Die ADAC Autoversicherung hat eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Demnach könnte sich jeder dritte Autofahrer beim nächsten Fahrzeugwechsel für ein elektrisches Modell entscheiden. Das lässt auf einen weiteren Boom von Stromern schließen, die im Juli 2023 bei den Neuzulassungen auf einen Anteil von 20 Prozent kamen.
Der Automobilclub hat Autofahrer befragt, wie wahrscheinlich es ist, dass ihr nächstes Auto ein Elektroauto wird. 24 Prozent halten dies für wahrscheinlich, weitere neun Prozent für sehr wahrscheinlich.
Das mit Abstand wichtigste Argument für ein Elektroauto ist laut der Auswertung der Klimaschutz. Auf die Frage, was aus ihrer Sicht für den Kauf eines E-Autos spricht, sagten zwei Drittel (65 %) der potenziellen Umsteiger, dass die Fahrzeuge einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Jeder Zweite (51 %) sieht in den steigenden Preisen für Benzin und Diesel einen Grund, künftig elektrisch zu fahren. 41 Prozent nannten die finanzielle Förderung durch den Staat als Pluspunkt.
Besonders wichtig ist den Befragten bei einem Elektroauto eine hohe Reichweite, das erklärten 68 Prozent der Autofahrer. 60 Prozent legen auf einen günstigen Kaufpreis besonderen Wert. Für 57 Prozent der Autofahrer ist ein schneller Ladevorgang besonders wichtig.
Mit Blick auf die Versicherung sagten 89 Prozent der 1048 Umfrageteilnehmer, dass ihnen ein Versicherungsschutz für die Antriebsbatterie wichtig oder sehr wichtig wäre. Die Fahrbatterie ist mit Abstand das teuerste Bauteil eines Elektroautos.
Diesel the only Brave meint
Mein nächstes Auto wird wohl elektrisch. Nicht das ich möchte. Aber meinen Verbrenner fahre ich noch bis 2050 und dann gibt es in der EU wohl nur noch BEV. Auf die nächsten 27 Jahre Verbrenner. Ich gehöre somit zur Gruppe der „24% wahrscheinlich“.
Daniel S meint
Viele der Befragten fahren kein BEV. Sie haben andere Vorstellungen davon, was beim BEV wichtig sei, als jene, die schon Erfahrung mit BEV haben – z. B. bei Reichweite und Ladenetzdichte. Das zweite BEV (leider erst) wird dann wohl eher den realen Anforderungen genügen.
nie wieder Opel meint
Kann ich verstehen. Einmal irrtümlich hinterner Mutti im Tesla mit Lichthupe gedrängelt, denkt eben dieser über ein BEV nach, um sich in Zukunft nicht mehr gar so sehr zu blamieren.
Grüße, Mutti
Matze meint
Liebe*r Mutti,
Ich mag Lichthupe nicht, aber wenn jemand hinter dir mit Lichthupe fährt, ist die Intention doch sicherlich nicht ein Rennen, sondern dass er/sie schneller voran kommt.
Wenn du daraufhin schneller fährst – wegen Tesla und so – dann hat er/sie doch erreicht was gewünscht war.
Markus Wolter meint
Ich finde es erstaunlich, dass in der Diskussion primär Ökologie und Kosten eine Rolle spielen. Dass es schlichtweg super-angenehm (leise, Drehmoment, OnePedal-Driving usw.) und bequem ist ein e-Auto zu fahren (z.B. immer „vollgetankt“ an der Wallbox), wird aus meiner Sicht viel zu wenig thematisiert. Man sollte eAutos aus der Verzichtsecke herausholen und viel mehr die praktischen Vorteile hervorheben. Der Durchschnittsbürger weiss davon in der Regel nichts.
Tommi meint
Das ist aber normal. Wenn man ein Produkt mit einem anderen ersetzen will, schaut man erst mal, auf was man verzichten muss. Das tut weh. Die Nachteile des bestehenden Produktes sieht man nicht, bzw. man ist es so gewöhnt. Die erwartet man quasi im neuen Produkt genauso.
South meint
Über 50% Anteil der E Autos wird es deutlich zäher gehen. Einige Kunden haben ein Nutzungsverhalten, in denen E Autos einfach noch nicht sinnvoll reinpassen (schwere Lasten über lange Strecken wie Wohnwagen…) und 15-20% würden trotz eines Kostenvorteils kein E Auto kaufen. Einige wollen oder können sich auch gar nicht mehr umstellen (z.B. ältere Kunden… oder die eben aus Prinzip gegen jede Veränderung Fraktion)…
MiguelS NL meint
Je höher der Anteil, desto schneller es gehen wird (exponentielle Entwicklung). Gut erklärt wird es von RethinX / Tony Seba.
ElArmando meint
Man erinnere sich an die Einführung von Flachbildschirmen, erst hatten die nur Vereinzeile, dann hats auf einmal Klick gemacht und jeder hatte in kürzester Zeit so einen. So wird das hier auch laufen.
Andi EE meint
Klar, im Prinzip das Gleiche.
Ich find es immer interessant, wie positiv besetzt Elektromobilität in China oder Kalifornien ist und wie negativ es in anderen Ländern ist. Es spielt viel eher eine Rolle, woher die neuen Elektroautos stammen und nicht was sie leisten. Die Performance über alles ist jetzt schon klar besser als beim Verbrenner (Post von @Markus Wolter würde ich 1:1 unterschreiben).
