Der Marktbeobachter DAT hat das „DAT-Barometer“ für den Juni 2023 veröffentlicht. Die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist demnach sehr verhalten. Der Bedarf sei zwar vorhanden, aber hohe Preise schreckten in der angespannten Gesamtsituation mit allgemein steigenden Kosten oftmals ab. Die wahrscheinlichste Wahl der Motorart sei bei den Gebrauchtwagen- wie bei den Neuwagenkaufplanern weiterhin der Verbrenner.
Benziner bleiben gefragteste Motorart: Wer sich momentan in einem Autokaufprozess befindet, der tendiert laut der Studie stark zu Verbrennungsmotoren. Im Drei-Jahres-Trend wird bei den Neuwagenkaufplanern deutlich, dass sich Benziner und Diesel nach oben entwickelt haben, während rein batterieelektrische Pkw (BEV) in der Gunst der Kaufplaner gesunken sind. Benziner (31 %), Hybride (30 %) und BEV (26 %) liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Bei den Gebrauchtwagen-Kaufplanern werden Benziner deutlich (41 %) vor allen Antriebsarten präferiert, mit Abstand folgen Hybride (27 %) und Diesel-Pkw (16 %). Bei BEV stieg die Zustimmung von 4 über 9 auf aktuell 14 Prozent. Hierbei spiele das deutlich größere Angebot auf dem BEV-Gebrauchtwagenmarkt im Vergleich zu vor zwei Jahren eine nicht unerhebliche Rolle, so die DAT.
Gebrauchte E-Autos rücken etwas mehr in den Fokus: Befragt man alle Kaufplaner, wie sie zu gebrauchten Elektroautos stehen, so bleibt das Bild auch im Drei-Jahres-Trend klar: Die Mehrheit der Endverbraucher würde ein BEV nur als Neuwagen kaufen. Die Zustimmung zu einem BEV-Jahreswagen ist allerdings in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen – von 30 auf 40 bis aktuell auf 44 Prozent. Die Vorstellung, sich ein gebrauchtes BEV anzuschaffen, das älter als 12 Monate ist, kommt nur für 12 Prozent infrage. Aber auch das ist eine Steigerung zu den Vorjahren (2021: 7 %; 2022: 10 %). Die Gruppe derer, die ein gebrauchtes BEV klar ablehnen, ist von 69 über 67 auf 61 Prozent geschrumpft, während das Interesse an gebrauchten BEV besonders bei den Jahreswagen zugelegt hat.
Benzin-Kaufplaner sehen BEV weiter kritisch: Wer aktuell den Kauf eines BEV plant, hat komplett andere Ansichten als die Kaufplaner von Benzinern. Am deutlichsten zeigt sich dies bei den Zustimmungswerten zur Umweltfreundlichkeit von BEV bei ihrer Nutzung (84 % vs. 40 %), der Meinung, BEV seien die Antriebstechnologie der Zukunft (69 % vs. 30 %) oder auch, dass ein BEV ein perfektes Alltagsauto darstelle (64 % vs. 23 %). Ein ebenfalls großer Unterschied liegt in der Zustimmung oder Ablehnung der Aussage „Technologie noch nicht ausgereift. Warte weitere Entwicklungen ab“: 66 Prozent der Benzin-Kaufplaner stimmten bei der DAT-Umfrage dieser Aussage zu, bei den BEV-Kaufplanern 40 Prozent. Diese wiederum sehen in der staatlichen Förderung einen höheren Kaufanreiz (75 %) als die Benzin-Kaufplaner (30 %).
Nutzung eines BEV als Erst- oder Zweitwagen für viele noch unklar: Befragt man diejenigen, die den Kauf eines Benziners planen, wie sie die Nutzung eines E-Autos sehen, so ist ein BEV für beinahe die Hälfte (49 %) ein Zweitwagen. 27 Prozent würden ihn als Hauptwagen einsetzen, und beinahe ebenso viele (24 %) sind sich unschlüssig. Ganz anders das Bild bei den BEV-Kaufplanern: Nur 19 Prozent würden diesen als Zweitwagen einsetzen, wohingegen die überwiegende Mehrheit (79 %) in einem BEV das Hauptfahrzeug sieht. Wenn es um die gewünschte Reichweite eines BEV geht, so käme diese Zielgruppe mit 366 Kilometern pro Ladung aus. Wer dagegen den Kauf eines Benziners plant, der erwartet bei einem BEV eine Reichweite von durchschnittlich 448 Kilometern, damit dieser Pkw die mobilen Bedürfnisse abdeckt und für ihn attraktiv ist.
Gebrauchtwagen bleiben teuer, aber leichter Rückgang erkennbar: Der Höhenflug der Gebrauchtwagenpreise ist offenbar vorbei, denn die Verkaufspreise der drei Jahre alten Gebrauchtwagen sind laut der DAT ein weiteres Mal gesunken. Benziner werden demnach zu 69,2 Prozent, Diesel zu 67,8 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises verkauft. Vergleichbare gebrauchte BEV bleiben mit 61,5 Prozent deutlich auf Abstand. Die BEV-Gebrauchtwagenpreise werden allerdings durch den „Tesla-Effekt“ noch stärker unter Druck geraten. „Durch die massiven Preissenkungen bei neuen Tesla-Modellen werden gebrauchte Tesla nicht mehr zu den derzeitigen Angebotspreisen verkauft werden können. Das wird sich auch auf Gebrauchtwagen anderer Hersteller auswirken, die mit Tesla im Wettbewerb stehen“, so die DAT-Analysten.
