Der chinesische Hersteller von Premium-Elektroautos Zeekr kommt nach Europa. Die zum Geely-Konzern gehörende Marke hat auf der Messe in Shanghai den Markteintritt in Schweden und den Niederlanden für das vierte Quartal 2023 angekündigt. „Der Vorstoß in diese Schlüsselregion ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der ehrgeizigen globalen Wachstumsstrategie des Unternehmens“, heißt es in einer Mitteilung.
Zeekr startet mit zwei Modellen in Europa: mit dem Shooting Brake Zeekr 001 sowie dem Kompakt-SUV Zeekr X (Artikelbild). Beide fahren auf der von Geely entwickelten Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture), die verschiedene Aufbauten und Größen erlaubt. Zeekr verspricht eine „Kombination aus Design, Technologien, Fahrdynamik, Leistung und Sicherheit, gepaart mit hoher Reichweite und einem schnellen Ladevorgang“. Künstliche Intelligenz im Produktionssystem erkenne kleinste Mängel und garantiere eine hohe Produktqualität.
Geely betont, dass die Modelle von Zeekr im Entwicklungszentrum in Schweden konzipiert wurden. Das Team mit rund 1500 Ingenieuren und Designern habe bereits in der Vergangenheit viele erfolgreiche Fahrzeuge für den Konzern entworfen, darunter für Marken wie Volvo oder Polestar.

„Mit den Ressourcen, den Kenntnissen und der Erfahrung, auf die wir zurückblicken können, ist Zeekr sehr gut aufgestellt, um erstklassige Elektrofahrzeuge, innovative Dienstleistungen und ein herausragendes Kundenerlebnis anzubieten“, sagt Spiros Fotinos, CEO von Zeekr Europe.
Zwei Jahre nach dem Debüt der Marke mit dem Zeekr 01 seien bis Ende März 2023 bereits 93.000 Einheiten verkauft worden. Nach dem 01 wurde diesen Januar der für China gedachte große Elektro-Van 009 eingeführt. Zusammen mit dem kompakten X besteht das Portfolio derzeit also aus drei Modellen. Bis 2025 sollen bis zu 650.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauft werden.
Zeekr hat in der letzten Finanzierungsrunde weitere 750 Millionen Dollar eingesammelt, das Unternehmen wird damit eigenen Angaben nach mit 13 Milliarden Euro bewertet. Zu den Preisen seiner Elektroautos in Europa schweigt sich Zeekr noch aus. Das gilt auch für die Pläne zur Eroberung weiterer Länder in der Region.
ID.alist meint
Denn Zeeker X kann man schon in den Geschmack Smart #1 oder demnächst als Volvo EX30 und der 001 wird man als Polestar 4 kaufen können. Und ich schätze, nach den Preisvorstellungen von BYD, dass die Versionen mit dem Zeekr Logo nicht günstiger sein werden.
Rein Chinesische „premium“ Autos haben einen zu barocken Geschmack, es ist mir alles zu überladen und so einen Übewachungsbot wie bei Nio kann ich sowieso nicht gebrauchen.
Wer es haben will, soll es kaufen.
Uwe meint
Mich würde interessieren, wie sie den Europa Einstieg gestalten wollen. Eigene Organisation wie Polestar oder bestehende Händler einbinden? Eine reine Vertriebsstruktur wird wohl nicht funktionieren.
BEV meint
Geely dreht ordentlich auf …
Volvo, Polestar, Smart, Anteile an Mercedes, Lotus, Zeeker, Lync&Co, …
tutnichtszursache meint
Es ist nur halt für Europa immer nur Premium, Premium und nochmals Premium, wir haben in Europa genug Premium. Die Chinesen hätten mir ihrem Kostenvorteil alle Macht um Volumenmarken zu etablieren, denn 80% der Käufer will nur Mobilität und außerhalb von Deutschland werden in Kontinental-Europa Klein- und/oder Kompaktwagen gekauft.
Aber wahrscheinlich wird selbst den Chinesen dieses Marketing Standard Gedöns von Marken müssen Emotionen wecken und diesen ganzen Blödsinn eingetrichtert.
OpaTesla meint
Richtig.