Aber die jeweilige Presse in den Ländern ist so katastrophal negativ, immer jeden Tag negativ besetzte Dinge widerkäuen, das hat fatale Folgen wie etwas aufgenommen wird. Grad gestern hab ich gehört wie das zuvor gut gelaufene Wärmepumpen-Geschäft komplett zum Erliegen gekommen ist. Die Presse ist zum Teil so destruktiv, schwachsinnig unterwegs, dass man auch einen Abschwung für ein mögliches Szenario halten muss. Insbesondere dann, wenn sich die heimische Industrie nicht genug schnell anpassen kann. Klassische Beispiele sind Japan und Deutschland die extrem erfolgreich Verbrenner verkauft haben. Dass man disrupiert werden könnte, lässt diese Lawine an negativ besetzten Meldungen erst entstehen. Aus meiner Sicht ein Argument dööfer als das andere, für diese Leute legitimiert die Rettung des Standorts jedes manipulative Mittel, bis in die Behörden und Politik rein.
Ich hätte gedacht, dass es viel einfacher geht, dass die Politik wenigstens grundsätzlich die Verbrennung teurer macht, aber nicht mal dazu ist sie fähig. Wenn nun lenken will, muss der schädliche Weg teurer sein. Und das geht das geht ganz einfach, indem man etwas Geld vom fossilen Weg wegnimmt und es in den Elektrischen steckt. Das „Wer das soll das bezahlen“-Argument ist ganz einfach und gerecht zu beantworten, selbstverständlich der der die Probleme verursacht.
Dieses Verursacherprinzip muss man nicht lang dem Volk erklären, das begreift jeder. Dann kann man auch schnell eine griffige Regel einführen. Aber der Wille ist nicht da, man kriegt es nicht durch, das Lobbyistenpack ist viel zu stark und einige Hohlköpfe, die aufgrund der vermeintlichen sozialen Verantwortung auch immer an den falschen Stellschrauben drehen.
South meint
… jeder Dritte ist z.B. auch prinzipiell gegen autonomes Fahren….
MiguelS NL meint
Autonome Dienste werden sich schneller entwickeln als die Elektromobillität bis her. Auf Grund der höheren Funktionalität, viel günstiger und eine viel höhere Umweltbilanz. Weil eine schnellere Entwicklung auch schneller bessere Umweltbilanz.
Elektromobillität bringt viel bessere Umweltbilanz, die Digitalisierung (bzw. Autonome DiensteI) wird die Effizienz aber im Schnitt um Faktor 10 vervielfachen.
Stefan meint
Autonomes Fahren wird viel eher als Dienstleistung bei einem „Mietfahrzeug“ positiv angenommen als bei selbst gekauften Fahrzeugen.
Bei selbst gekauften Fahrzeugen möchten viele auch selber fahren.
alupo meint
Ach deshalb lassen sich Vorstandsmitglieder, früher die Queen und unsere Spitzenpolitiker durch Chauffeure herumfahren. Alle anderen Berufsgruppen wollen das einfach nicht.
Dass Autos zukünftig selbstfahren werden kommt aber auch ganz einfach wegen der Alterspyramide der Gesellschaft und der dann dadurch noch gegebenen individuellen Mobilität. Oder wegen billiger Robotaxis aus Umweltgründen.
Lorenz Müller meint
Nur etwa 25% der Erstwagen haben überhaupt eine Anhängerkupplung, bei Zweit- und Drittfahrzeugen fällt dieser Prozentsatz deutlich geringer aus. Den Anteil der Bevölkerung, der wirklich schwere Lasten zieht, kann man wohl im einstelligen Prozentbereich ansiedeln. Und als erfahrener Wohnanhänger Nutzer möchte ich noch hinzufügen, an unserem Campingplatz wo wir jedes Jahr hinfahren, ist der Anteil an Elektroautos inzwischen bei 20-30% angekommen, also weit über dem Durchschnitt. Viele davon sind übrigens auch ältere Menschen. Deine Annahmen gehen also an der Realität stark vorbei.
South meint
Dein Campingplatz in Ehren, eine genau Statistik gibts da nicht, aber dass jeder knapp vierte Wohnanhänger bereits von einem BEV gezogen wird, darf getrost bezweifelt werden. Da reicht eine längere Fahrt über die Autobahn oder in meinem Fall auch ein Kumpel der händeringend ein bezahlbares E Auto mit guter Anhängelast sucht und daran verzweifelt … mal davon abgesehen gibt es auch mehr Verwendungszwecke wie nur Wohnwagen, sondern auch Transportanhänger von Autotransport bis Pferdeanhänger.
Aber auch völlig egal. Der Anhänger war nur ein Beispiel. Es gibt immer noch einige Verwendungszwecke die E Autos in naher Zukunft schlecht bis gar nicht abdecken. Auto, welche nur kurze Strecken bewegt werden, da lohnt der Kostenrucksack des Accu noch nicht….oder allgemein VANs/Transporter oder Weltenbummler oder gepanzerte Fahrzeuge oder Militärjeeps …. etc etc … jeder für sich eine Nische, aber in Summe doch auch ein nettes Sümmchen…
100% oder es ist schlecht ist so ein typisch deutsche (aber falsche) Denke….