Mercedes bringt im nächsten Jahr mit dem EQG erstmals eine elektrische Version der G-Klasse auf den Markt. Der Geländewagenklassiker wird mit mehreren Batterieoptionen angeboten, darunter mit „Silizium-Hochleistungszellen“ des Partners Sila. Das US-Unternehmen bekräftigte nun das Potential seiner Technologie.
Sila gab im April die Verfügbarkeit seiner „Hochleistungs-Nano-Komposit-Silizium-Anode“ Titan Silicon bekannt. Es handele sich um den ersten markterprobten, sicheren und sauberen Ersatz für Graphitanoden, der für den Massenmarkt entwickelt wurde. Die Lösung sei dafür konzipiert, die Leistung von Elektrofahrzeugen „drastisch zu steigern“.
Titan Silicon könne die Reichweite von Elektroautos um 20 Prozent erhöhen. Es bestehe das Potential, die Mehrleistung mit weiterer Entwicklungsarbeit zu verdoppeln. Titan Silicon könne auch die Ladezeit deutlich verbessern und die Füllung einer Batterie in 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent ermöglichen. Zukünftige Versionen der Technologe könnten die Dauer auf etwa 10 Minuten reduzieren.
Titan Silicon erziele diese Vorteile ohne Einbußen bei der Lebensdauer oder der Sicherheit, betonen die Entwickler. Mit Titan Silicon könnten Automobilhersteller von einer Reduzierung des Batteriegewichts um bis zu 15 Prozent und einer Vergrößerung des Raumangebots um bis zu 20 Prozent profitieren. Das ermögliche eine höhere Fahrzeugeffizienz und die Einführung neuer Designs und Funktionen.
„Titan Silicon ist das leistungsstärkste Nano-Komposit-Silizium, das derzeit auf dem Markt ist. Unsere Batterie- und Materialteams arbeiten ständig an der Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Chemie, um die bestmöglichen und kosteneffizientesten Ergebnisse zu erzielen“, sagt Gene Berdichevsky, Mitbegründer und CEO von Sila. „Mit der breiten Akzeptanz von Elektroautos suchen die Verbraucher nach erstklassigen Lösungen, die eine erstklassige Leistung bieten, und unsere Lösungen bieten genau das: längere Reichweite und schnellere Aufladung.“
Die Titan-Silicon-Anode ist laut Sila mit jedem Zellformfaktor (z. B. zylindrisch, Pouch und prismatisch) und jeder Art von Großfabrik kompatibel. Das Unternehmen bietet die Möglichkeit, Graphit ganz oder teilweise zu ersetzen, je nach den Leistungszielen und Produktplänen eines Auto- oder Akkuherstellers. Titan Silicon könne mit jedem weiteren Produkt zusammenarbeiten, Partner oder Abläufe müssten daher nicht geändert werden. Die Technologie erzeuge zudem bei der Produktion 50 bis 75 Prozent weniger CO2 pro kWh als Graphit.
Jeff Healey meint
„Titan Silicon erziele diese Vorteile ohne Einbußen bei der Lebensdauer oder der Sicherheit, betonen die Entwickler.“
Zu den zwei Punkten hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht:
Die Lebensdauer herkömmlicher Li-Ion Akkus liegt bei 1000-1200 Vollzyklen, beim Lithium-Eisenphosphat Akku (LiFePo4) schon bei 3000-6000 Vollzyklen (je nach Quelle bzw. Hersteller). Wo ist der Silizium-Akku einzuordnen?
Das gleiche bei der Sicherheit:
Li-Ion ist bekannt für die Möglichkeit/Gefahr des thermischen Durchgehens. LiFePo4 ist in der Beziehung so gut wie unempfindlich im sogenannten Penetrations-Test. Wo ist in der Beziehung der Silizium-Akku einzuordnen?
Malthus meint
>einer Vergrößerung des Bauraums um bis zu 20 Prozent…
Sollte da nicht „Verkleinerung“ stehen?
ecomento.de meint
Gemeint ist wohl das Raumangebot.
VG | ecomento.de
elektromat meint
interessant wäre noch der Preisunterschied zu herkömmlichen Technologien. Auch wenns bei den teuren Fahrzeugen erstmal nicht so wichtig ist und die Ladegschwindigkeit da gut verkauft werden kann.