr als 900 Befragte und bei tagesschau.de steht dann „Deutsche sind gegen das Verbrennerverbot“.
Repräsentativ ist was Anderes.
Gereon Piro meint
„Repräsentativ“ geht noch schlimmer aus, das ist wie wie die Volksstimme zum Gendern.
Sollte aber in der Tat nachdenklich machen.
M. meint
Aktuell ist das je nach Einsatzzweck auch noch schwierig. Für die klassischen Handelsreisenden, die jeden Tag Hunderte km abreißen, ohne Rücksicht auf die Lage von Ladeparks, Laden am Zielpunkt oder bestimmte Zeiten (die der Autobatterie gefallen würden) nehmen zu können, ist nicht viel auf dem Markt. Vor allem, wenn man den einen üblichen Vertreterkombi (Golf- oder Passatklasse) für unter 50.000 Euro Listen (!)preis als Maßstab nimmt. Da ergeben auch PHEV nicht viel Sinn – wenn ich ein BEV nicht laden kann, und dessen Reichweite kaum ausreichend ist, wieso sollte das bei kleinerer Batterie besser sein?
Nio ist da auch keine Lösung, schon wegen der weitaus zu geringen Anzahl geplanter (!) Wechselstationen. Das sollten schon einige Hundert sein, bevor man das ernsthaft in Betracht ziehen kann. Und das Preisproblem ist dann noch immer nicht gelöst.
Daher halte ich die Vorbehalte aktuell noch für richtig – das wird sich in den nächsten Jahren mit besseren Akkus und einer höheren Dichte an Ladestationen – vor allem an den eigentlichen Zielorten (nämlich den besuchten Geschäftspartnern) besser werden.
Aber das ist in der Gesamtheit eine kleine Gruppe. Diese Problem betreffen nicht den täglichen Pendler, selbst wenn er 200 km fährt, und auch nicht den Urlaubsfahrer – wer unbedingt mit dem Auto in Urlaub muss, kann etwas Wartezeit 1x im Jahr einplanen, oder man mietet sich etwas passendes.
Zu eFuels sage ich nichts mehr, wer ein totes Pferd reiten will, soll es versuchen. Aber hinterher nicht jammern, wenn nur die Kosten davon galoppieren, nicht das Pferd.
Jörg2 meint
M.
„Aber das ist in der Gesamtheit eine kleine Gruppe.“
Ja, das ist so!
Ein wenig ist das wie mit der offenbar nicht abschaffbaren „freien Fahrt für freie Bürger“ auf den deutschen Autobahnen. Außerhalb von D gibt es auch funktionierenden Außendienst, ohne das dieser mit >160km/h über die Piste heizen muss, sonst bricht die Welt zusammen.
Ähnliche Anpassungsleistung an neue Gegebenheiten kann man sicherlich auch bei einer Umstellung auf BEV erwarten. Bei Verbrennernutzung können diese Damen und Herren ja auch gut mit den Planungsrandbedingungen umgehen (Streckenlänge, erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit, Reichweite…. ergibt Startzeit und Zielzeit) und sind pünktlich. Warum sollte das also nicht auch mit BEV gehen?
Michael meint
Ich glaube, Hybride können tatsächlich für eine kleine Gruppe noch für längere Zeit sinnvoll sein. Aber die Gruppe wird immer kleiner.
Mike meint
Genau. Die Langstreckenfahrer können sich ja jetzt einen Prius 5 PHEV kaufen.