MG Motor, einst britisch, heute in chinesischer Hand, hat Ende 2022 das Kompakt-Elektroauto MG4 Electric eingeführt. Hierzulande wird es seit dem Start in drei Versionen angeboten. Bald wird es eine weitere Ausführung geben, darauf lassen Neuigkeiten aus Großbritannien schließen.
MG hat für den MG4 die neue Variante „Extended Range“ vorgestellt, mit der das Modell erstmals mehr als 500 Kilometer WLTP-Reichweite erreicht. Bisher waren maximal 450 Kilometer pro Ladung möglich. Der neue MG4 Extended Range ist bislang nur in Großbritannien erhältlich, dürfte aber später auch in anderen Ländern angeboten werden.
Das Reichweiten-Plus ermöglicht eine größere Fahrbatterie mit 77 kWh Kapazität, die 323 Meilen (520 Kilometer) gemäß WLTP-Norm erlaubt. Laut MG Motor dauert ein Gleichstrom-Ladevorgang (DC) von 10 auf 80 Prozent 39 Minuten. Die neue Variante bietet auch einen stärkeren Motor im Heck mit 184 kW (250 PS). Damit geht es in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Der neue MG4 Extended Range wird in Großbritannien ab 36.495 Pfund (rund 42.200 Euro) vertrieben. Hierzulande kostet die Baureihe derzeit ab 31.990 Euro, dafür gibt es eine LFP-Batterie mit 51 kWh für 350 Kilometer Reichweite und einen 125-kW-Motor (170 PS). Die beiden weiteren, teureren Versionen für deutsche Kunden haben eine NMC-Batterie für bis 450 Kilometer pro Ladung und einen 150-kW-Motor (204 PS).
Neben der in Großbritannien bekannt gegebenen neuen Version Extended Range bringt MG ein neues Topmodell seines kompakten Elektroautos auf den Markt: den im Juli vorgestellten MG4 Electric XPOWER. Das leistungsstärkste Modell der Baureihe kostet mindestens 44.312,50 Euro, dafür gibt es einen 320 kW (435 PS) starken Allradantrieb. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt damit in 3,8 Sekunden, weiter geht es bis 200 km/h. Die offizielle Reichweite beträgt 385 Kilometer.
Ausgehend von dem Angebot in Großbritannien könnte der MG4 Extended Range zum gleichen Preis wie der MG4 Electric XPOWER starten. Bislang hat der Hersteller aber noch nicht bestätigt, dass die Version mit 520 Kilometer Reichweite nach Deutschland kommt.
Stefan L. meint
Und warum nicht die extended Range auch im Allrad ?
Es gibt aktuell noch keinen kompakten Stromer mit Allrad. Das wäre eine Marktlücke.
Warum VW das beim ID3 nicht macht, verstehe ich auch nicht. Deutschland ist voll mit Mittelgebirgen, wo Allrad PKWs quasi Standard sind.
Daniel meint
Ich hätte so gerne eine Dachlast für den MG4
Ich versteh nicht, warum bei den kompakten EVs darauf so oft verzichtet wird.
Gerade da hat man ja eher ein bisschen zu wenig Platz im Kofferraum.
Anti-Brumm meint
Offenbar fürchtet man sich vor Beschwerden bezüglich Reichweite, wenn dann die XL-Dachboxen oben mitfahren.
Ist aber auch für mich ein Must-Have beim nächsten Autokauf. Inkl. AHK.
ChriBri meint
Ich verstehe nur nicht die lange Ladedauer… mit dem 60er Akku hat er ja anscheinend eine beeindruckende flache Kurve mit 130+ und kurzer Ladezeit, so dass Ladestopps relativ kurz ausfallen (bspw. im Vergleich zum ID 3 58er). Weshalb er aber jetzt so viel länger braucht??? Wer weiß eine Antwort…?
Jeff Healey meint
Meine Vermutung: Software.
Um den LFP Akku zu schonen?
Lange Lebensdauer kontra möglichst schnelles Aufladen?
Wie gesagt, nur meine Vermutung.
Mäx meint
Der kleine ist LFP, daher die gute Ladezeit.
Die großen sind NMC. Die sind ja deutlich schlechter was Zyklenfestigkeit angeht und daher ist man hier vielleicht vorsichtiger mit der C-Rate um den Akku allgemein haltbarer zu haben.
derJim meint
Der 64er Akku Lädt ja eben deutlich schneller als der 50er, obwohl er ein NMC Akku ist und der 50er ein LFP. Daran kann es also nicht liegen. Durch gleiche Technik müsste er also sogar schneller Laden weil die C-Rae ja sogar darunter liegt. Warum ist ja auch die ursprüngliche Frage von ChriBri.
