Ford hat im März einen Ausblick auf den vollelektrischen Explorer speziell für Europa gegeben. Das neu entwickelte, am Standort Köln vom Band rollende SUV sollte eigentlich Anfang kommenden Jahres starten, verzögert sich nun laut einem Bericht aber um mehrere Monate.
Der Hersteller habe die Belegschaft kürzlich hierüber informiert, berichtet die Kölnische Rundschau. Die Verschiebung sei mit neuen weltweiten Sicherheitsregeln für den Antriebsstrang dieser Autos begründet worden, die demnächst in Kraft treten. Das Unternehmen habe sich entschieden, weltweit Fahrzeuge nach dem neuen Standard auf den Markt zu bringen. Konkretes dazu wird nicht berichtet.
Laut der Kölnischen Rundschau wird der Explorer nun erst „im kommenden Sommer“ in den Verkauf starten. Bisher waren nur unverbindliche Reservierungen möglich. Eigentlich sollte die Produktion in dem im Juni 2023 von Ford eröffneten „Cologne Electrification Center“ in diesem Jahr anlaufen und dann langsam hochgefahren werden. Nun soll sich der Start der neuen Baureihe aber verzögern.
Der Explorer ist das erste von drei für Europa konzipierten Elektroautos des US-Traditionsherstellers. Das SUV baut im Rahmen einer Kooperation auf Volkswagens E-Baukasten MEB auf. Der Explorer soll wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb sowie in zwei Ausstattungsversionen angeboten werden. Der Einstiegspreis beträgt in Deutschland nach Angaben von Ford voraussichtlich weniger als 45.000 Euro. Vormerkungen werden seit März angenommen.
Die Antriebsbatterie des neuen Explorer lässt sich per Gleichstrom-Schnellladung (DC) in 25 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen. Technische Details hat Ford noch nicht veröffentlicht, Medienvertretern aber schon das zu Erwartende skizziert. Demnach ist der Elektro-Explorer etwa 4,45 Meter lang. Es wird ihn in drei Versionen mit 125 kW/170 PS oder 210 kW/286 PS mit Heckantrieb oder mit 250 kW/340 PS und Allradantrieb geben.
Das Topmodell des Elektroautos aus Köln soll in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen und ein Spitzentempo von 180 km/h erreichen. Den Strom dafür liefert ein Akkupaket mit 77 kWh, was für um die 500 Kilometer Reichweite gut sein soll. Für das Einstiegsmodell wird es eine kleinere Batterie geben.
Pierre Zeltop meint
Wird spannend für FORD in Köln.
Denn auch abgesehen von den Verzögerungen ist nicht klar, ob der neue elektrische Explorer wirklich solch ein „burner“ am Markt wird. Wenn nicht, wird man mit Unterauslastung des Werks über Jahre hinweg zu kämpfen haben und mittelfristig auch nicht um Personalabbau herumkommen:(
Daniel S meint
180km/h Spitze – macht das bei solch einem Wandschrank Sinn?
David meint
Man ist nicht gezwungen, die permanent zu fahren. Daher hat Ford dem Explorer ein Fahrpedal mit einem Regelbereich spendiert, obwohl ein Kippschalter billiger gewesen wäre.
David meint
Ich denke, das werden sie näher erklären müssen und wir werden das dann hier lesen. Denn auch wenn die Begründung geheim ist, werden sie die Arbeitnehmer-Vertreter erfahren müssen und diese Menschen sind ja nie verschwiegen.
Andi_XE meint
Da ist man Fassungslos.
Der Fiesta ist eingestellt, der Explorer kommte ien halbes Jahr später.
Was sollen den die Kollegen dann 6 Monate Däumchedrehen?
RIP Ford
Justin Case meint
Die Begründung „Sicherheitsregeln“ wirkt unglaubwürdig, zumal diverse Fahrzeuge auf der MEB-Plattform auf dem Markt sind.
Hat jemand mehr Wissen dazu?
Michael meint
Der soll wohl eine andere Batterie bekommen. Schreibt electrive.net
Envision meint
77kwh klingt eher nach der bisherigen MEB Standartkost, der 210kw Heckmotor könnte zumindest VW’s APP550 ein, wenn Plattform drunter wirklich komplett von VW genutzt wird.
Befürchte aber schlechten Cw und Stirnfläche von der Optik her, die mich auch sonst wenig anspricht …
Peter meint
Es gibt unterschiedliche Batterien mit 77kWh. Selbst VW hat 2 verschiedene Versionen der 77kWh-Batterie in Serie. Deswegen gibt es auch 2 verschiedene Ladekurven für die (ansonsten für den Benutzer identischen) 77kWh – VWs.
Mäx meint
Ich hatte das gestern Abend gelesen und es hat mich mit mehr Fragen zurückgelassen.
MEB wird schon massig verkauft; der ID.7 kommt demnächst neu raus, sogar mit neuem Antriebsstrang (APP550).
Was kann diese Sicherheitsregeln im Antriebsstrang sein?
Freddy K meint
Es gibt ab Mitte 2024 neue Vorschriften für Umrichtergesteuerte Antriebssysteme. Da geht es um Freischaltbedingungen, Zugänglickeit etc.
Ford will jetzt gleich nach den neuen Richtlinien zulassen da man sonst jetzt eine Zulassung macht und das andere Plattformmodell das später kommt wieder eine. Dadurch spart man sich die Umstellung. Und ja der MEB wird/ist auch auf neue Vorschrift umgestellt. Aber da gibt es ja bereits laufende Serien.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Danke.
Freddy K meint
Es treten demnächst neu Vorschriften bei umrichtergesteuerten Antriebssystemen in Kraft. Auch der MEB erhält die Änderungen. Daher will Ford nicht die ersten paar Autos auf den vorigen Stand aufbauen sondern gleich den neuen.