Leider sehen hier im Forum wie auch draußen die Leute immer noch den chinesischen Klapperkleinwagen. Und sind der Meinung, dass die uns ja gar nicht gefährlich werden können.
„Wer kauft schon einen Chinesen“ wird täglich vom hohen Ross heruntergerufen.
Dass sich die Chinesen aber an allen namhaften Marken mittlerweile wenigstens beteiligen wenn sie diese nicht ganz gleich kaufen, wird einfach verdrängt.
Wenn ich sehe, wie sich Markus Duesmann auf der Shanghai Messe den Chinesen anbiedert…mit neuer Fabrik in China und Modelle nur für deren Markt. Schon fast peinlich. Hab heute das fertig geschnittene Video dazu gesehen, dass jetzt veröffentlicht wird.
Audi hat bezüglich des Absatzmarktes die Hosen gestrichen voll.
Matze meint
„ „Wer kauft schon einen Chinesen“ wird täglich vom hohen Ross heruntergerufen.
Dass sich die Chinesen aber an allen namhaften Marken mittlerweile wenigstens beteiligen wenn sie diese nicht ganz gleich kaufen, wird einfach verdrängt.“
Völlig ohne Pferd und Sattel: ich bin gespannt, ob und wann sich unbekannte Marken ohne überzeugendes/klares Servicekonzept im hochpreisigen Segment durchsetzen können.
Beteiligungen an Volvo und Mercedes sind dem Standardkäufer vermutlich unbekannt und auch relativ egal.
BEV meint
unbekannt? deswegen kaufen sie sich ja europäische Marken / Hersteller oder beteiligen sich daran.
Ein Volvo (mit Geely Technik) oder Smart ist nicht unbekannt.
Ein Lotus ist nicht unbekannt.
Und da die Fahrzeuge gut da stehen und eben nicht eine alte Klapperkiste mit dem Logo drauf, kann das schon funktionieren.
Matze meint
BEV,
Hast du meinen Kommentar überhaupt gelesen?
Flo meint
Exakt, es ist peinlich. Das ist das Ergebnis der deutschen Überheblichkeit. („Blume, Wir vertrauen auf die Stärke unserer Produkte“). Der PowerofChoice-Zipse hat sich ebenso angebiedert (Das Hez von BMW schlägt in China).
Der US-Markt läuft anscheinend auch nicht gut und Europa wird folgen.
Die Unternehmenstrukturen der deutschen OEM sind viel zu verkrustet obwohl sie inzwischen sicher „ätscheil“ arbeiten werden. Man hat gedacht man könne selbst bestimmen wie schnell die Transformation verläuft. Hochmut kommt vor dem Fall.
BEV meint
sonderlich gut kommen die BEVs ja auch nicht in in China, da müssen die Fahnenträger alles geben, sonst rollt der eigene K…
Das Klientel, das in China die alten Verbrenner mit großen Chrome-Nieren kauft, ist nicht unbedingt das selbe, das dann auch den BEV kaufen möchte.
EFEM meint
Ich bin nun das ein und andere neue chinesische Auto der sogenannten Premiummarken gefahren. Da kommt dann aber schon Ernüchterung auf. Die mögen außen und innen ja ganz anschaulich sein, softwaremäßig ist das doch nicht ausgereift. Die Bedienung über Touchscreens ist verschachtelt und umständlich bis lächerlich. Wenn man wie bei NIO in 4 Untermenüs „blättern“ muss, bis man den Außenspiegel einstellen kann, wendet man sich mit Grauen ab. Ganz abgesehen von Übersetzungsfehlern mit Begriffen, bei denen man sich fragt, was will er mir denn sagen? Und dann noch Assistenzsysteme, die an Feinabstimmung noch sehr zu wünschen übrig lassen. Beim BYD Han gibt es zur Zeit noch keine deutsche Software und auch „Matrix-Licht“ (oder Ähnliches) sucht man da vergebens. Na, da bin ich auf die HiPhi Probefahrt gespannt. Besser sieht es bei der japanischen Toyota-Variante Lexus aus, wenngleich die nicht ganz auf dem elektrischen (Lade-)Niveau anderer angekommen sind. Oder besser noch Genesis. Da passt bis jetzt eigentlich alles. Nun gut, wer von deutschen Premiummarken kommt, weiß, was er da hat.