Renaults Sportwagentochter Alpine hat ehrgeizige Wachstums- und internationale Entwicklungsziele: Im Jahr 2030 sollen über acht Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet werden. Dazu setzt die Marke zukünftig auf mehrere Elektroautos. Aktuell besteht das Programm nur aus dem Verbrenner-Sportwagen A110.
Alpine wird ihre eigene Hochleistungsplattform APP (Alpine Performance Platform) für ihre zukünftigen rein elektrischen Sportwagen entwickeln und strebt die CO2-Neutralität bis 2030 an. Dann soll die Modellpalette sieben Fahrzeuge umfassen. Auch in den Topklassen des Motorsports will Alpine das Engagement weiter ausbauen.
Nach dem Relaunch der A110 im Jahr 2017 und der Umstrukturierung in eine eigene Geschäftseinheit im Jahr 2021 rüstet sich Alpine für eine neue Wachstumsphase. Die Markteinführung der neuen, rein elektrischen Modelle ab 2024 sollen es der Marke ermöglichen, ihre Einnahmen so zu steigern, dass sie ab 2026 den Break-even erreichen kann. 2027 soll dann eine weltweite Expansionsphase mit einem auf neue Märkte, darunter die Vereinigten Staaten, zugeschnittenen Angebot starten.
„Alpine ist die Marke für Liebhaber des Motorsports und der Spitzentechnologie, ihr Fokus liegt auf Exzellenz. Noch vor zwei Jahren befand sich Alpine in einer Sackgasse und hatte keine klaren Perspektiven. Seitdem haben wir das Unternehmen zu einem vollwertigen Automobilhersteller gemacht, der herausragende Werte vereint: ein erstklassiges Entwicklungszentrum, ein einzigartiges Fertigungs-Know-how und ein expandierendes Vertriebsnetz. Mit dem Einstieg in die Formel 1 erreicht Alpine neue Höhen und bietet der Marke das Prestige und die Anerkennung, die mit der Königsklasse des Motorsports verbunden sind“, so Renault-Chef Luca de Meo.
Sieben neue Modelle bis 2030
Die aus dem Rennsport hervorgegangene Marke Alpine muss sich zahlreichen Herausforderungen stellen, darunter der Umstellung auf den batterieelektrischen Elektroantrieb. Zunächst plant Alpine mit der A290 im B-Segment auf Basis des neuen Renault 5 und Renault 4 ab 2024, einem C-Segment-Crossover GT ab 2025 und der neuen A110 ab Ende 2026.
Die neue Plattform APP werde die internen Ressourcen des Unternehmens nutzen, um Skaleneffekte zu erzielen, heißt es. Die „hochflexible“ Architektur lasse sich je nach Bedarf in Länge und Breite verändern. Neben der neuen, rein elektrischen A110 werde sie unter anderem auch für einen Roadster auf Basis der A110 zum Einsatz kommen sowie für die neue A310, ein viersitziges Sportcoupé.
Schließlich will Alpine zwei neue Fahrzeuge des D/E-Segments auf den Markt bringen. Neben der APP-Plattform entwickeln die Franzosen für ihre Sportmodelle auch eigene Technologien wie einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor oder ADM (Alpine Dynamic Module), „eine zentrale Steuerung zur Steigerung von Agilität und Leistung“.

Laurent Rossi, CEO von Alpine: „Die umfassende Sportwagenpalette wird unseren Marktanteil in den Schlüsselmärkten Europa und Japan festigen. Sie wird unser internationales Wachstum beschleunigen, insbesondere in den USA und Asien, wo unsere neuen Modelle ab 2027 erhältlich sein werden. Unser Ziel ist es, uns von einem Nischenangebot zu einer vollwertigen globalen Marke zu entwickeln. Durch die Kombination einer größeren Produktpalette mit internationaler Expansion streben wir bis 2030 eine operative Marge von über 10 Prozent an. Damit stellen wir unser Geschäftsmodell auf eine dauerhafte Basis.“
Um neue Umsatzquellen zu erschließen, will Alpine das Markenimage durch ein stärkeres Engagement im Motorsport schärfen. So wird die Sportwagenmarke bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft ab 2024 als Werksteam in der Topkategorie der Hypercars antreten.
In der Formel 1 will Alpine die Lizenz- und Merchandising-Einnahmen steigern. Um ihre sportliche Position in der Königsklasse des Automobilsports auszubauen, wird Alpine mit neuen Investoren wie Otro Capital, RedBird Capital Partners und Maximum Effort Investments zusammenarbeiten. Die Kapitalgesellschaften investieren 200 Millionen Euro in Alpine Racing Ltd, der für die Formel-1-Aktivitäten in Großbritannien verantwortlichen Gesellschaft. Dies entspricht einer Beteiligung von 24 Prozent.