Richard van Omster meint
Ich kann mir vorstellen, dass das Interesse an Elektroautos steigt. Ich sehe sie auch immer öfter bei den Autohäusern. Ich bin gespannt, welche Entwicklungen wir in den nächsten Jahren sehen werden. https://www.braher.at/
Kasch meint
Würd mich trauen ein gebrauchtes BEV zu kaufen, nach dem ich mich mit Meinem technisch auseinder setzte und sich über ODB doch einiges nachforschen lässt. Fahrzeuge mit Pouchzellenmodule, 8-bit-Steuergeräten an ungünstigsten Positionen, die gerne bei einem Update auch mal abfackeln, würde ich mir keinesfalls antun, zumals heute wesentlich zuverlässigere Alternativen gibt. Der Respekt vor kostspieligen Reparaturen nach Garantieablauf ist bei den meisten BEVs derzeit noch durchaus berechtigt.
Kasch meint
(Ups, Zifferndreher – OBD) 😟
Draggy meint
Mir geht der Verbraucherhass der Privatmedien auf die Nerven, Tesla hat seine Preise um teilweise mehr als 10.000€ erhöht VW den ID.3 auch und dann hat Tesla einen Teil der Erhöhung wieder reduziert und die Medien kreischen seit Monaten deswegen rum. Nur über das bisschen senken.
Hauptsache der Arbeiter wird geschächtet.
MAik Müller meint
@Draggy ohne die geschenkten Firmenwagen können die Hersteller dicht machen.
Kai Knüller meint
Stimmt, den Firmen wird der Firmenwagen geschenkt. Sie müssen dafür nichts zahlen um das Fahrzeug zu bekommen. Wie kommt man darauf so einen Quatsch täglich zu erzählen.
MAik Müller meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Kai Knüller meint
War zu erwarten, dass da von Maik eine unsachliche Antwort gepostet wird.
Es ist halt nicht wahr, die Unternehmen müssen die Fahrzeuge bezahlen. Das ist Fakt. Und der Arbeitnehmer muss ihn als Geldwerten Vorteil versteuern.
Quallest meint
Das mit 39% Wertverlust kann ich nicht nachvollziehen. Man muss ja auch die Kaufprämie mit einbeziehen. Bei den meisten BEV werden Preise 10% unter den damals bezahlten Preisen aufgerufen. Was für eine 2-3 jährige Nutzung deutlich zu wenig Preisnachlass ist um attraktiv zu sein. Ich denke die meisten Interessenten wissen wie sich die Preise bei BEV entwickelt haben.
Futureman meint
Solange es bei Neuwagen die Umweltprämie gibt, sie aber gleichzeitig nicht für Gebrauchspreise abgezogen werden und dadurch die Gebrauchspreise hoch gehalten werden ist es klar das Käufer eher ein neues Modell kaufen.
Mike meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
MAik Müller meint
??? ~20 % Eautoneuwagen stehen 80% Verbrennern gegenüber.
Mein Zahlenverständnis sagt mir das mehr Verbrenner verkauft werden :)
Und das noch weit in Zukunft hinein.
McGybrush meint
Bei uns im Autohaus kommt das Verhältnis hin. Hier stehen ca. 20 Verbrenner / Hybride Neuwagen und ca 5 rein elektrische rum.
Bei unserem Mitbewerber Nachbarn sehe ich auch ohne Ende reine eAutos vorne rumstehen. Das was man von der Strasse sieht. Da würde ich sogar ein noch höheres Verhältnis abschätzen.
MAik Müller meint
@McGybrush was dar rumsteht ist doch egal. Einzig und allein die Zulassungszahlen haben Aussagekraft.
Wenn Autos rumstehen scheint die Nachfrage sehr gering zu sein.
Was hab ich doch für ein Glück in den jetzigen Zeiten zweit bezahlte top Fahrzeuge zu besitzen. So kann ich entspannt dem treiben und Geldverbrennen zusehen und freue mich auf mein zukünftiges Eauto :)
Yogi meint
Ja psychisch auch wieder sehr interessant….er ist so glücklich mit seinen antiken Rußrüttlern, in die er bis 2030 nochmals 10.000€ reinkippt, dass er sich täglich dafür in einem Elektroautoforum für Neuwagen ungefragt auf die Schulter klopft….
Kai Knüller meint
Danke Yogi, genauso ist es. 👍
MAik Müller meint
@Yogi du hast offensichtlich ein zu teures Auto :)
Meine TDIs fahren hervorragend. In kürze auch mal 800km am Stück :)
Das willste mit einer 3x so teuren Emöhre einfach nicht haben.
JA nach 21 Jahren wäre ich mal an der Reihe ein neues Auto zu kaufen. Da ich meine Fahrzeuge recht lange nutze (NACHWEISLICH) schaue ich beim Kauf etwas genauer hin. Bisher habe ich nur Neuwagen mit 0km Bar gekauft zu wirklich guten Preisen mit hervorragend langlebiger Technik.
Das will ich auch in Zukunft so handhaben.
Ein 2x überteuertes Eauto das obendrein keine 20 Jahre durchhält wird es aber nicht sein können.
Tesla-Fan meint
Man könnte auch mit einer Taube Schach spielen.
South meint
… der Fehler fängt bei dem Teil an … „Mein Zahlenverständnis“ … ;-)
Ey mal ehrlich, wen hat Maik gerade was neues erzählt, dass momentan noch mehr Verbrenner als E Autos zugelassen werden?
Dann. Weit in die Zukunft ist völliger Blödsinn. Spätestens in 12 Jahren dürfen in Europa ja gar keine Verbrenner mehr zugelassen werden … und auch schon weit vorher z.B. bei 50% BEV Quote spricht man sehr wohl von einem Durchbruch… aber wem erzähl ich das ;-)
MAik Müller meint
@South zweifelst du immer noch an das sich AkkuEautos nicht durchsetzen?
Es geht seit über 10 Jahren nur darum WANN und wie schnell.