Jeff Healey meint
Richtig, mein Fehler.
Die Theorie könnte zutreffen.
Mike meint
Ich bin etwas enttäuscht. Statt größerer, schwererer, teurerer Batterie hätte ich auf niedrigeren Verbrauch gehofft.
E-Aficionado meint
Kaufen würde ich momentan nur ein Auto mit LFP-Batterie, wegen der Haltbarkeit.
Wer was anderes will, zB wegen schnellerem Laden: Leasen.
EselAusWesel meint
das lässt sich aber nicht mit Erfahrungswerte decken. Die Lebenszeiten der Nicht-LFP-Akkus sind ja eher länger als die des restlichen Autos.
Falls man den Auto-Akku aber ins Hausnetz einbindet und ggf. hohe Stromverbrauche hat, sodass der Akku dreimal so viel belastet wird, da dann vielleicht doch über LFP nachdenken
C-137 meint
Bei Technik und Preisen tut sich derzeit so viel, was anderes als Leasing kommt mir darum bei E-Fahrzeugen eh nicht in die Tüte.
Im Januar läuft ein Auto aus, den werde ich wahrscheinlich gegen einen Funky Cat für 150€/Monat ersetzen. Sogar nur für 2 statt 4 Jahren, weil in 2 Jahren der Markt wieder ganz anders aussieht.
brainDotExe meint
Ich bevorzuge NMC Akkus, wegen dem geringeren Gewicht.
Bei max. 10.000km im Jahr setzt die kalendarische Alterung deutlich vor der zyklischen Alterung ein, also kein Vorteil bei LFP für mich.
OpaTesla meint
MG macht Nägel mit Köpfen.
Nach mehreren Software-Updates jetzt LongRange.
Ein Performance Modell mit über 400PS für unter 45T€ und jetzt auch noch mehr Power und größerer Akku für den Rest. Der Markt ist da. 28500 Fahrzeuge wurden dieses Jahr bereits verkauft. Tendenz steigend. Bei uns in Ingolstadt lacht mittlerweile keiner mehr über die Chinesen.
derJim meint
Der XPOWER ist auf jeden Fall ein tolles Angebot für die GTI/GTE-Fraktion, vor allem auch weil der neue, elektrische GTI wieder mit Frontmotor kommen soll… wer auch immer das versteht. Wahrscheinlich aus „Tradition“, selbst wenn es fahrdynamisch deutlich schlechter ist.
Die GTI-Fans sind natürlich ziemlich Markentreu. Aber das da nicht doch einige zuschlagen werden, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ein 204 PS ID.3 geht ab 40k€ los und ist dann auch erstmal ziemlich nackt. Wenn sie jetzt noch den großen Akku im XPOWER nachschieben finden sich sicher noch mehr Kunden.
brainDotExe meint
Das ist ja auch eigentlich keine chinesische Marke, kein Wunder daß er sich gut verkauft.
Nur das Design gefällt mir nicht.
derJim meint
Unter Leuten die sich auch nur ein wenig mit Autos beschäftigen sollte sich mittlerweile wohl rumgesprochen haben, dass MG pleite war und nun von SAIC als Marke genutzt wird. Aber klar, für welche die sich nicht sonderlich für Autos interessieren, ist das bestimmt so. Die stellen ja auch den Großteil der Autokunden.
M. meint
Das hat sich bei Leuten, die sich wenig mit Autos beschäftigen, mit Sicherheit nicht rumgesprochen.
MG klingt englisch (solange man nicht über eine Feuerwaffe redet), da werden einige noch im Kopf haben, dass das zumindest mal englisch war.
Ähnlich mit Volvo übrigens. Da haben manche Leute schon nicht schlecht gestaunt, wenn sie hörten, dass das inzwischen schon 13 Jahre Chinesen sind. Und davor Ford.
Thomas Hierzberger meint
In Summe wahrscheinlich das bessere Angebot als der ID.3 Pro S. Anscheinend weniger Gewicht und die Möglichkeit kleinere Felgen aufzuziehen.
Ari Vestas meint
Noch kleiner? Wozu? Die Kritik an den kleinen Rädern hat sich MG ja zu Herzen genommen und bietet jetzt größere Räder an.
M. meint
Welche Kritik gab es da?